Die Vorzeichen für einen goldenen Börsenherbst stehen gut. Im traditionell schwachen Börsenmonat September hat der DAX bislang fünf Prozent zugelegt, und auch der Dow Jones erklimmt immer neue Allzeithochs. Weder die politische Unsicherheit nach der Bundestagswahl, ob es tatsächlich zu einer Jamaika-Koalition kommen wird, noch internationale Krisen, wie der Nordkorea-Konflikt, oder die ausbleibenden Impulse für die amerikanische Wirtschaft, die US-Präsident Donald Trump nach seiner Wahl vollmundig angekündigt hatte, können der optimistischen Grundstimmung etwas anhaben.

Gute Aussichten also für eine früh einsetzende Jahresendrally? "Es kann eine Kursrally geben, wenn Nordkorea gebändigt wird, wenn Trump eine Steuersenkung durchbekommt, wenn Deutschland politisch stabil bleibt und die Zinsen auf dem heutigen Niveau verbleiben", skizziert Fondsmanager Hendrik Leber von Acatis Investment die makroökonomischen und politischen Rahmenbedingungen für steigende Kurse.

Das makroökonomische Umfeld stimmt



Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür sind sehr gut. So hat das Ifo-Institut seine Wachstumsprognosen für Deutschland für das laufende und das nächste Jahr nach oben auf 1,8 beziehungsweise 2,0 Prozent angepasst. Der aktuelle Aufschwung, so das Resümee der jüngsten Konjunkturanalyse, werde bis weit ins kommende Jahr tragen.

Die Stimmung unter den deutschen Unternehmern sei so gut wie zuletzt 1990, so das Ifo-Institut. Dabei wird die Exportindustrie von der global anziehenden Konjunktur beflügelt. So hat der Internationale Währungsfonds (IWF) die Ausblicke für die USA und Großbritannien zuletzt zwar nach unten korrigiert, im Gegenzug aber seine Wachstumsschätzungen für Europa angehoben.

Europa und die Schwellenländer sind aktuell auch die treibenden Kräfte für das globale Wirtschaftswachstum, das sich bei 3,5 Prozent eingependelt hat. Zugleich bleibt die Inflation in der Eurozone trotz leichten Anstiegs weiterhin unter der Zielmarke von zwei Prozent. Die Stimmungsindikatoren für die europäischen Kernländer bewegen sich seit Mitte 2016 kontinuierlich nach oben.



"In Europa ist viel Negatives in die Kurse eingepreist. Zugleich sind die Wachstumserwartungen weiterhin niedrig, was es leichter macht, bei der Präsentation der Quartalsergebnisse die niedrigen Hürden zu überspringen", meint Georg von Wallwitz, geschäftsführender Gesellschafter der Vermögensverwaltung Eyb & Wallwitz. "Zugleich kommt gerade der synchrone Anstieg des Wirtschaftswachstums in allen Weltregionen vor allem den exportlastigen europäischen Staaten zugute."

Lediglich in Großbritannien hat sich das Sentiment bei den Unternehmen angesichts der stockenden Verhandlungen über den britischen EU-Austritt seit Juli etwas eingetrübt. Und in den USA bleibt als Antriebskraft für die Märkte noch die Aussicht auf eine Steuerreform. Sondereinnahmen und ein möglicher Aufholeffekt im Zusammenhang mit den Hurrikanschäden könnten in den nächsten Quartalen weiter belebend wirken. "Angesichts der positiven Konjunkturindikatoren und der aktuellen Prognosen ist die Stimmung für eine Jahresendrally gut", schätzt Marco Herrmann, Geschäftsführer der Fiduka Vermögensverwaltung, die aktuelle Stimmung unter den Investoren ein.

Weiter anziehende Gewinne



Für europäische Firmen bleiben als größter Unsicherheitsfaktor die Währungseffekte. Der gegenüber dem US-Dollar starke Euro zeigt schon jetzt seine negativen Auswirkungen in den Bilanzen der Unternehmen, weil die Auslandsumsätze in Euro konvertiert werden müssen. Im Gegenzug hat in europäischen Staaten wie Frankreich, Italien und Spanien die anziehende Konjunktur dazu geführt, dass eine wachsende Zahl von Firmen zuletzt ihre Gewinnprognosen nach oben angepasst hat (siehe Grafik Seite 3). Die Folge: Das Verhältnis von positiven zu negativen Gewinnprognosen hat sich deutlich nach oben bewegt.

Zugleich hat in den vergangenen Monaten bei den Gewinnanpassungen im Hinblick auf die Branchen eine Rotation stattgefunden: Die Finanzbranche, der gesamte Technologiesektor und Telekomfirmen verzeichneten zuletzt eine positive Stimmung, welche sich im Gegenzug im Konsumbereich abgeschwächt hat. "Das erste Quartal präsentierte eine starke konjunkturelle Entwicklung mit einem unverändert schwachen Euro. Was im zweiten Quartal in einigen Branchen wie den Konsumgütern wegen der höheren Zahl an Feiertagen einen abschwächenden Effekt auf die Absatzzahlen hatte, sollte sich im dritten Quartal wieder nach oben angepasst haben", erklärt Fiduka-Experte Herrmann diesen Trend.

Neben den positiven Erwartungen bleibt der Anlagenotstand ein Treiber für die Aktienmärkte. Zehnjährige US-Staatsanleihen werfen auch nach den ersten Anhebungen der Leitzinsen in diesem Jahr gerade einmal zwei Prozent Rendite ab. Wer Ausschau nach höheren Verzinsungen hält, muss den Blick auf ausgewählte Unternehmens- und Schwellenländeranleihen richten und hier die Bonität der Emittenten im Auge behalten.



Aktien bleiben erste Wahl



Bei der Aktienauswahl gilt es, neben den Bewertungskennziffern die konjunkturelle Entwicklung der einzelnen Branchen zu beachten. "Das Momentum spricht ganz klar für Branchen mit einem überdurchschnittlichen Wachstum wie die Robotik oder für Unternehmen, die technologische Lösungen für die Digitalisierung in der Industrie entwickeln. Hier sehe ich trotz der anspruchsvollen Bewertung weiterhin überdurchschnittliches Kurspotenzial", erläutert Marco Herrmann von Fiduka. Strukturelle Fragezeichen sieht er bei den Autoherstellern und der Öl- und Gasindustrie.

Auf der Suche nach günstig bewerteten Branchen nennt Hendrik Leber von Acatis neben der Pharmabranche gerade eben die Autohersteller, die wegen Dieselgate und der Herausforderungen durch die E-Mobilität optisch sehr attraktiv bewertet seien. Auch leiden Einzelhändler unter Bewertungsabschlägen, so Leber: "Die Angst vor Amazon vertreibt die Investoren. Außerdem werden wir in einigen Branchen Verknappungen erleben, was die Attraktivität von Firmen in der chemischen Industrie oder bei den Halbleiterzulieferern deutlich erhöht."

Bei den meisten Herstellern von zyklischen und höherpreisigen Konsumgütern entscheidet sich wiederum im Schlussquartal das Geschäftsjahr. Gerade Unternehmen, die Bücher, Musik, Multimediageräte, Spielwaren und Bekleidung verkaufen, erzielen im Jahresabschlussquartal einen überdurchschnittlichen Anteil ihres operativen Gewinns. Anleger sollten also eher auf jene Unternehmen setzen, die neben einem überdurchschnittlichen Wachstum in ihren jeweiligen Marktnischen eine dominierende Position einnehmen.

Nachfolgend stellen wir sieben Firmen vor, die in ihren Branchen ein sehr gutes Risiko-Rendite-Profil mitbringen. Wer diese Aktien bereits jetzt auf dem Radar hat, kann in den nächsten Wochen und Monaten bei Rücksetzern zum richtigen Zeitpunkt zugreifen.





BASF: Guter Produktmix sorgt für neuen Aufschwung



Der weltweit größte Chemiekonzern ist ein Nutznießer der global anziehenden Konjunktur. Dank der gut ausgelasteten Kapazitäten kann die Branche wieder Preiserhöhungen an die Kunden weiter-geben. So verzeichnete die deutsche Chemiebranche im zweiten Quartal 2017 ein Umsatzplus von 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor diesem Hintergrund hat BASF ein starkes erstes Halbjahr hingelegt und die Prognose für 2017 angehoben. Besonders gut läuft zurzeit das Geschäft mit Basischemikalien. Die vor dem Abschluss stehende Fusion der beiden US-Giganten Dow Chemical und Dupont ist der vorläufige Höhepunkt der fortlaufenden Branchenkonsolidierung. BASF setzt auf gezielte Zukäufe, um einzelne Sparten zu stärken. Jüngster Coup ist die 1,6 Milliarden Euro schwere Übernahme der Polyamidsparte des in Brüssel ansässigen Chemiekonzerns Solvay. Damit stärkt BASF sein Geschäft mit technischen Kunststoffen: Polyamide spielen wegen ihrer Hitzeresistenz eine wichtige Rolle bei den Gehäusen von Hochvoltbatterien, wie sie in Elektro- und Hybridfahrzeuge eingebaut werden. Die Transaktion soll bereits im ersten Jahr nach der Übernahme einen positiven Ergebnisbeitrag liefern. Branchenexperten meinen, dass BASF für eine Sparte, die 2016 1,3 Milliarden Euro erlöste und einen operativen Gewinn von 200 Millionen Euro erzielte, einen vergleichsweise moderaten Kaufpreis bezahlt hat. Außerdem wird BASF als Interessent für die zum Verkauf stehende Saatgutsparte von Bayer gehandelt. Eine solche Veräußerung gehört zu den Auflagen für die Akquisition von Monsanto durch Bayer - und bietet BASF eine Chance, sein Geschäft weiter zu diversifizieren.





Ceconomy: Allein läuft es mit den Margen besser



Spielekonsolen, TV-Geräte und Smartphones werden zur Weihnachtszeit besonders gern verschenkt. Der Elektronikhändler mit seinen beiden Ketten Media Markt und Saturn ist hier Europas Nummer 1 und will nach der Abspaltung vom Metro-Konzern im Juli noch mehr durchstarten. Eine zentrale Rolle spielen dabei die internationale Expansion sowie der Ausbau des Onlinehandels. Die Erlöse im Bereich E-Commerce schnellten zuletzt um 16 Prozent nach oben und sollen in Zukunft einen deutlich zweistelligen Anteil am Gesamtumsatz stellen. Um die Kundenbindung zu erhöhen, will Ceconomy in den Läden mehr Service-Points einrichten. Für das am 30. September endende Geschäftsjahr 2016/17 erwarten die Konsensschätzungen einen Gewinn von 0,55 Euro je Aktie, der in den nächsten zwei Jahren auf 0,75 Euro je Anteilschein nach oben schnellen soll. Bei der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen hatte Vorstandschef Pieter Haas für 2016/17 leichte Verbesserungen beim flächenbereinigten Umsatz und Ebit vor Sonderfaktoren angekündigt. Um noch mehr von der anziehenden Binnenkonjunktur in Europa zu profitieren, will Ceconomy über Zukäufe expandieren. Zwei Drittel des operativen Gewinns auf E-Basis erzielt Ceconomy bislang im deutschsprachigen Raum. Die zuletzt -abgeschlossene 24-prozentige Beteiligung an Fnac Darty ist ein wichtiger Schritt, um in Frankreich Fuß zu fassen. Schafft Ceconomy eine tragfähige Einigung im Dauerclinch mit Minderheitsaktionär Erich Kellerhals und gelingt mit dem Weihnachtsgeschäft eine deutliche Margensteigerung, hat die mit einem 2019er-KGV von 13 günstig bewertete Aktie weiteres Überraschungspotenzial.





Cewe Stiftung: Schöne Bescherung mit neuen Produkten



Mit eigenen Markenprodukten wie dem Cewe-Fotobuch oder Wandkalendern hat es das SDAX-Unternehmen geschafft, seine Vormachtstellung als Europas größter Fotoentwickler ins digitale Zeitalter zu retten. Weil die Geschenkartikel meist zur Weihnachtszeit geordert werden, hängt das Geschäft bei Cewe am Run zum Jahresende: Knapp ein Drittel der Erlöse werden im Schlussquartal verbucht. Die Aktie, die seit dem Jahreshoch im April fast 20 Prozent verloren hat, bietet jetzt ein gutes Einstiegsniveau, denn die Firma ist auf dem besten Weg, ihre Vorgaben für 2017 mindestens zu erreichen. Beim operativen Gewinn liegt der Zielkorridor zwischen 45 und 51 Millionen Euro. Dafür muss sich Cewe nach den Halbjahresergebnissen für 2017 beim operativen Gewinn im zweiten Halbjahr auf dem Niveau von 2016 bewegen. Noch nicht in diesen Schätzungen berücksichtigt ist, dass sich die eingeleiteten Produktumstellungen schon in diesem Jahr auf der Gewinnseite auszahlen. Nach den leicht rückläufigen Gewinnen im Schlussquartal 2016 hat Cewe das Produktangebot erweitert, um die Abhängigkeit vom Geschäftsfeld Foto-Finishing zu verringern, das für drei Viertel der Erlöse steht. Zum einen durch neue höherpreisige Produkte im Fotogeschäft, zum anderen durch die weitere Expansion im Onlinedruck. Die entsprechenden Investitionen schlugen sich im ersten Jahr auf der Ertragsseite ebenso nieder wie der seit dem Brexit-Referendum anhaltende, durch Währungseffekte bedingte Durchhänger auf dem britischen Markt. Gelingt es Cewe, die Erwartungen zu toppen, sollte die Aktie wieder in höhere Kursregionen zurückkehren. Zudem ist das Unternehmen auch für eine hohe Dividendenausschüttungen bekannt.





Deutsche Post: Aktie Gelb auf dem Express-Höhenflug



Die starken Halbjahreszahlen haben es untermauert: Beim europaweit größten Logistikkonzern Deutsche Post läuft es in nahezu allen Sparten rund. Vor allem der Boom im Onlinehandel beflügelt das Paket- und Expressgeschäft, die beiden ertragsstärksten Konzernbereiche. Im vierten Quartal gibt das Weihnachtsgeschäft diesen beiden Sparten einen weiteren Umsatzschub. Um in Zukunft das internationale Geschäft noch besser bedienen zu können, erweitert die Tochter DHL ihr Vertriebsnetz in Europa. Zugleich will DHL Express im nächsten Jahr bei den internationalen Kurier- und Express-Sendungen die Preise erhöhen. Bleibt ein Sorgenkind: das margenschwache Frachtgeschäft. Gelingt es hier, im harten internationalen Wettbewerb Marktanteile zu gewinnen, könnte die für 2017 erwartete Verbesserung von acht Prozent beim operativen Gewinn sogar einen Tick höher ausfallen. Langfristig ist das Unternehmen auf bestem Weg, seine Zielvorgaben zu erreichen, die von 2013 bis Ende 2020 ein jährliches Plus von mindestens acht Prozent Zuwachs beim operativen Gewinn anvisieren. Geht die Rechnung auf, wird sich die operative Marge in diesem Zeitraum von sechs auf sieben Prozent verbessern. Bei Börsianern zählt die Aktie mit einem satten Plus von 20 Prozent seit Jahresanfang zu den DAX-Lieblingen. Das jüngste Allzeithoch ist nach unserer Einschätzung nur eine Zwischenstation - wir sind überzeugt, dass die Wachstumsdynamik bis zum Jahresende und darüber hinaus in allen Geschäftsbereichen anhalten wird und den Aktienkurs in noch höhere Regionen abheben lässt. Dazu zählt der Wert innerhalb des DAX mit einer Ausschüttungsquote von rund 47 Prozent zu den dividendenstärksten Titeln.





Estée Lauder: Stylishe Rendite mit starken Marken



Solide Marken, stabile Erlöse und starke Preissetzungsmacht: Kosmetika, neudeutsch Beautyprodukte, bieten Anlegern eine hübsche Rendite. Anders als Luxusgüter lassen sich Frauen Produkte wie Lidschatten, Lippenstift oder Parfüms unabhängig von der finanziellen Lage etwas kosten. Wichtig ist das Schlussquartal vor allem für L’Oréal und Estée Lauder, die beiden weltweit größten Anbieter von Markenprodukten. Für die Aktie der beiden Konzerne gilt dasselbe wie für deren Produkte: Qualität hat ihren Preis. Estée Lauder ist dabei noch etwas günstiger bewertet. Im Geschäftsjahr 2016/17, das am 30. Juni endete, gelang es dem US-Konzern, die operative Marge auf 14,3 Prozent weiter aufzubrezeln. Die Aktie kletterte daraufhin auf ein neues Allzeithoch, seit Jahresanfang hat sie um rund 25 Prozent zugelegt. Das Erfolgsgeheimnis von Estée Lauder: ein breites Produktsortiment, gut integrierte Zukäufe und kontinuierlich steigende Umsätze im Onlinehandel. Für die nächsten beiden Geschäftsjahre erwarten die Konsensschätzungen ein durchschnittliches Gewinnwachstum von über 15 Prozent. Der aktuell schwache US-Dollar gibt den Verkäufen auf den internationalen Märkten weiteren Rückenwind. Elf Prozent der Konzernerlöse von 11,8 Milliarden US-Dollar stammten im -abgelaufenen Geschäftsjahr von Onlinebestellungen. Das ist ein Drittel mehr als im Vorjahr. Man darf gespannt sein, wie stark das diesjährige Weihnachtsgeschäft die Wachstumsraten weiter beschleunigt. Darüber hinaus gilt das Unternehmen auch als heißer Übernahmekandidat. Als Interessenten werden Procter & Gamble sowie der französische Rivale L’Oréal gehandelt.





Qualcomm: Goldene Zeiten nach dem Streit mit Apple



Das jüngste Zahlenwerk des Chipherstellers ist wenig berauschend: Im Zeitraum Oktober 2016 bis Juni 2017 brach der Gewinn um 44 Prozent auf 900 Millionen US-Dollar ein. Allerdings muss man dabei etwas genauer hinsehen: Wegen des schwelenden Rechtsstreits mit Apple hat Qualcomm zuletzt keine Lizenzzahlungen mehr erhalten. Apple sperrt sich dagegen, dass Qualcomm für Patentlizenzen einen Anteil am Gerätepreis für das iPhone haben will. Qualcomm kontert, in Apples Geräten steckten auch andere Erfindungen des Konzerns und der Anteil am Gesamtpreis sei die branchenübliche Berechnung. Darüber hinaus wurden in der Bilanz rund 940 Millionen US-Dollar an Kosten für die Beilegung eines Rechtsstreits mit Blackberry verbucht. Und als ob das nicht genug wäre, zieht sich die Übernahme von NXP Semiconductors aus den Niederlanden hin, weil einige Hauptaktionäre auf eine höhere Offerte spekulieren. Klammert man aber diese Baustellen aus, hat Qualcomm im operativen Geschäft zuletzt ein starkes Umsatz- und Gewinnwachstum hingelegt. Dazu steigt das Unternehmen in den Markt für Elektroautos ein und hat die Firma Halo gekauft, die eine Technik für das drahtlose Aufladen von Elektroautos während der Fahrt entwickelt. Ähnlich wie bei einem Oberleitungssystem soll es möglich werden, während der Fahrt Energie aus der Infrastruktur zu beziehen. Und weil Qualcomm und Apple aufeinander angewiesen sind, muss man den Streit beilegen. Qualcomm-Produkte sind in Batterien und Displaytechniken von Apple verbaut. Im Falle einer Einigung würden Milliardenzahlungen von Apple an Qualcomm fließen. Die Negativfaktoren sind auf dem aktuellen Kursniveau eingepreist.





Yoox Net-a-Porter: Für Fashion Victims und Langzeitanleger



Ein Kleid von Armani aus der letzten Winterkollektion oder eine Handtasche von Dolce & Gabbana zum reduzierten Preis per Mausklick ordern? Alles kein Problem bei Yoox Net-a-Porter. Das aus einer -Fusion entstandene italienisch-französische Portal für Luxusmarken hat in seinen 27 Online-Stores alles im Sortiment. Yoox Net-a-Porter betreibt dabei den Online-auftritt von renommierten Edelmarken wie Armani, Jil Sander oder Valentino. Dazu kommen sechs eigene Portale, die aktuelle Waren von Designern, aber auch Kollektionen aus der Vorsaison anbieten. Ähnlich wie Zalando bietet Yoox Net-a-Porter hier auch den kostenlosen Umtausch der Ware innerhalb von 28 Tagen an. Damit ist die Firma optimal in einem Markt positioniert, der in den nächsten Jahren erst seine Wachstumsdynamik entfalten wird. Eine jüngere, internetaffine Generation von Kunden wird zu den wichtigsten Zielgruppen für Luxusgüter avancieren. Im Schnitt geben die Onlinekunden 330 Euro pro Order aus. Die operative Marge von 8,3 Prozent ist noch ausbaufähig, aber im Vergleich zu anderen Onlinehändlern schreibt die Gesellschaft bereits seit Jahren schwarze Zahlen. Mit einem Marktanteil von zehn Prozent ist Yoox bereits jetzt Marktführer - und wird in den nächsten Jahren auf der Ertragsseite durchstarten, wenn die aktuell noch hohen Marketingkosten rückläufig sind. Dasselbe gilt für die Umsätze, wenn die Besuche auf den Shoppingportalen noch schneller wachsen als zuletzt. Im ersten Halbjahr 2017 verzeichneten die Onlineauftritte zusammen rund 394 Millionen Besuche.