Inländische Unternehmen:

Commerzbank-Aktie stark - Insider: Geldhaus vor Verkauf von Immobilienkrediten in Japan

Die Commerzbank bekommt Finanzkreisen zufolge in Kürze auch ihr Portfolio von Gewerbe-Immobilienkrediten in Japan los. Die Verhandlungen mit dem aus Hongkong stammenden Finanzinvestor Pacific Alliance Group über das rund 700 Millionen Euro schwere Kreditpaket seien weit fortgeschritten, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Das hatte zuvor auch das "Handelsblatt" berichtet. Die Transaktion könne parallel mit dem deutlich größeren Verkauf des spanischen Immobilienkredit-Portfolios vonstatten gehen, das für 3,7 bis 3,9 Milliarden Euro an die US-Bank JPMorgan und den Finanzinvestor Lone Star gehen soll, sagte der Insider.

Die Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern. Die Aussicht auf weitere Fortschritte bei der Abwicklung des ehemaligen Immobilienfinanzierers Eurohypo (jetzt Hypothekenbank Frankfurt) ermutigte auch die Aktionäre: Die Commerzbank-Aktie stieg um 2,4 Prozent und war damit größter Kursgewinner im Dax.

Deutsche-Bank-Hauptversammlung: Altlasten und neuer Großaktionär

Die Deutsche-Bank-Aktionäre haben für die Hauptversammlung am (heutigen) Donnerstag (10.00 Uhr) ein neues Aufregerthema: Die gewaltige Kapitalerhöhung verbunden mit dem Einstieg des Scheichs aus Katar dürfte nicht auf ungeteilte Gegenliebe stoßen. Die Anteile der Alt-Aktionäre werden verwässert, zudem dürfte kritisch hinterfragt werden, welche Interessen der neue arabische Großaktionär verfolgt. Der Frankfurter Dax-Konzern (DAX) will acht Milliarden Euro einsammeln und sich so für strengere Vorgaben der Regulatoren rüsten. Dass sich das Führungsduo Anshu Jain und Jürgen Fitschen zudem um den Abbau von Altlasten bemüht, kommt gut an. Doch das ist teuer und zehrt an der Substanz - und noch sind nicht alle Probleme vom Tisch.

Siemens will GE im Kampf um Alstom die Stirn bieten

Siemens -Chef Joe Kaeser will sich im Ringen um die Energietechnik von Alstom nicht unterschätzt wissen. "Wenn irgendein Wettbewerber gedacht hat, wir wären gerade so sehr mit uns selbst beschäftigt, dass wir nicht jederzeit und überall handlungsfähig sind, dann war das ein ziemlicher Irrtum", sagte er im Gespräch mit der Mitarbeiterzeitung des Konzerns auf die Frage, ob der Vorstoß in Frankreich eine Kampfansage an GE sei. "Wir sind und bleiben sehr handlungsfähig - strategisch und finanziell."

Spekulationen, Siemens könnte im Ringen um die Alstom-Energietechnik seine gesamtes Bahngeschäft an die Franzosen übertragen, trat der Manager entgegen. "Ich kann unseren Mitarbeitern versichern, dass wir langfristig im Bahngeschäft engagiert bleiben wollen - egal in welcher Konstellation. Wie dann gegebenenfalls Mehrheitsverhältnisse kurz und langfristig aussehen würden, müsste man sehen", erklärte Kaeser. Die IG Metall hatte bereits gefordert, Siemens dürfte den Zugriff auf die Zugtechnik nicht verlieren.

Siemens tut sich gerade schwer mit den Franzosen. Kaeser hatte für ein von der Politik gefordertes Gebot als Retter vor GE mehr Informationen von Alstom verlangt. Das Unternehmen, das sich für ein Zusammengehen mit den Amerikanern ausgesprochen hatte, zeigt den Münchnern indes die kalte Schulter. Jeder alternative Bieter bekäme die gleichen Informationen wie GE auch, erklärte eine Sprecherin am Mittwochabend.

Lanxess will Investitionen deutlich senken

Der angeschlagene Chemiespezialist LANXESS will in den kommenden Jahren seine Investitionen deutlich herunterfahren. Nach dem Abschluss der Wachstumsprojekte in Singapur und China sollen diese Ausgaben von derzeit gut 600 Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren auf 400 Millionen sinken, sagte Vorstandschef Matthias Zachert am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Köln. Bislang hatte Lanxess nur davon gesprochen, dass die Investitionen ab 2015 deutlich sinken sollen.

Lanxess war 2013 durch die Nachfrageschwäche in der Reifen- und Autoindustrie sowie seine starke Abhängigkeit von der Kautschuk-Sparte in die Verlustzone geraten. Zachert, der im April an die Spitze des Unternehmens gerückt war, hatte eine Neuausrichtung angekündigt.

Axel Springer stärkt mit Zukauf sein Jobportal Stepstone

Axel Springer weitet sein digitales Geschäft durch einen Zukauf in Großbritannien aus. Für rund 110 Millionen Euro übernehmen die Berliner die britische Stellenbörse Jobsite, wie Springer am Donnerstag mitteilte. Mit der Akquisition stärkt der Verlag sein Internet-Jobanzeigenportal Stepstone. Die 1995 gegründete Jobsite beschäftigt 169 Mitarbeiter.

"In einem stark umkämpften Markt erweitern wir unser Portfolio um eine weitere führende Stellenbörse und schaffen damit zusätzliches Wachstumspotenzial und Vorteile für die Kunden und Nutzer der gesamten StepStone Gruppe", sagte Ralf Baumann, Chef der StepStone Group. Jobsite erhofft sich durch den Schritt, das Wachstum beschleunigen zu können. Die Wettbewerbshüter in Großbritannien müssen dem Zukauf noch zustimmen.

Springer verlagert seit Jahren sein Geschäft immer stärker ins Netz, weil es zunehmend schwieriger wird, im klassischen Printbereich Geld zu verdienen. Der Anteil der digitalen Medien am Umsatz kletterte 2013 auf rund 40 Prozent, zum operativen Gewinn steuern sie fast die Hälfte bei. Zum Konzern gehören neben Stepstone auch Anzeigen-Portale wie Immonet und Seloger und Online-Vermarktungsdienste.

Metro erwägt Ausbau der Geschäfte in Russland

Trotz der Spannungen zwischen dem Westen und Russland inmitten der Ukraine-Krise denkt Metro über eine Ausweitung seiner dortigen Aktivitäten nach. Das Geschäftsklima in Russland sei immer noch gut, sagte Metro-Chef Olaf Koch der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag am Rande des Internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg. "Nachfrage und Konsum sind stabil, es gibt für Unternehmen auch Möglichkeiten für Wachstum. Deshalb bleiben wir präsent und engagiert und überlegen sogar einen Ausbau unseres Engagements", fügte er hinzu. Aber natürlich beobachte Metro auch mit Sorge die künftigen Entwicklungen.

Koch nimmt als einziger Chef eines deutschen Großkonzerns an dem Wirtschaftsforum teil. Die USA hatten von dem Besuch der Konferenz abgeraten. Der Westen wirft Russland vor, die Ukraine destabilisieren und Teile des Landes annektieren zu wollen, was die Regierung in Moskau zurückweist.

Stahlhersteller Salzgitter will zurück in Gewinnzone

Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter informiert seine Aktionäre am Donnerstag (11.00 Uhr) über den Fortschritt auf dem Weg aus den roten Zahlen. Im ersten Quartal hatte sich der Konzern in einem Umfeld mit Kampfpreisen und Überkapazitäten bereits gut behauptet und erste Erfolge seines Sparkurses eingefahren. Der Fehlbetrag reduzierte sich auf 13,3 Millionen Euro, nachdem im gleichen Vorjahresviertel unterm Strich 17,1 Millionen Euro Verlust zusammengekommen waren. Ein Hebel ist der Abbau von mindestens 1500 der rund 25 000 Stellen im Konzern. Salzgitter hatte 2013 fast eine halbe Milliarde Euro Verlust.

Halloren erzielt deutliches Umsatzplus im ersten Quartal

Die Halloren Schokoladenfabrik AG aus Halle hat zu Jahresbeginn mehr Schokolade verkauft. Wie das börsennotierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte, wurde im ersten Quartal ein Umsatz von 27,8 Millionen Euro erzielt. Das waren 23,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Geschäft der belgischen Tochter Bouchard habe erstmals zum Umsatzplus beigetragen. Zudem habe Halloren seine Lagerbestände nach Weihnachten geräumt. Ein Nettoergebnis teilte das Unternehmen nicht mit. Die Halloren-Gruppe hat rund 700 Beschäftigte in Deutschland, Belgien und den Niederlanden.

Die Firma ist nach eigenen Angaben Deutschlands älteste Schokoladenfabrik. 2013 lag der Umsatz bei 118 Millionen Euro, der Gewinn bei 2,23 Millionen Euro.

Auf Seite 2: Ausländische Unternehmen

Ausländische Unternehmen:

Blackberry hofft auf Internet der Dinge

Der notleidende Smartphone-Pionier Blackberry will von der anstehenden Vernetzung aller möglichen Geräte profitieren. Das Unternehmen stellte dafür eine Plattform auf Basis seines Betriebssystems QNX vor. Ziel der Initiative "Project Ion" sei eine Komplettlösung für das sogenannte Internet der Dinge, betonte Blackberry am späten Mittwoch.

Das im Kern vor rund 30 Jahren entwickelte QNX-System ist nach Ansicht von Blackberry besonders gut für die Anwendung in vernetzten Geräten geeignet, weil es als schlank und sicher gilt. Blackberry hatte QNX nach mehreren Besitzer-Wechseln 2010 gekauft.

Der Konzern hatte die Anfangszeit des Smartphone-Geschäfts mitgeprägt, verlor jedoch in den vergangenen Jahren den Anschluss an Samsung (Samsung Electronics GDRS) und Apple. Laut Marktforschern betrug der Anteil von Blackberry am Smartphone-Absatz zuletzt weniger als ein Prozent. Der neue Chef John Chen will unter anderem mit einem Fokus auf das Geschäft mit Unternehmen gegensteuern.

Südamerika und Afrika halten Bauereikonzern SABMiller auf Kurs

Der Bierdurst in den Schwellenländern sorgt beim Brauereikonzern SABMiller weiter für klingelnde Kassen. Während der operative Gewinn in Europa im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 um zehn Prozent absackte, verdiente die Nummer zwei der Branche in Afrika und seinem größten Markt Lateinamerika deutlich mehr Geld. Weltweit legte der Überschuss deswegen um vier Prozent auf 3,38 Milliarden US-Dollar (2,47 Milliarden Euro) zu, wie der Hersteller von Pilsner Urquell, Grolsch und Miller am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz sank leicht auf 34 Milliarden Dollar.

Für das neue Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen ähnliche Rahmenbedingungen wie zuletzt - speziell die Währungseffekte in Schwellenländern dürften weiter für Gegenwind sorgen. Konzernchef Alan Clark will SABMiller deswegen weiter auf Effizienz trimmen. Speziell im Hoffnungsmarkt China werde das Unternehmen außerdem seine Kapazitäten ausbauen, nach Möglichkeit Preise anheben und einen Fokus auf höherwertige Biermarken legen.

SABMiller entstand 2002 aus der Fusion von South African Breweries sowie Miller Brewing Company und hat seinen Sitz in London. Größer ist nur der Konkurrent Anheuser-Busch Inbev.

Google startet digitalen Zeitungskiosk für Android in Deutschland

Google bringt einen digitalen Kiosk für Zeitungen und Zeitschriften aus Deutschland auf Android-Smartphones und Tablet Computer. Zu den Startpartnern gehören unter anderem die Bauer Media Group, der Condé Nast Verlag, der Spiegel Verlag und die Verlagsgruppe Handelsblatt, teilte Google am Donnerstag in Hamburg mit. Über die App Google Play Kiosk können Anwender auf die Inhalte von 130 deutschsprachigen Publikationen zugreifen, darunter 80 Magazine, 50 Zeitungen sowie zahlreiche Nachrichten-Websites und Blogs. Außerdem bietet der Kiosk Inhalte aus über 1 500 internationalen Quellen.

Google stellt dabei die Inhalte an das jeweils verwendete mobile Gerät optimiert dar: Zeitschriften werden in einem E-Paper-Format ausgeliefert. Für Leser auf einem Smartphone wird alternativ eine Textansicht bereitgestellt. Verlage können nach Angaben von Google ihre Inhalte als Monats- oder Jahresabonnement respektive Zeitschriften auch als Einzelverkauf den Nutzern zur Verfügung stellen. Die App unterstützt aber auch Bezahlschranken für Online-Angebote sowie kostenlose Angebote, die durch Werbung finanziert werden.

eBay: Hacker hatten Zugriff auf 145 Millionen Datensätze

Bei ihrem Angriff auf eine Datenbank des Online-Händlers eBay haben Hacker nach Angaben des Unternehmens Zugriff auf 145 Millionen Datensätze erlangt. Zwischen Ende Februar und Anfang März hätten sich die Datendiebe den Zugang verschafft und einen großen Teil davon kopiert. Dazu gehörten persönliche Kundendaten wie Namen, verschlüsselte Passwörter, Email-Adressen, Geburtstage, Adressen und Telefonnummern. EBay-Sprecherin Amanda Miller sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die entwendeten Passwörter seien verschlüsselt und es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Hacker den Code geknackt hätten. Das Unternehmen forderte die Nutzer dennoch dazu auf, umgehend ihre Passwörter zu ändern.

20 000 Vodafone-Kunden von Netzstörung betroffen

In großen Teilen Hessens und in Rheinland-Pfalz ist es am Mittwochabend zu erheblichen Störungen im Vodafone -Netz gekommen. Wie ein Unternehmenssprecher am Donnerstagmorgen mitteilte, war die Störung gegen Mitternacht behoben. Rund 20 000 Vodafone-Kunden in Frankfurt, Offenbach, in Teilen Osthessens, der Wetterau, dem Rheingau, dem Odenwald und Mainz waren betroffen und konnten vom Handy oder Festnetztelefon aus nur sehr eingeschränkt telefonieren. Laut Vodafone war eine Panne bei Wartungsarbeiten Schuld. Diese habe zu einem Stromausfall an einem Knotenpunkt in Frankfurt und in der Folge zu einem erheblichen Kapazitätsverlust im Netz geführt, hieß es.

dpa-AFX und Reuters