Um die kurzfristig interessantesten Papiere im Deutschen Aktienindex herauszufiltern, gehen wir in zwei Schritten vor: Zuerst stellen wir für alle Papiere einen Durchschnittskurs fest und messen, wie weit jede der 30 Indexaktien bereits davon abgewichen ist. Diesen Wert vergleichen wir mit Abweichungen vom Mittelpreis in der Vergangenheit, denn jede Aktie kann unterschiedlich stark schwanken und hat dadurch mehr oder weniger Potenzial.

In Zusammenarbeit mit dem Börsenstatistik-Magazin Index Radar zeigen wir den Zustand der DAX-Papiere in einer eigens entwickelten Infografik (auf der Homepage des Index Radar-Magazins auch minütlich aktuell für TecDAX, MDAX, SDAX).



Die Interpretation dieses Schaubildes ist simpel: Ein schwarzer Punkt zeigt jeweils den aktuellen Aktienkurs in Relation zur Schwankungsbreite der Kurse in der Vergangenheit. Je weiter rechts der Punkt, desto weiter ist die Aktie bereits von ihrem Durchschnittskurs nach oben abgewichen und desto weniger Potenzial hat sie kurzfristig noch, ohne - wie Börsenexperten sagen - zu überhitzen.

Sobald die Aktie in eine - dunkel hinterlegte - Extremzone einläuft, wird der Zustand kritisch. Abweichungen vom Mittelwert in dieser Größenordnung haben in der Vergangenheit die Korrekturgefahr deutlich ansteigen lassen. Wir interessieren uns also für Papiere, bei denen der schwarze Punkt noch nicht in den Extrembereich vorgestoßen ist. Gleichzeitig sollten die Durchschnittspreise der Aktie aber steigen, was durch einen grünen Balken symbolisiert wird - dies ist momentan bei fast allen Papieren der Fall, nur wenige Balken sind grau und zeigen damit Seitwärtstrends an.

Auf Seite 2: Welche Aktien nach dem ersten Analyseschritt interessant sind



Interessant sind nach diesem ersten Analyseschritt Bayer, Continental, Deutsche Post, FMC, HeidelbergCement, Infineon, K+S, Lufthansa, RWE und Volkswagen. Diese Papiere betrachten wir nun in einem zweiten Schaubild, das die nächstgelegenen Kauf- und Verkaufszonen (Unterstützungen und Widerstände) für jede Aktie zeigt. Denn trotz des statistisch vorhandenen Potenzials kann es eine Aktie ausbremsen, wenn der Kurs knapp unterhalb einer Zone verläuft, an der in der Vergangenheit häufiger Wendepunkte zurück nach unten lagen. Dies schreckt Anleger ab und steigert die Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen.



Demnach sind von den ursprünglich weiter oben ausgesuchten Aktien insbesondere Continental, aber auch FMC mit Vorsicht zu genießen. Zumindest sollten Anleger einen Ausbruch über die nun erreichten oder nahe gelegenen Hürden bei 168,80/170,40 (Continental) und bei 60,27 Euro (FMC) abwarten, bevor diese durchaus interessanten Papiere ebenfalls ins Depot aufgenommen werden. Auf den folgenden Seiten zeigen wir die interessantesten Papiere noch einmal als Chart mit eingezeichneten Kauf- und Verkaufszonen sowie dem Abstand zum Monatsdurchschnittskurs. Damit sollte jeder Anleger unter den aussichtsreichsten DAX-Aktien die eine oder andere Inspiration für sein Depot finden.












































Andreas Büchler ist Herausgeber des "Index-Radar", der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Der Experte für Handelssysteme ist zudem Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft.

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