"Die Ergebnisse des Stresstests zeichnen ein deutlich gesünderes Bild des Banken-Sektors als erwartet", sagte Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus Peregrine & Black. "Es bleibt aber abzuwarten, ob der aktuelle Optimismus anhält, da Händler ihre Aufmerksamkeit früher oder später wieder der schwächelnden Konjunktur in der Euro-Zone zuwenden." Der Index für die Banken der Euro-Zone gab seine Anfangsgewinne von zeitweise gut zwei Prozent im weiteren Handelsverlauf wieder ab und rutschte 0,5 Prozent ins Minus.

Der am Sonntag veröffentlichte Gesundheitscheck der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigte, dass die allermeisten Großbanken in der Euro-Zone für eine neue Finanzkrise gerüstet sind. Nur 25 der 130 untersuchten Institute patzten. 13 Geldhäuser müssen noch eine Kapitallücke von insgesamt zehn Milliarden Euro schließen.. Allein in Italien fielen neun Banken durch, in Griechenland und Zypern waren es jeweils drei.

Unter den durchgefallenen italienischen Geldhäusern legten Banca Popolare dell' Emilia Romagna und Banca Popolare di Milano dennoch zu und gewannen in der Spitze jeweils mehr als drei Prozent. Banco Popolare zogen zeitweise sogar um 7,5 Prozent an. Alle drei Institute haben ihre zum Stichtag Ende 2013 bestehenden Kapitallücken bereits geschlossen oder nur vergleichsweise geringen Bedarf an frischem Geld.

Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) und Banca Carige brachen dagegen zeitweise um jeweils etwa 18 Prozent ein. Die irische Permanent TSB fielen sogar um 24 Prozent, die National Bank of Greece um 1,7 Prozent und die portugiesische Millenium BCP um acht Prozent. Diese drei Institute brauchen ebenso wie BMPS oder Carige zusätzliches Kapital.

Die spanische Liberbank bestand zwar den Stresstest, erfüllte aber die geforderte Quote von acht Prozent an hartem Kernkapital nicht. Ihre Aktien rutschten daraufhin um bis zu sieben Prozent ab.

Reuters