Zuvor landeten nach Informationen des "Handelsblatts" Nutzer nach dem Login nicht auf dem eigenen Konto, sondern auf fremden Konten. Der Comdirect-Sprecher konnte hierzu auch am Nachmittag noch nichts sagen. Das "Handelsblatt" berichtete, ein Redakteur des Blattes habe den Fall rekonstruiert und Zugriff auf ein fremdes Konto mit mehr als 50 000 Euro Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonto erhalten.

Nach Angaben des Firmensprechers werden in der Nacht zu Montag regelmäßig Software-Updates eingespielt, so auch zu diesem Wochenbeginn. Die Online-Bank hat rund 2 Millionen Privatkunden. Für sie werden rund 959 000 Depots und 1,29 Millionen Girokonten verwaltet (Stand: 1. Quartal 2016). Das betreute Vermögen betrug Ende März 39,80 Milliarden Euro.

Bei der Deutschen Bank waren von einer IT-Panne im Juni im Online-Geschäft rund 2,9 Millionen Konten betroffen. Nach Unternehmensangaben waren mehr als 13 Millionen Buchungen falsch angezeigt worden, was im Zahlungsverkehr aber folgenlos geblieben sein soll. Ursache war ein Verarbeitungsproblem, das wiederum "fehlerhaft korrigiert wurde". Die Bank traf zusätzliche Vorkehrungen in der IT, "damit sich ein solcher Vorgang nicht wiederholen kann", wie ein Sprecher damals sagte.