Schon vor Weihnachten hatte sich die Deutsche Bank mit der US-Justiz im Grundsatz darauf verständigt. Es ist eine der höchsten Strafen, die jemals gegen eine einzelne Bank verhängt worden ist. Im Schlussquartal 2016 schlagen 1,2 Milliarden Euro zu Buche, ein großer Rest wird sich auf die nächsten Jahre verteilen, so dass wohl keine Kapitalerhöhung nötig sein wird. Ratingagenturen wie Moody´s haben die Bonität des Geldhauses bekräftigt, nachdem mit dem Vergleich eines der größten Klumpenrisiken geklärt ist und die Folgen für die Kapitaldecke überschaubar seien.

Noch sind aber nicht alle Rechtsrisiken ausgeräumt. Beispielsweise könnten der Geldwäscheskandal in Russland, Sanktionsverstöße bei Iran-Geschäfte oder Devisenmarktmanipulationen noch für negative Überraschungen sorgen. Vorstandschef John Cryan hat aber jetzt den Rücken freier, sich auf die Strategie 2020 konzentrieren, insbesondere die Neuausrichtung des Privatkundensparte. Investoren und Analysten verlangen von der Bank ein klareres Profil. Unklar ist die Zukunft der Postbank, die eigentlich verkauft oder an die Börse gebracht werden sollte. Inzwischen könnte Cryan auch den umgekehrten Weg einer Vollintegration gehen. Bei manchen Investoren stößt das auf heftige Gegenwehr. Sie wünschen sich eine redimensionierte Investmentbank mit einem verschlankten US-Geschäft.

Fazit



Die Deutsche Bank bleibt ein hochvolatiles Bankinvestment, das risikoorientierten Anlegern vorbehalten ist.

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