Wie viele Filialen es in fünf Jahren gebe, entscheide sich daran, ob die Bank mit ihren gut elf Millionen Privatkunden weiter wachse. "Denn wir können auf jede Situation sehr flexibel reagieren." Viele Mietverträge liefen in den nächsten Jahren aus. "Wir können also Standorte zu gegebener Zeit überprüfen und, wenn notwendig, verkleinern, vergrößern oder auch verlegen."

Die Commerzbank betreibt in Deutschland noch 1100 Filialen, nach Abschluss der Fusion mit der Dresdner Bank waren es noch 1200. Die HypoVereinsbank verkleinert ihr Filialnetz derzeit radikal: von rund 600 soll nur die Hälfte übrig bleiben. Die Deutsche Bank kommt im Inland auf 700 Filialen. Viele Kunden frequentieren die Filialen nur noch selten oder nutzen dort nur Geldautomaten und Auszugdrucker. Zielke zufolge hat nur jeder vierte Commerzbank-Kunde in den vergangenen zwölf Monaten das Gespräch mit seinem Berater in der Filiale gesucht.

Die Bank testet derzeit an je zwei Standorten in Berlin und Stuttgart ein neues Filialmodell, das mehr Kunden locken soll. Eigentlich sollte der Pilotversuch in diesem Jahr abgeschlossen und die ersten weitere Filialen umgebaut werden. Zielke bremste in dem Interview aber die Erwartungen: "Wir werden die Piloten so lange testen, bis wir alle notwendigen Informationen haben." Die Besucherzahlen stiegen zwar, die Kunden seien zufriedener. Das schlage sich aber noch nicht in deutlich mehr Erträgen nieder. "Erst wenn wir das schaffen, setzen wir das Konzept flächendeckend um."

Reuters