Die Deutsche Bank hat im ersten Halbjahr schon mehr Geld für die Dividende zurücklegen müssen als sie für das Jahr 2014 gezahlt hatte. Die Rückstellungen für Dividenden und die Kupons auf Anleihen, die auf das Kernkapital angerechnet werden (AT1-Anleihen), summieren sich nach Angaben der Bank vom Donnerstag auf 1,20 Milliarden Euro. Allein im zweiten Quartal dezimierten sie das Ergebnis um rund 700 Millionen Euro. Für das Jahr 2014 hatte die Bank 1,18 Milliarden ausgeschüttet.

Hintergrund ist eine Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die die europäischen Großbanken seit Herbst 2014 beaufsichtigt. Sie hatte im Februar festgelegt, dass Banken den Durchschnitt ihrer Ausschüttungsquote der vergangenen drei Jahre zurücklegen müssen. Früher waren die Ausschüttungspläne der Bank dafür maßgeblich.

Die Deutsche Bank hatte von 2012 bis 2014 im Durchschnitt 89 Prozent des Gewinns an die Aktionäre weitergereicht. Sie hatte die Dividende bei 75 Cent stabil gehalten, obwohl die Kosten für Rechtsstreitigkeiten immer wieder den Gewinn gedrückt hatten. Langfristig strebt das Institut aber nur eine Dividendenquote von 50 Prozent an.

Reuters