Noch-DAX-Mitglied Lufthansa wiederum gilt bei weiteren Kursverlusten als Wackelkandidat, allerdings hält DZ-Bank-Experte Michael Bissinger einen Abstieg für weniger wahrscheinlich. Als Ersatz steht ProSiebenSat.1 bereit, der dann als erster Medienkonzern in die Börsen-oberliga einziehen könnte.

Auch in den Nebenwerteindex MDAX kommt Bewegung: Die Experten rechnen damit, dass der Modekonzern Gerry Weber den Index verlassen muss und dafür Börsenneuling Hella kommt. LBBW-Analyst Uwe Streich sieht auch für den Parkettrückkehrer Deutsche Pfandbriefbank bei ausreichendem Börsenumsatz eine Chance für einen MDAX-Aufstieg.

Beste Chancen für einen Aufstieg in das Kleinwertesegment SDAX wiederum besitzt die Leasingtochter des Autovermieters Sixt, der Börsennovize Sixt Leasing. Dort müsste dann der Keramikhersteller Villeroy & Boch weichen. Ebenfalls zittern müssen die SDAX-Konzerne Gesco, Tom Tailor sowie VTG. "Im SDAX ist großes Stühlerücken angesagt, denn es sieht so aus, als könnten bis zu fünf der 50 Titel ausgetauscht werden", lautet Streichs Fazit. Im TecDAX wird es den Experten zufolge keine Veränderungen geben.

Veränderungen auch in der Europa-Liga



In der Europa-Liga hat die italienische Großbank Intesa Sanpaolo gute Chancen, bei der Indexüberprüfung im September in den Stoxx Europe 50 aufzusteigen. Nach Berechnungen von Uwe Streich würde sie nach derzeitigem Stand den Schweizer Rohstoffkonzern Glencore aus dem Leitindex verdrängen. Intesa hatte vor Kurzem für das erste Halbjahr 2015 mit zwei Milliarden Euro Überschuss den höchsten Halbjahresgewinn seit sieben Jahren ausgewiesen.

Der Stoxx Europe 50 umfasst die 50 größten europäischen Unternehmen und gilt als eines der führenden europäischen Börsenbarometer. Laut Streich könnte es noch zu einem wei-teren Wechsel kommen, wenn der britische Tabakkonzern Imperial Tobacco noch etwas Boden gutmacht. Weichen müsste dann der Rohstoffkonzern BHP Billiton. Die Indexveränderungen sollen zum 21. September umgesetzt werden.