Das "Handelsblatt" hatte zuvor unter Berufung auf Finanzkreise von sehr konkreten Plänen des Managements berichtet. Demnach wollen die beiden Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen bis 2018 zusätzlich bis zu 2,5 Milliarden Euro einsparen. Dabei stehe allerdings kein Stellenabbau im Vordergrund. Vielmehr gehe es um Effizienzgewinne durch neue Informations-Technologie und bessere Abläufe, berichtete das Blatt. Die Belegschaft werde in Kürze informiert. Deutschlands größtes Geldhaus wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Bei ihrem Amtsantritt im Juni 2012 hatten Jain und Fitschen angekündigt, die jährlichen Kosten im Konzern bis Ende 2015 um 4,5 Milliarden Euro zu senken. Davon hat die Bank bereits 2,3 Milliarden geschafft, ohne dass wie bei anderen Instituten wie etwa Barclays auf einen Schlag tausende Mitarbeiter gehen mussten. Analysten und Großinvestoren zeigten sich mit dieser Zwischenbilanz zuletzt zufrieden. "Und natürlich erwarten wir, dass der Vorstand die Kosten auch nach 2015 im Blick hat", verlautete von einem der 15 größten Aktionäre. "Alles andere wäre im aktuellen Marktumfeld auch falsch."

In der Tat ist der Druck gestiegen. In der wichtigsten Domäne der Deutschen Bank, dem Anleihehandel, herrscht nun schon seit mehreren Quartalen in Folge Flaute. Jain hofft, dass der Einnahmerückgang nur vorübergehender Natur und den Niedrigzinsen geschuldet ist. Aber egal, ob diese Rechnung aufgeht: Wenn die Erträge nicht kommen, müssen die Kosten weiter runter. Ursprünglich wollte die Deutsche Bank 2015 eine Eigenkapitalrendite nach Steuern von über zwölf Prozent schaffen. Inzwischen wurde dieses Ziel - werden Sonderlasten nicht ausdrücklich herausgerechnet - um ein Jahr aufgeschoben. Zuletzt kam die Bank auf knapp acht Prozent. Die Rendite nach oben zu schrauben, ist durch die jüngste gut acht Milliarden Euro schwere Kapitalerhöhung sogar noch schwieriger geworden, denn das Geld, das die Bank künftig verdient, muss auf gut ein Drittel mehr Aktien verteilt werden.

Die strengere Regulierung, die mit immer höheren Dokumentationspflichten einhergeht, sowie die weiter schwelenden Rechtsstreitigkeiten tun ihr übriges. Für letztere muss die Deutsche Bank nach wie vor milliardenschwere Rückstellungen vorhalten - Geld, das erst einmal verdient werden muss. Auch der laufende Konzernumbau ist teuer. Details zu den künftigen Sparmaßnahmen erhoffen sich Experten nun vom Quartalsbericht, der am kommenden Dienstag veröffentlicht werden soll.

rtr