Trotz hoher Kosten für Elektroautos und dunkler Wolken am Konjunkturhimmel hat BMW seinen Gewinn im dritten Quartal gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern legte um gut ein Prozent zu auf 2,01 Milliarden Euro, wie das Münchner Unternehmen am Dienstag mitteilte. Analysten hatten mit einem Vorsteuergewinn von 2,024 Milliarden Euro gerechnet. Gestiegene Ertragsteuern drückten den Überschuss um 1,2 Prozent auf 1,314 Milliarden Euro.

In der Kernsparte Automobile schnitt BMW etwas besser ab als erwartet - und auch besser als die Konkurrenz in der Oberklasse. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte hier dank kräftig gestiegener Verkaufszahlen um fast zehn Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro. BMW profitiert davon, dass teure Geländewagen und große Modelle besonders gefragt sind. Die Nachfrage nach dem mit hohem Aufwand gestarteten Elektro-Flitzer i3 geriet dagegen ins Stocken. Weil große Autos in der Regel mehr abwerfen als kleine, blieb bei BMW pro verkauftem Pkw mehr hängen: Die operative Rendite (Ebit-Marge) stieg auf 9,4 (9,0) Prozent. BMW hielt sich damit vor dem Rivalen Audi, obwohl der als Teil des VW-Konzerns leichter Kosten sparen kann und deshalb meist die höchste Marge der drei Oberklasse-Rivalen aufweist. Im dritten Quartal erzielten die Ingolstädter eine Rendite von 9,2 Prozent. Daimlers Pkw-Sparte kam auf 8,6 Prozent.

Für das Gesamtjahr peilt BMW nach wie vor in der Autosparte eine Ebit-Marge von acht bis zehn Prozent an. Je nach wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen könne die Bandbreite über- oder unterschritten werden, hieß es. BMW hatte bereits angekündigt, dass sich die Rendite im zweiten Halbjahr abschwächen werde. Die gesamte Autobranche betrachtet Krisenherde wie die Ukraine oder den Nahen Osten mit wachsender Sorge. Auch wenn die deutschen Hersteller dort nicht allzu viele Fahrzeuge verkaufen, geht von diesen Regionen Verunsicherung aus. Und verunsicherte Kunden zögern beim Autokauf. In Europa droht zudem die gerade erst in Schwung gekommene Erholung schon wieder abzuflauen. Die deutschen Oberklasse-Hersteller können Probleme in Europa umschiffen, weil ihre teuren Limousinen und Geländewagen vor allem in China und den USA, den beiden weltgrößten Absatzmärkten, nach wie vor beliebt sind.

BMW-Chef Norbert Reithofer bekräftigte für 2014 die Prognose, wonach der Konzern mehr als zwei Millionen Autos verkaufen will. In den ersten neun Monaten waren es gut 1,5 Millionen Fahrzeuge der drei Konzernmarken BMW, Mini und Rolls-Royce, das sind 6,5 Prozent mehr. Beim Vorsteuergewinn wollen die Münchner 2014 ebenfalls einen neuen Bestwert einfahren. BMW hat hier ein Plus von neun bis zehn Prozent angekündigt - das wären mehr als 8,6 Milliarden Euro. Von Januar bis Ende September betrug das Ergebnis vor Steuern gut 6,8 Milliarden Euro, das sind 13,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

Reuters