Anleger brauchten bei dem Konsumgüter-Bluechip zuletzt viel Geduld. Zwischen März und Oktober bildete sich zwischen rund 64 Euro auf der Unterseite und 71/72,70 Euro auf der Oberseite eine Handelsspanne aus, innerhalb derer der Wert beinahe schon wie im Lehrbuch hin und her schwankte. Als im November endlich der Ausbruch nach oben folgte, bildete sich prompt eine zweite, engere Handelsspanne mit Obergrenze bei 75,70 Euro.

Jetzt endlich sind die Verkäufe auch auf diesem Kursniveau abgehakt, und die Nachfrage hat die Oberhand gewonnen. Sicher wird auch die allgemeine Marktlage den überfälligen Aufschwung beflügelt haben. Der Vorteil dieses Kaufsignals liegt darin, dass Beiersdorf im Vergleich zum DAX durch die vorangegangene lange Seitwärtstendenz noch nicht so heißgelaufen ist.

Im Falle einer Korrekturphase des Marktes wird die Aktie daher aller Voraussicht nach auch nur unterdurchschnittlich leiden. Und falls es - was zu erwarten ist - mittelfristig weiter aufwärts geht, haben Nachzügler immer Aufholpotenzial. Ein erstes Kursziel liegt bei 79 bis 80 Euro, es leitet sich aus der Breite der 2013er-Handelsspannen ab, die am Ausbruchspunkt jeweils nach oben hinzu addiert werden. Diese simple, aber zugleich bei Chartanalysten beliebte Methode hilft das Papier auf einem Rekordstand verlaufende Papier einzuschätzen.

Daneben zeichnet sich mittlerweile ein neuer Aufwärtstrend nach demselben Muster ab, wie er bereits vor der Seitwärtsbewegung zu beobachten war (grüne Trendlinien im längerfristigen Chart).

Bewahrheitet sich diese Einschätzung, wäre ein Anstieg von rund dreieinhalb Prozentpunkten pro Monat möglich, die entsprechende Trendlinie fällt aktuell mit dem Ex-Widerstand bei 71/72,70 Euro zusammen und dürfte mit helfen, diesen in eine Unterstützung zu verwandeln. Knapp darunter können Stopps von eher kurzfristig ausgerichteten Positionen liegen.

Wer der Aktie etwas mehr Luft zum Atmen lassen will, platziert Verlustbegrenzungsschwellen in der Mitte der ehemaligen 2013er-Tradingrange bei rund 68 Euro. Nach oben sind - basierend auf den Erfahrungen des letzten Aufwärtsschubes von 2011 bis 2013 - Ausschläge von bis zu 15 Prozent von der aktuellen Aufwärtstrendlinie nach Norden möglich, aktuell ermöglicht das einen denkbaren Anstieg bis zu knapp 82,50 Euro. Mit jedem Monat kommen hier weitere knapp drei Euro durch den Anstieg der Trendlinie hinzu. Es könnte sich also lohnen, die Aktie eine Weile im Depot liegen zu lassen. Wem das nicht genügt, dem stellen wir noch ein Hebelpapier vor, mit dem sich Kursbewegungen etwa um den Faktor drei steigern lassen.

Alternativ zur Aktie können Anleger in ein Zertifikat investieren:

Beiersdorf Turbo Bull (WKN: HV9N1C)