Bei der Überprüfung der Index-Zusammensetzungen durch die Deutsche Börse am Montag drohe dem Küchenausrüster ebenso wie dem Maschinenbauer DMG Mori der Abstieg aus dem deutschen Nebenwerteindex, sagte Commerzbank-Indexexpertin Petra von Kerssenbrock. Rational war Anfang August für den vom chinesischen Haushaltsgeräte-Hersteller Midea übernommenen Roboterbauer Kuka in den MDax zurückgekehrt.

Kerssenbrocks Kollege Tobias Adler von der Oddo Seydler Bank sagte dagegen voraus, dass sich beide Werte vorerst im MDax halten könnten. Kerssenbrock bezeichnete Patrizia Immobilien und den Stahlhändler Klöckner & Co. (KlöCo) als aussichtsreichste Kandidaten, sollten DMG und Rational in den Kleinwerte-Index SDax absteigen.

Der Abschied von Süss Microtec aus dem Technologie-Index TecDax gilt dagegen als sicher. Der Chipindustrie-Ausrüster büßte seit Jahresbeginn rund ein Viertel seines Börsenwertes ein und muss seinen Platz nach Einschätzung von Börsianern für S&T räumen. Die im österreichischen Linz beheimatete IT-Firma verkauft unter anderem Laptops der Marke "Maxdata".

Analysten sagten außerdem den Abstieg der Comdirect Bank voraus. Dies verhelfe Sixt Leasing zu einem Comeback im SDax. Werde zudem Solarpark-Betreiber Corus Clean Energy wie geplant vom Konkurrenten Capital Stage übernommen, sei Leifheit der Kandidat mit den größten Aufstiegschancen, sagte Oddo-Experte Adler weiter. "Aber auch H&R ist nach den jüngsten Kursgewinnen wieder im Rennen." Der Aktienkurs der Spezialchemiefirma hat sich seit Jahresbeginn verdoppelt und lag am Mittwoch mit 18,98 Euro auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren.

"Im Dax erwarten wir keine Veränderungen", fügte er hinzu. "Wackelkandidat Lufthansa wird wohl mit einem blauen Auge davonkommen."

Die Änderungen werden zum 19. September wirksam. Dabei überprüft die Deutsche Börse die Zusammensetzung sämtlicher Indizes erstmals auf Grundlage der bestehenden Regeln vollständig automatisiert. Im Dax sei dies seit Jahren gängige Praxis, betonte eine Sprecherin des Börsenbetreibers. Bei den anderen Indizes hatte der Arbeitskreis Aktienindizes bei Grenzfällen bislang einen gewissen Ermessensspielraum. Das Gremium wird dem Börsenbetreiber zufolge künftig nur noch Empfehlungen zu Regelwerksänderungen aussprechen.

rtr