Zur Begründung für die erneute Kursschwäche der Deutschen Bank verwiesen Händler auf die jüngste Herabstufung durch Moody’s. Die Ratingagentur hatte die Bonitätsnote der Deutschen Bank auf "Baa1" nach zuvor "A3" herabgestuft - und indirekt bereits eine weitere Herabstufung angedeutet. Der Ausblick sei negativ, hieß es. Die Commerzbank stufen die Experten unverändert mit "Baa1" ein.

Die Deutsche Bank steckt in der wohl größten Krise ihrer Unternehmensgeschichte. Wegen Rückstellungen für zahllose Rechtsstreitigkeiten und eines milliardenschweren Umbaus hat das größte deutsche Geldhaus im vergangenen Jahr ein Rekordminus von 6,7 Milliarden Euro eingefahren, teilte die Deutsche Bank am vergangenen Mittwoch vorab mit. Das war weit mehr als Analysten erwartet hatten.

Angesichts der Entwicklung hat der neue Konzernchef John Cryan dem Kreditinstitut eine radikale Schrumpfkur verordnet. Unterm Strich sollen 9000 Jobs wegfallen, die Boni sollen Berichten zufolge um rund 30 Prozent gekürzt werden. Daher stehen offenbar viele der hochbezahlten Investmentbanker vor dem Absprung. Das könnte die Ertragskrise der Bank weiter verschärfen. Die genauen Zahlen präsentiert Cryan auf der Bilanzpressekonferenz an diesem Donnerstag.

Die Aktie dürfte zumindest bis Donnerstag kaum auf die Beine kommen. Derzeit drohen eher weitere Rückschläge bis in die Zone bei 15,38 Euro. Dort verläuft das Langfristtief aus vom Januar 1999.