So richtig rund lief es beim Autozulieferer Grammer zuletzt nicht. Zum Halbjahr konnte die Firma zwar noch einen Umsatzanstieg von sechs Prozent verbuchen, aufgrund der Schwäche bei Nutzfahrzeugen und in Märkten wie Brasilien brach der Gewinn aber von 30,9 auf 24,6 Millionen Euro ein. Da Grammer für den Rest des Jahres mit keiner Besserung rechnet, kappte die Firma Ende Juli ihre Prognose. Der Sitzspezialist erwartet für 2015 beim operativen Ergebnis einen Rückgang um rund 15 Millionen Euro; zuvor war Grammer noch von einem "deutlich positiven Ebit auf dem Niveau des Vorjahres" ausgegangen.

Nach diesen Hiobsbotschaften warten die Amberger nun mit einer positiven Nachricht auf. Grammer hat sich den größten Auftrag für Fahrersitze der Firmengeschichte gesichert. Laut Unternehmen stammt er vom "weltweit größten Baumaschinenhersteller". Der Anteil dieses Segments am Grammer-Umsatz steigt damit deutlich. "Dieser Großauftrag kann gerade in der aktuell angespannten Lage der Nutzfahrzeugmärkte nicht hoch genug bewertet werden", sagt Vorstandschef Hartmut Müller. Auch wenn dies tatsächlich ein positives Zeichen ist, belassen wir den SDAX-Titel auf "Beobachten".

CI