Von Januar bis März steigerte Covestro den bereinigten Betriebsgewinn um 22 Prozent auf 508 Millionen Euro, deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Das Unternehmen profitierte von einem höheren Absatz in seinen beiden Kerngeschäftsfeldern Polyurethane und Polycarbonate. Daneben kam Covestro eine einmalige Versicherungserstattung von 30 Millionen Euro zu Gute sowie gesunkene Rohstoffpreise. Diese drücken aber die Verkaufspreise, weshalb der Umsatz um knapp sechs Prozent auf 2,9 Milliarden Euro sank.

Lutz sagte, Covestro habe Chancen, beim Betriebsgewinn (Ebitda) im zweiten Vierteljahr den Vorjahreswert zu erreichen. Das zweite Quartal 2015 sei ein "ganz außergewöhnlich gutes" gewesen mit einem Ergebnisanstieg vor Sondereinflüssen von mehr als 87 Prozent auf 506 Millionen Euro. Wenn die Nachfrage weiter steige, habe Covestro die Möglichkeit, die Preise zu erhöhen oder stabil zu halten. Beim Rückgang der Rohstoffpreise sei eine Bodenbildung zu beobachten.

Covestro fertigt Vorprodukte für die Auto-, Möbel-, Haushaltsgeräte- und Bauindustrie. Kunststoffe der Gesellschaft finden sich im Schaumstoff von Matratzen, Autositzen, aber auch im Ball der Fußball-WM. Wachsende Nachfrage verzeichnete Covestro unter anderem aus der Autoindustrie und dem Baugewerbe, etwa in China. Dort ging der Absatz insgesamt um mehr als 15 Prozent nach oben. "Der chinesische Markt wächst weiterhin sehr schön und ist bei weitem nicht so negativ zu betrachten, wie wir das zum Jahreswechsel vielleicht glauben wollten", sagte Lutz.

Trotz der Zuversicht wagt der Vorstand keine Umsatz- und Ergebnisprognose für 2016. Er gehe von einem Mengenwachstum im Kerngeschäft im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Die Konzernmutter Bayer hatte für die Tochter bei einem Umsatz auf Vorjahresniveau einen Rückgang des um Sondereinflüsse bereinigten Betriebsgewinns prognostiziert.

Reuters