Bis zum Mittag pendelte der deutsche Leitindex um die Marke von 12 000 Punkten. Zuletzt lag er mit minus 0,01 Prozent knapp darunter bei 11 999,92 Punkten. IG-Analyst Gregor Kuhn sieht nach dem guten Lauf die Nervosität und damit auch die Schwankungsbreite um die psychologisch wichtige runde Marke steigen.

Tags zuvor hatte der deutsche Leitindex das neue Quartal noch mit einem moderatem Plus begonnen, nachdem er in den ersten drei Monaten des Jahres bereits um 22 Prozent geklettert war.

Auch die Indizes der zweiten Reihe zeigten keinen klaren Trend: Für den MDAX der mittelgroßen Konzerne ging es am Gründonnerstag um 0,09 Prozent nach unten auf 20 822,44 Zähler. Der Technologie-Index TecDAX legte um 0,06 Prozent zu auf 1614,96 Punkte. Der EuroSTOXX 50 als Leitindex der Eurozone gab leicht nach.

BLICK VORAUS AUF US-JOBDATEN AM FREITAG

Die US-Jobdaten spielen eine wichtige Rolle für das Wann und Wie der von der US-Notenbank Fed avisierten Zinswende, also der ersten Erhöhung der Leitzinsen nach der Finanzkrise. Die Experten der Essener National-Bank halten den Aufschwung der US-Wirtschaft trotz der erheblichen Aufwertung des US-Dollar gegen nahezu alle anderen Währungen für robust, so dass die erste Leitzinserhöhung bald kommen dürfte.

Wenig Reaktion zeigten die deutschen Autowerte auf die US-Absatzzahlen für März. Einzig Daimler-Aktien (Daimler) fielen auf, sie wurden allerdings mit einem Dividendenabschlag von 2,45 Euro gehandelt. Für die deutschen Hersteller war es ein guter Verkaufsmonat - mit Ausnahme von Volkswagen (Volkswagen vz). Autos von BMW und Daimler waren überdurchschnittlich gefragt.

LUFTHANSA NACH NEGATIVER STUDIE UNTER DRUCK

Mehr Spuren in den Kursen hinterließen Analystenkommentare: So rutschten Papiere der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) mit minus 2,72 Prozent an das Dax-Ende, nachdem die Investmentbank Barclays ihre Empfehlung zurückgenommen hatte. Zwar könnte die größte deutsche Fluggesellschaft von den niedrigen Ölpreisen profitieren, schrieb Analyst Oliver Sleath in einer Studie. Die zunehmende Unsicherheit in den aktuellen Tarifkonflikten sowie die Sorgen über Ergebnisentwicklung, Rendite und Kapazitäten belasteten aber.

Positive Stimmen gaben auch den Aktien der Deutschen Euroshop (Deutsche EuroShop) mit plus 1,87 Prozent Auftrieb auf ein weiteres Rekordhoch. Die Schweizer UBS strich ihre Verkaufsempfehlung für die Papiere des auf Einkaufszentren spezialisierten Immobilienunternehmens. Die Experten der französischen Großbank Societe Generale raten weiterhin, die Papiere zu kaufen./ag/das