Spekulationen gab es seit vielen Jahren. Jetzt wagt Bayer-Chef Marijn Dekkers den großen Schnitt: Der vor allem für sein Pharmageschäft bekannte DAX-Konzern trennt sich von seiner Kunststoffsparte und leitet damit den größten Umbruch seit mehr als zehn Jahren ein. "Unsere Absicht ist es, zwei globale Top-Unternehmen zu schaffen: Bayer als Innovations-unternehmen von Weltrang bei den Life-Science-Geschäften und Mate- rialScience als führendes Unternehmen bei den Polymeren", erläuterte Vorstandschef Dekkers in einer Telefonkonferenz die Trennung.

Auch wenn Dekkers sich große Mühe gibt, die Qualitäten von Mate- rialScience hervorzuheben - an der Börse gilt die Kunststoffsparte als Ballast für die Bayer-Aktie. Das verdeutlicht ein Blick in die Bilanz: Im vergangenen Jahr kam MaterialScience auf Basis des bereinigten opera- tiven Gewinns auf eine Marge von knapp zehn Prozent - deutlich weniger, als die beiden anderen, nach Umsatz größeren Sparten schaffen. Das Pharmageschäft erzielte 28 Prozent, das Pflanzenschutzgeschäft kommt auf 25 Prozent.

Noch etwas spricht für die Verschlankung des Konzerns: Das Geschäft der Kunststoffsparte ist sehr anfällig für die Schwankungen der Weltkonjunktur und lenkt damit immer wieder von den Erfolgen im Kerngeschäft ab. Nimmt man die Zahlen für 2013 als Grundlage, steigt der Anteil der Pharmasparte am Gesamtumsatz von Bayer ohne Material- Science von 48 auf 68 Prozent.

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