"Wir haben mehr Kontrolle über das Timing, die Kosten und die Qualität." Ein weiteres Beispiel ist der Hauptprozessor - quasi das Herz - des iPhones. Bei dessen Entwicklung verließ sich Apple früher stark auf den Chipentwickler ARM. Dann aber nahm der Konzern die Dinge selbst in die Hand.

Inzwischen benötigt er nur noch wenige grundlegende Lizenzen und erledigt den Rest selbst. Auch nach der Milliarden-Übernahme des Kopfhörer-Spezialisten Beats Electronics wurde das Prinzip angewandt: Apple ersetzte eine ganze Reihe von Standardbauteilen durch einen einzigen, selbst entworfenen Bluetooth-Chip. Es seien "fünf Chips gegen einen" getauscht worden, sagt der Elektronik-Experte Jim Morrison von der Beratungsfirma TechInsights.

GEFERTIGT WIRD WEITER AUSSER HAUS



Unternehmen wie ARM, Qualcomm und Nvidia versorgen große Teile des Elektronik-Markts. Dies liegt daran, dass die Entwicklung der erforderlichen Chips überaus teuer ist. Diese Konzerne haben Schlüsseltechnologien für Prozessoren (ARM) oder Grafikchips (Nvidia) entwickelt, für die sie saftige Lizenzgebühren verlangen.

Apple ist allerdings inzwischen so groß, dass es sich für den Konzern lohnt, die komplizierten Schaltkreise der Komponenten selbst zu entwickeln. Die tatsächliche Fertigung der Chips allerdings bleibt bei Zulieferern wie Samsung Electronics und Taiwan Semiconductor Manufactoring.

Diese Strategie der Kostensenkung dürfte bei zukünftigen Produkten wichtig bleiben. So wird spekuliert, dass Apple im Herbst ein neues iPhone mit einem gebogenen Schirm auf den Markt bringen wird. Pro Stück könnten damit Zusatzkosten von bis zu 50 Dollar entstehen, schätzt der Forscher Timothy Arcuri von Cown & Co.

rtr