* THYSSENKRUPP hat als Reaktion auf die seit Jahren andauernde Krise eine Aufspaltung in zwei börsennotierte Unternehmen beschlossen und den langjährigen Finanzchef Guido Kerkhoff nun auch auf Dauer zum Chef ernannt. Der Aufsichtsrat stimmte den Plänen des Vorstands am Sonntag zu und bestellte zugleich Kerkhoff für fünf Jahre an die Konzernspitze. Zum neuen Chef des Aufsichtsrats wurde Bernhard Pellens gewählt, der seit 2005 Mitglied in dem Gremium ist. Die Arbeitnehmervertreter erhielten die Zusage, dass auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werde. Kerkhoff sagte dem "Handelsblatt", es sei keine Kapitalerhöhung geplant. "Durch die Aufteilung werden stille Reserven gehoben, insbesondere im Elevatorbereich."

* DIESEL: Im Streit über die Abgasprobleme älterer Diesel-Autos zeichnet sich noch keine konkrete Lösung ab. Das Bundesverkehrsministerium erklärte am Sonntag zu einem Bericht über Umtauschprämien der Autobauer von bis zu 10.000 Euro in 14 Städten, eine Lösung werde "nicht nur auf wenige betroffene Städte ausgerichtet" sein. Aus der Koalition wie auch von Autobauern hieß es, es werde nach wie vor diskutiert, ob eine technische Nachrüstung angeboten werde. Am Montagabend treffen sich sie Spitzen der großen Koalition und wollen unter anderem ein Konzept zur Luftreinhaltung in deutschen Städten beschließen. Die Betriebsratsvorsitzenden von Volkswagen, Daimler und BMW sprechen sich gegen eine pauschale Hardware-Nachrüstung für Diesel-Autos aus.

* TESLA-Gründer Musk ist seiner drohenden Abberufung als Chef des Elektroautopioniers entgangen. Er und die US-Börsenaufsicht SEC legten außergerichtlich einen Rechtsstreit über irreführende Twitter-Nachrichten bei, in dem Musk die Erlaubnis zum Führen börsennotierter Unternehmen hätte verlieren können. Als Teil des Vergleichs zahlen Musk und Tesla je 20 Millionen Dollar, außerdem gibt Musk für drei Jahre das Amt des Chairman ab, eine dem deutschen Aufsichtsratschef vergleichbare Position. Vorstandschef darf er dagegen bleiben.

* ALLIANZ-Finanzvorstand Terzariol sieht den Münchner Versicherungsriesen auf Kurs. "Wir sind gut unterwegs", sagte der Italiener der "BöZ" mit Blick auf das laufende Jahr. Das zu Ende gehende dritte Quartal "sollte konsistent mit den Vorquartalen sein". Für 2019 hofft Terzariol auf eine Gewinnsteigerung: "Ich erwarte, dass wir ganz langweilig sind und auf Erfolgskurs bleiben. (...) Die Zahlen im Jahr 2019 sollten besser sein als im Jahr 2018."

* LINDE: Die chinesische Wettbewerbsbehörde hat die geplante Fusion mit PRAXAIR genehmigt. Damit stehen für den milliardenschweren Zusammenschluss noch die Genehmigungen in Südkorea und - als größte Hürde - in den USA aus.

* WIRECARD-CFO erwartet im Geschäft mit Versicherern "für die nächsten Jahre deutliche Umsatzzuwächse", wie er "Euro am Sonntag" sagte.

* Die VW-Tochter AUDI bekommt den sechsten Entwicklungsvorstand in sechs Jahren. Peter Mertens, der erst im Mai 2017 von Volvo nach Ingolstadt gekommen war, habe aus gesundheitlichen Gründen gebeten, seinen Vertrag als Vorstand Ende Oktober aufzulösen, teilte Audi mit. Sein Nachfolger kommt aus Wolfsburg: Hans-Joachim Rothenpieler war zuletzt Leiter des Qualitätsmanagements.

* BMW: Die deutschen Händler lenken im Streit mit dem Münchner Autobauer ein. "Wir empfehlen unseren Mitgliedern, die neuen Verträge zu unterschreiben", sagte der Präsident des Verbandes deutscher BMW-Vertragshändler, Reisacher. BMW habe sich bereiterklärt, über alle strittigen Punkte zu verhandeln.

NAFTA: Nach zähem Ringen haben sich die USA und Kanada kurz vor Fristende auf Rahmenbedingungen zur Rettung des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) geeinigt. US-Präsident Trump habe der Vereinbarung zugestimmt, verlautete aus den USA. Wie zwei mit den Verhandlungen vertraute Kanadier sagten, solle den USA ein deutlich besserer Zugang zum kanadischen Milchmarkt gewährt werden. Die Regierung sei bereit, besonders betroffenen Bauern unter die Arme zu greifen. Kanada bleibt von zusätzlichen Zöllen auf Autos verschont. Die von den USA erhobenen Abgaben auf Stahl und Aluminium bleiben aber zunächst in Kraft.