Europas größte Kupferhütte hatte für das erste Geschäftsquartal (Oktober bis Dezember) 36 Millionen Euro Vorsteuergewinn (EBT) ausgewiesen und damit deutlich weniger als Analysten mit 56 Millionen Euro erwartet hatten. Der Konzern hatte das mit schlechten Altkupfermärkten und einer geringeren Edelmetall-Ausbeute bei der Kupferproduktion begründet.

"Wir waren uns eines schwierigen Schrottmarktes bewusst, hatten aber nicht damit gerechnet, dass sich das schon im ersten Quartal niederschlagen würde", urteilten die Analysten der Deutschen Bank. Zudem habe Aurubis bei einer Analysten-Präsentation Mitte Dezember nichts von einer niedrigeren Edelmetallproduktion erwähnt. Die Bank senkte ihre Gewinnschätzungen für 2016 um 28 Prozent und für 2017 um zwölf Prozent. Zwar behielt sie ihre "Hold"-Empfehlung bei, senkte aber das Kursziel auf 44 von 60 Euro. Die DZ Bank und die Analysten von Exane BNP kassierten ihre Kaufempfehlungen.

Die Analysten der NordLB hielten dagegen den Kurssturz für übertrieben. Aurubis habe zuletzt bereits die Erwartungen gedrosselt und der Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr sei nicht so stark. "Trotz der zuletzt eingetrübten konjunkturellen Aussichten raten wir weiter zum Kauf der Aktie von Aurubis", schrieb Analyst Holger Fechner in einer am Mittwochabend verbreiteten Kurzstudie. Das Kursziel senkte aber auch er, auf 50 von 58 Euro.

Reuters