Im Heimatmarkt Europa, wo BMW fast die Hälfte all seiner Fahrzeuge verkauft und einen Großteil des Gewinns einfährt, kletterte der Absatz um 11,3 Prozent. In China dagegen schrumpften die Verkaufszahlen des Oberklasse-Herstellers um 6,2 Prozent, bei der Kernmarke BMW sogar um 7,4 Prozent. In der Volksrepublik liefern die Münchner rund ein Fünftel aller Autos aus.

Der weltgrößte Automarkt China, lange Jahre Absatzparadies der Oberklasse-Hersteller, schwächelt seit einiger Zeit. Wirtschaftsflaute, Börsenturbulenzen und der Kampf gegen Korruption verderben vielen Kunden die Lust auf teure Limousinen und Geländewagen. Im Juli gingen dort die Verkaufszahlen den vierten Monat in Folge zurück. Die Autobauer reagieren wie üblich mit Rabatten und Anpassung der Produktion.

Auch BMW trat in China bereits auf die Bremse. Bei den Münchner war der Absatz in dem Riesenreich im Mai das erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt gesunken. Vor allem die Nobelmarke Rolls-Royce leidet. Auch bei Audi, mit Abstand Marktführer in Chinas Premiumsegment, gehen die Verkaufszahlen vor Ort seit Mai zurück. Die Ingolstädter VW-Tochter schraubte wegen der schlechteren Geschäfte im weltgrößten Automarkt ihre Absatzprognose fürs Gesamtjahr zurück. Daimlers Pkw-Sparte Mercedes-Benz glänzte dort dagegen dank einer Vielzahl neuer Modelle mit hohen zweistelligen Zuwächsen und Verkaufsrekorden.

Die Schwaben, die sich bis 2020 den Spitzenplatz in der weltweiten Oberklasse zurückerobern wollen, überrundeten die Bayern im Juli bei den Verkaufszahlen der Kernmarke. Während weltweit 149.753 Fahrzeuge mit dem Stern ausgeliefert wurden (plus 15,2 Prozent), kam die Marke BMW auf 147.513 (plus 5,8 Prozent). In den ersten sieben Monaten des Jahres hatten indes die Münchner wie gewohnt die Nase vorn. Mit allen drei Marken kam der BMW-Konzern auf 1,27 Millionen verkaufte Autos (plus 7,5 Prozent). Rivale Audi, ebenfalls ein ehrgeiziger Aspirant auf den Premiumthron, hat noch keine Zahlen für Juli vorgelegt.