"Nach einem Jahr wie 2013 ist es dringend geboten, die Mittel im Unternehmen zu belassen", erklärte Konzernchef Thomas Bauer am Freitag in München. Wenn das Unternehmen in diesem Jahr, wie erwartet, aber wieder "ein vernünftiges Ergebnis" erziele, könnten die Aktionäre auch wieder mit einer Ausschüttung rechnen. Wegen des absehbaren Verlusts hatte das Unternehmen auch ein Sparprogramm angekündigt.

Die Aktien des SDax-Unternehmens gaben bis zum Mittag zeitweise um gut viereinhalb Prozent nach. Wegen Verzögerungen, Problemen bei einem Brunnenbauprojekt in Jordanien und einem schärferen Wettbewerb im Baugeschäft stand im vergangenen Jahr unter dem Strich ein Minus von 19 Millionen Euro. Der Umsatz stieg zwar um fünf Prozent auf gut 1,5 Milliarden Euro, doch gab der Auftragsbestand von 785 auf 765 Millionen Euro nach. Konzernchef Bauer führte dies auf eine Reihe von Großprojekten zurück, darunter die Bodenarbeiten für den Kingdom Tower im saudi-arabischen Dschidda oder Arbeiten an einer Brücke in Hongkong.

"Es ist leider so, dass ein Spezialtiefbau-Unternehmen mit seinen Projekten immer auch Risiko mit einkauft", sagte Bauer. Der Jahresverlust habe dazu geführt, dass eine mit den Banken getroffene Vereinbarung zur Nettoverschuldung nicht eingehalten werden konnte. Um die Finanzierung für die kommenden Jahre abzusichern, will Bauer mit den Hausbanken einen Konsortialkredit aushandeln und hofft in Kürze auf einen Abschluss.

Grundsätzlich sei das Unternehmen solide aufgestellt und in der Lage, nachhaltig Erträge zu erwirtschaften, sagte Bauer. In diesem Jahr soll der Umsatz auf 1,55 Milliarden Euro zulegen. Nach Steuern will Bauer im Gesamtjahr wieder 20 bis 25 Millionen Euro verdienen, wobei das erste Quartal saisonal bedingt mit einem Verlust abschließen dürfte. Bauer ist mit etwa 10 000 Beschäftigten in mehr als 70 Ländern aktiv. Der Konzern erstellt Baugruben für große Gebäude wie Fabriken oder Hochhäuser, bietet aber auch Maschinen und Werkzeuge für den Spezialtiefbau.

dpa-AFX