Einen positiven Katalysatoreffekt gibt es auch bei seinem neuen Favoriten, der Aktie von CenturyLink. Die Anteilscheine des Anbieters von Telekommunikations- und Internetlösungen sind der größte Wert von Meisters Investmentfirma Corvex Management. Die Investmentgesellschaft hält 5,5 Prozent der Aktien - das entspricht rund 660 Millionen Euro. Meister kennt sich in dieser Branche gut aus und hat in der Vergangenheit in ähnlichen Konstellationen gut mitverdient. Das gilt etwa für seine Investments in AboveNet, die später an die Zayo Group verkauft wurde, oder TW Telecom, die an Level 3 Communications ging. Dieses Mal steht jedoch ein Zusammenschluss nicht am Ende, sondern am Anfang von Meisters Wertsteigerungskette. CenturyLink hat im vergangenen Jahr ein Angebot zur Übernahme von Level 3 Communications abgegeben. Die endgültige Abwicklung sollte spätestens im vierten Quartal erfolgen.

Marketingmaschine trifft Netzwerker



CenturyLink ist nach AT & T und Verizon Nummer 3 im Telekommarkt. Das Geschäft ist nicht mit hohen Wachstumsraten versehen, doch das wird sich ändern, wenn Level 3 Communications eingegliedert wird. Level 3 bringt ein umfangreiches eigenes Netzwerk mit Glasfaseranbindungen mit. Weil die Datennutzung stetig wächst, legen auch die Erlöse und die erwirtschafteten Cashflows zu.

Schließen sich die beiden Firmen nun zusammen, trifft die in Akquisitionen sehr erfahrene Marketingmaschine auf den Netzwerkspezialisten mit mehr als 300 000 Kilometern eigenem Netzwerk. Entstehen wird ein Unternehmen, das nach Einschätzung von Meister ein Betriebsergebnis von zehn Milliarden Dollar erwirtschaftet.

Die Kombination von reduziertem Kapitalbedarf und dem Verlustvortrag von zehn Milliarden Dollar, den Level 3 mitbringt, sorgt dafür, dass der freie Cashflow ansteigt. Deshalb geht das Management von CenturyLink davon aus, dass die Dividende von zuletzt 2,16 US-Dollar pro Aktie auch nach der Fusion beibehalten wird. Das entspricht einer Dividendenrendite von rund 8,4 Prozent. Weil andere Telekomfirmen niedrige Dividendenrenditen aufweisen, sieht Meister in seinem Basisszenario ein Kurspotenzial von 40 Prozent. Da immer mehr hochvolumige Datenpakete verschickt werden, wächst auch die Nachfrage nach Bandbreite. Können die Kapazitäten voll ausgelastet und die Preise angehoben werden, steigen Gewinn und Kurs überproportional an.