"Beide Verkäufe sind eine Bestätigung unserer wertschonenden Abbaustrategie", betonte der für die interne "Bad Bank" zuständige Bereichsvorstand Sascha Klaus am Mittwoch im Intranet der Commerzbank. Der bisher 17,5 Milliarden Euro große Bestand an Immobilienkrediten in der Abbaueinheit schrumpft damit auf einen Schlag um 17 Prozent. Von rund drei Milliarden an faulen Krediten bleiben nur noch 1,7 Milliarden Euro übrig.

Ein 2,2 Milliarden Euro schweres Bündel von Krediten, die die Bank in 15 europäischen Ländern vergeben hatte, geht an die US-Bank JPMorgan und den Finanzinvestor Lone Star, die gemeinsam schon das spanische Portfolio der Commerzbank geschluckt hatten. In der Regel übernimmt die Bank in diesen Fällen die ordentlich bedienten Darlehen, der Investor kümmert sich um die nicht mehr oder nur mit Verzögerungen bedienten Darlehen. Ursprünglich hatte die Commerzbank sogar Kredite über 2,7 Milliarden Euro angeboten.

Der Finanzinvestor Oaktree bekam den Zuschlag für ein 700 Millionen Euro schweres, recht kleinteiliges Portfolio fauler Immobilienkredite in Deutschland, das die Commerzbank loswerden wollte. Reuters hatte bereits im Mai über die Pläne berichtet.

Es ist der dritte Verkauf von Immobilienkredit-Paketen, den die Commerzbank stemmt. Zuvor hatte sie jeweils ihr Portfolio in Großbritannien und Spanien komplett veräußert, ebenfalls mit nur kleinen Verlusten. Die Commerzbank profitiert davon, dass sich große Investoren auf der Suche nach höheren Renditen auch an riskante Transaktionen heranwagen. "Der Markt hat sich in den letzten Monaten speziell in Benelux und Osteuropa weiter belebt", sagte Klaus. Auch in Deutschland ließen sich faule Kredite wieder leichter losschlagen.

Die Commerzbank entlastet damit auch ihre Bilanz. Mit dem Verkauf sinke der Kapitalbedarf um 105 Millionen Euro, die Kapitalpuffer werden größer. Insgesamt liegen in der vor drei Jahren eingerichteten internen "Bad Bank" noch Immobilien- und Schiffskredite im Volumen von 30 Milliarden Euro. Bis Ende des nächsten Jahres sollen weniger als 20 Milliarden davon übrig sein.

Reuters