Der Ausstieg des Großaktionärs Aareal Holding ist ein Einschnitt in der Geschichte des Wiesbadener Unternehmens - eines hochspezialisierten, gut geführten Immobilienfinanzierers, der ohne Verluste durch die Finanzkrise gekommen ist.

Damit verliert die Aareal Bank den Ankeraktionär, der bislang rund 29 Prozent der Anteile hielt, die restlichen 71 Prozent sind Streubesitz. Die Transaktion selbst ging schnell über die Bühne, und auch der Hintergrund der Transaktion erscheint transparent:

In der Aareal Holding Verwaltungsgesellschaft mbH hatten eine Reihe von Versicherern ihre Anteile an der Aareal Bank gebündelt, darunter die Bayerische Beamten-Lebensversicherung und die Swiss Life mit jeweils knapp sieben Prozent als größte Eigner. Durch regulatorische Auflagen gelten für diese Versicherer inzwischen höhere Eigenkapitalanforderungen für Finanzbeteiligungen, so dass sie diese Engagements und damit auch die Aareal-Bank-Beteiligung auf den Prüftstand gestellt und sich bei der Aaeral Bank zum Rückzug entschlossen haben.

Hinzu kommt, dass die Aareal Bank 2008/2009 Staatshilfen genommen hat, um Wettbewerbsnachteile auszugleichen. Als Folge war die Sperrminorität der Aareal Holding aufgehoben, sie konnte seit dieser Zeit ihre Anteile nicht verkaufen. Die Aareal Bank hat im Herbst die vollständige Rückzahlung der Staatsbeteiligung vollzogen, so dass diese Beschränkung inzwischen wieder aufgehoben ist, die Holding also wieder frei über ihre Beteiligung verfügen konnte. Der Weg für den Verkauf war damit frei.

Auf Seite 2: Einschätzung der Redaktion



Einschätzung der Redaktion:

Aufgrund ihres stabilen Geschäftsmodells und bleibt die Aareal Bank auch nach dem Rückzug des Großaktionärs ein aussichtsreiches Investment. Dafür sprechen auch das zuverlässige Gewinnwachstum und eine attraktive Dividendenrendite. Deshalb weiter eine Kaufempfehlung. Kursrücksetzer zum Einstieg nutzen.

Ziel: 38,00

Stopp: 28,50