Der größte Teil - 15 Milliarden Euro - sind Forderungen gegenüber öffentlichen Haushalten, die nach Verbandsangaben fast ausschließlich von der staatlichen Förderbank KfW gehalten werden. Dabei handele es sich um Gelder der Bundesrepublik aus dem ersten Hilfspaket für Griechenland. Diese Zahlungen seien damals über die KfW abgewickelt worden, da es den Europäischen Rettungsschirm EFSF (inzwischen umbenannt in ESM) noch nicht gegeben habe.

Die Deutsche Bank war nach eigenen Angaben in Griechenland zuletzt noch mit knapp 300 Millionen Euro engagiert, die Commerzbank mit knapp 400 Millionen. Nach einer Analystenstudie von JP Morgan sind die hiesigen Geldhäuser damit neben den französischen Banken die größten Gläubiger. Trotzdem gaben die Experten Entwarnung: Bei einem Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone ("Grexit") seien die Folgen für die Finanzinstitute angesichts der geringen Summen begrenzt, schrieb Analyst Kian Abouhossein. "Das Hauptrisiko besteht weiter in der Ansteckungsgefahr für die Peripherie-Staaten."

Griechenland ist wieder in den Fokus gerückt, denn knapp einen Monat vor der vorgezogenen Parlamentswahl führt die reformkritische Syriza-Partei die Umfragen an. Anleger fürchten, dass die Euro-Krise im Falle eines Wahlsieges der Syriza wiederaufflammen könnte. Die Partei hat bereits angekündigt, die Vereinbarungen mit den internationalen Geldgebern ändern und den Sparkurs des Euro-Krisenlandes lockern zu wollen. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ist die Bundesregierung bereit, Griechenland notfalls auch aus der Euro-Zone ziehen zu lassen, weil der Schaden als nicht mehr so hoch eingeschätzt wird wie noch vor ein paar Jahren.

Reuters