Bayer habe mit der Emission von zwei Hybridanleihen 3,25 Milliarden Euro eingesammelt, teilte der Pharma- und Chemiekonzern am Mittwoch mit. Das sei ein erster Schritt zur Finanzierung des umgerechnet 10,4 Milliarden Euro teuren Zukaufs. Das Orderbuch für die Bonds sei mehr als dreifach überzeichnet gewesen.

Die erste Tranche habe ein Volumen von 1,75 Milliarden Euro, eine Laufzeit von 61 Jahren und werde mit 3,0 Prozent verzinst. Die zweite Tranche über 1,5 Milliarden Euro habe eine Laufzeit von 60 Jahren und besitze einen Zinscoupon über 3,75 Prozent. Die Coupons sollen ab 2020 beziehungsweise ab 2024 in regelmäßigen Abständen neu festgesetzt werden. Die Bankhäuser Barclays, BNP Paribas, Citigroup und HSBC betreuen die Platzierung.

Bayer hat bei der Ratingagentur Standard & Poor's aktuell die Bonitätsnote "A-", bei der Konkurrenzagentur Moody's lautet sie "A3". Die neuen Anleihen sind Bayer zufolge so aufgebaut, dass sie zu 50 Prozent als Eigenkapital gewertet werden können. Damit will sich Bayer die A-Noten bei den Ratingagenturen trotz der Milliardenübernahme sichern.

Der Kauf der Gesundheitsprodukte-Sparte von Merck & Co ist der zweitgrößte Zukauf der Bayer-Firmengeschichte nach der rund 17 Milliarden teuren Übernahme von Schering im Jahr 2006. Bayer wird durch den Zukauf in dem stabilen Geschäft mit rezeptfreien Präparaten künftig weltweit die Nummer zwei sein. Zur Merck&Co-Sparte zählen Dr. Scholl's-Fußpflegeprodukte, Coppertone-Sonnencreme und das Allergiemittel Claritin. Bayer ist mit Marken wie Aspirin, Alka-Seltzer und dem Magenmittel Rennie bereits einer der führenden Konzerne in dem Geschäft.

Reuters