Die Deutsche Bank hat auch im zweiten Quartal erwartungsgemäß mit dem schwierigen Branchenumfeld zu kämpfen und einen Minigewinn von 20 Millionen Euro eingefahren - soweit keine Überraschung. Ein kleiner Lichtblick sind die geringeren Aufwendungen für Rechtskosten, auch wenn diese Gefahrenquelle längst nicht gebannt ist. Kritisch sieht es beim Konzernumbau und dem eingeschlagenen Sparkurs aus.

Dass das bislang eingeschlagene Tempo wohl nicht ausreicht, hat Konzernchef John Cryan bereits angedeutet. Doch gerade hier fehlt bislang auch eine schlüssige Strategie, mit welcher Aufstellung sich die Bank künftig im schwierigen Niedrigzins-Umfeld bewegen will. Bei der Kapitalquote kommt das größte deutsche Geldhaus ebenfalls nur mühsam voran: Das laufende Geschäft wirft für die dringend nötige Stärkung kaum Erträge ab. Verkäufe von Töchtern und Abbau von Bilanzrisiken sollen helfen, dabei geht aber weiteres Ertragspotenzial verloren, so dass die Spekulationen über eine weitere Kapitalerhöhung in den kommenden Monaten neue Nahrung erhalten dürften.

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Einschätzung der Redaktion



Der Deutschen Bank fehlen derzeit nicht nur Kapital und Ertragsperspektiven, sondern auch eine schlüssige Strategie. Bevor nicht klar wird, wohin die Reise geht, birgt jedes Investment auch bei scheinbar günstigem Kurs im derzeit labilen Umfeld große Risiken.

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