Auf den britischen Ölkonzern BP könnten im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe um die Plattform "Deepwater Horizon" im Jahr 2010 weitere Milliarden-Kosten zukommen. Ein US-Richter urteilte am Donnerstag, die Katastrophe sei auf "vorsätzliches Fehlverhalten" und "grobe Fahrlässigkeit" von BP zurückzuführen. Der Konzern hat bereits 42 Milliarden Dollar für Kosten im Zusammenhang mit dem Vorfall beiseite gelegt hat, nun drohen weitere Strafen. BP-Aktien sackten in Folge des Urteils um rund sechs Prozent ab und verloren damit an der Börse mehr als neun Milliarden Dollar an Wert. BP kündigte Berufung an und erklärte, das Urteil sei nicht nachvollziehbar.

Bei der Katastrophe im April 2010 war die Plattform "Deepwater Horizon" nach einem Brand gesunken, elf Arbeiter kamen ums Leben. 87 Tage lang lief Öl in den Golf von Mexiko, insgesamt fast 800 Millionen Liter. Es war die schlimmste Ölpest in der US-Geschichte.

US-Regierungsexperten hatten BP und den Partnerunternehmen Halliburton und Transocean später erhebliche Versäumnisse vorgeworfen. Eine von Präsident Barack Obama eingesetzte Untersuchungskommission kam zu dem Ergebnis, dass Sparmaßnahmen auf Kosten der Sicherheit zu der Katastrophe beitrugen. Das sei aber generelle Praktik in dem Industriezweig gewesen.

Reuters