Der angeschlagene Spezialmaschinenbauer Aixtron trennt sich von seinem Geschäft mit Anlagen zur Fertigung von Speicherchips in den USA. Käufer für die in Kalifornien ansässige Aixtron Inc. sei eine Tochter der südkoreanischen Eugene Technology, die zwischen 45 und 55 Millionen US-Dollar zahlen werde, teilte Aixtron am Donnerstag mit.

Je nach Bewertung der Vorräte und Vermögensgegenstände schwanke der Preis. Auf die Prognose für das laufende Jahr dürfte die Transaktion keinen Einfluss haben schätzt der Aixtron-Vorstand. Am Morgen legte die im TecDax notierte Aktie um 1,86 Prozent zu.

Damit der Verkauf zustande kommt, müssen die Behörden aber noch zustimmen. Dass dies nicht immer eine Formalie ist, musste Aixtron erst Ende vergangenen Jahres bitter erfahren, als ein Veto vom damaligen US-Präsidenten Barack Obama die Komplettübernahme von Aixtron durch die chinesische Grand Chip Investment zum Platzen brachte. Nun hat die US-Behörde für Auslandsinvestitionen (CFIUS) erneut eine entscheidende Rolle. Das Unternehmen geht jedoch von einem Abschluss der Transaktion in der zweiten Jahreshälfte aus.

Aixtron konzentriere sich mit dem Verkauf des Speicherchip-Anlagengeschäfts auf sein Kerngeschäft, hieß es von einem Sprecher. Die Weiterentwicklung der Anlagen zur Produktion von Speicherchips wie sie in Computern Verwendung finden (DRAM) und Flashspeicherchips wie etwa für Smartphones, wolle sich Aixtron künftig sparen. Vertrieb und Service sollen in dem Segment aber weiter laufen. Vorstandschef Kim Schindelhauer hatte erst Ende April gesagt, dass die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) stärker fokussiert werden sollen.

Nach einer jahrelangen Durststrecke sah es zuletzt geschäftlich wieder besser aus für Aixtron. So startete der Spezialmaschinenbauer dank einer guten Nachfrage bei den Kunden der Halbleiterbranche so gut in ein Geschäftsjahr wie schon lange nicht mehr. Umsatz und Auftragseingang legten im ersten Quartal deutlich zu. Beide Kenngrößen sollen in diesem Jahr jeweils zwischen 180 und 210 Millionen Euro liegen. 2016 war der Umsatz um ein Prozent auf 196,5 Millionen Euro gesunken. Der Auftragseingang war um 35 Prozent auf 225 Millionen Euro gestiegen.