Der Chemiekonzern BASF hat sich im Schlussquartal 2014 besser geschlagen als von den meisten Analysten erwartet. Der Umsatz lag mit 18 Milliarden Euro leicht über der vom Datendienst Bloomberg ermittelten Konsensschätzung von 17,7 Milliarden. Das um Sondereinflüsse bereinigte Betriebsergebnis lag bei 1,46 Milliarden Euro und damit über den von Analysten erwarteten 1,38 Milliarden. Allerdings hatte BASF bereits Ende Oktober seine Jahresziele für 2015 gekürzt und die Erwartungen entsprechend gedrückt. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2014 soll wie erwartet um zehn Cent auf 2,80 Euro je Aktie steigen.

Mit Blick auf das neue Jahr - das 150. in der Konzerngeschichte von BASF - bleibt Vorstands-Chef Kurt Bock vorsichtig: "Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2015 ist mit besonders hohen Unsicherheiten behaftet", erklärte Bock bei der Präsentation der Geschäftszahlen in Ludwigshafen. Als Gründe nannte der Konzernchef schwankende Rohstoffkosten, ein langsameres Wachstum in den Schwellenländern und geopolitische Konflikte. Der um Sondereinflüsse bereinigte Betriebsgewinn werde 2015 voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen. Bei dem für BASF wichtigen Ölpreis rechnet der Konzern mit einem Jahresdurchschnitt von 60 bis 70 Dollar je Barrel.

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Der verhaltene Ausblick des Konzerns, aber auch die charttechnische Konstellation der Aktie dürfte die negative Reaktion der Börse auf die BASF-Zahlen erklären, die im frühen Handel zweitweise mehr als drei Prozent einbüßte. Die Aktie war im Dezember auf 65,49 Euro gefallen, hatte sich dann schnell bis nahe an das alte Rekordhoch von 88,24 Euro aus dem Jahr 2014 herangekämpft. Das Allzeithoch ist generell eine charttechnische schwer zu überwindende Hürde.

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Fundamental sieht es bei BASF ähnlich aus wie bei den meisten Aktien: Das Kurs/Gewinnverhältnis ist im historischen Vergleich relativ hoch. Die Meinungen der Analysten gehen weit auseinander. Laut Datendienst Bloomberg sagen 14 Kaufen, 16 Halten und 20 Verkaufen. Die jüngsten Kursziele reichen von 60 bis 94 Euro.
Die Redaktion sieht die Aktie weiterhin als Basisinvestment für langfristige orientierte Anleger, auch wegen der attraktiven Dividendenrendite und dem klaren Bekenntnis des Konzerns zu einer verlässlichen Dividendenpolitik. Für Stoppkurse bietet sich ein Niveau unter dem Dezember-Tief, also bei etwa 65 Euro an.