Von den insgesamt acht BASF-Vorständen haben Ende Juli fünf Führungspersonen aus der Chefetage für 1,8 Millionen Euro Aktien des Chemiewerts erworben. Dabei handelte es sich um Vorstandschef Kurt Bock, Markus Kamieth, Saori Dubourg, Sanjeev Gandhi und Martin Brudermüller. Letztgenannter hat besonders mutig zugegriffen und für über 800.000 Euro 10.000 BASF-Aktien erworben, gefolgt von Kurt Bock (7.000 Titel) und Sanjeev Gandhi (2.000 Anteilsscheine). Besonders interessant: Dies stellten die ersten Insiderkäufe seit über einem Jahr dar. Damals wurden im ersten Halbjahr 2016 von insgesamt drei Führungspersonen aber "lediglich" 5.238 Titel gekauft. Vor diesem Hintergrund hat die jüngste Kaufwelle besonders viel Charme und sollte von Privatanlegern als positives Zeichen interpretiert werden.

Charttechnik BASF



Aus charttechnischer Sicht gibt es bei der BASF-Aktie derzeit wenig Grund zum Jubeln. Während der Leitindex DAX sein am 20. Juni markiertes Jahres- bzw. Rekordhoch bislang um etwas mehr als fünf Prozent unterschritten hat, war beim Chemiewert ein Rücksetzer von 13 Prozent zu beklagen. Ende Juli rutschte er sogar unter seine langfristige 200-Tage-Linie, wodurch der Aufwärtstrend markant gebrochen wurde. Dies wird von Chartisten als klares Verkaufssignal interpretiert. Im Bereich von 80 Euro verläuft eine leichte Unterstützung, die es nun zu verteidigen gilt. Problem dabei: Bereits Anfang Mai vollzog die 100-Tage-Linie einen Trendwechsel nach unten. Selbiges Schicksal droht derzeit der 200-Tage-Linie, die (noch) eine leichte Aufwärtstendenz aufweist. Dreht sie ebenfalls nach unten, wäre dies zweifellos negativ zu werten.

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Millionenorder bei Quirin Privatbank



Besonders erfahrene Börsianer kennen Karl Matthäus Schmidt - den heutigen Vorstandschef der Quirin Privatbank - noch als Gründer und Ex-Chef des Onlinebrokers Consors. Nach dem im Zuge des Neuen-Markt-Desasters erfolgten Verkauf an die französische Großbank BNP Paribas wagte Schmidt mit der ersten Honorarberaterbank Deutschlands ein neues Experiment. Die im Finanzbereich üblichen Provisionen wurden abgeschafft und durch transparente Gebühren (Honorare) zu ersetzt. Mittlerweile betreuen heute rund 200 Mitarbeiter an 13 Standorten und im Internet ungefähr 10.000 Kunden und verwalten dabei ein Vermögen von nahezu drei Milliarden Euro. Quirin-Chef Schmidt scheint nach über zehn Jahren weiterhin von den Perspektiven der innovativen Bank weiterhin überzeugt zu sein, schließlich hat er am 24. Juli über 1,2 Millionen Aktien im Gegenwert von über 1,8 Millionen Euro gekauft.

Charttechnik Quirin Privatbank



Aus charttechnischer Sicht entwickelte sich die Aktie von Quirin in den vergangenen zwölf Monaten angesichts einer Performance von 17 Prozent relativ gut. Auf lange Sicht dürfte sich die Freude der Aktionäre aber in Grenzen halten. Von ihrem Ende 2007 markierten Rekordhoch von fast vier Euro ist der Nebenwert nämlich noch meilenweit entfernt. Anfang 2017 drehte allerdings sowohl der Aktienkurs als auch seine 200-Tage-Linie dynamisch nach oben, wodurch ein klares Trendwechselsignal entstand. Sollten die im Bereich von 1,75 Euro angesiedelten Widerstände signifikant überwunden werden, würde sich ein Aufwärtspotenzial bis zwei Euro eröffnen.

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Grenke - Aufsichtsrat in Kauflaune



Erwin Staudt, der ehemalige Präsident des VfB-Stuttgart und heutige Grenke-Aufsichtsrat, hat am 1. August für fast 74.000 Euro insgesamt 1.000 Grenke-Aktien gekauft und dadurch seine Zuversicht hinsichtlich der weiteren Perspektiven des Leasingspezialisten Grenke zum Ausdruck gebracht. Deutschen Börsianer dürfte das SDAX-Unternehmen in den vergangenen Jahren vor allem durch zwei Dinge positiv aufgefallen sein: die gute Performance sowie die ausgeprägte Kaufbereitschaft seiner Führungsmannschaft. So hat sich die Aktie zum Beispiel in den vergangenen sieben Jahren von 12,50 auf 76,00 Euro vervielfacht. Außerdem wurden von Insidern in den vergangenen beiden Jahren fast 9.400 Aktie gekauft und lediglich 2.200 Titel verkauft - und das bei rekordhohen Aktienkursen. Trotz des charttechnischen Korrekturpotenzials sollten Anleger dies als ausgesprochen positiven Begleitumstand wahrnehmen.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.