Inländische Unternehmen:

Sky-Vorstand Schmidt: Planen keinen Kauf weiterer Sportarten

Der Pay-TV-Sender Sky setzt auch zukünftig vor allem auf Fußball. Trotz des kürzlich erfolgten Kaufs von Tennis-Rechten plant das Unternehmen nicht mit neuen Sportarten. "Wir haben eine starke Fußball-Orientierung, und das wird auch so bleiben. Eine Vielzahl weiterer Sportarten unter der Sky Sport-Marke zu sammeln, ist derzeit nicht geplant", sagte Sky-Manager Carsten Schmidt in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. Das für Sport zuständige Vorstandsmitglied schloss zudem einen erneuten Kauf von Rechten für Olympische Spiele oder Fußball-Welt- und Europameisterschaften aus.

Porsche ruft 2500 Macan-Geländewagen zurück in die Werkstatt

Wegen Problemen mit dem Bremskraftverstärker ruft der Sportwagenbauer Porsche 2500 Geländewagen seines neuen Macans zurück in die Werkstatt. Bei internen Prüfungen habe sich herausgestellt, dass die Verstärker in der Anfangsphase vereinzelt bei der Montage beschädigt worden seien, teilte Porsche am Mittwoch in Stuttgart mit. Die Folge: Betroffene Kunden müssen unter Umständen beim Bremsen fester durchtreten als mit einem voll funktionsfähigem Hilfsmittel. Auch die verringerte Funktion entspreche aber noch den gesetzlichen Vorgaben, betonte ein Sprecher.

In Deutschland ist ihm zufolge etwa ein Viertel der 2500 Fahrzeuge vom dem Rückruf betroffen. Tatsächlich rechne man aber damit, dass bei weniger als einem Prozent der Fahrzeuge das Problem aufgetreten sei. Der Macan wird seit Anfang April in Europa und im Nahen Osten verkauft. In den USA läuft das Modell im Juni an.

Porsche hatte zuletzt nach Bränden in zwei Exemplaren 785 Sportwagen des neuen 911 GT3 zurückrufen müssen. Ursache für die Motorbrände war damals eine gelöste Verschraubung an einem Motorteil. Das Modell ist seit August 2013 in Deutschland auf dem Markt. Hierzulande kostet der Sportwagen mindestens 137 000 Euro.

Auf Seite 2: Ausländische Unternehmen

Ausländische Unternehmen:

Apple will Kopfhörer-Firma Beats für drei Milliarden Dollar kaufen

Apple will für insgesamt drei Milliarden Dollar den Kopfhörer-Hersteller Beats kaufen. Der iPhone-Konzern bestätigte am Mittwochabend die mit Abstand größte Übernahme der Firmengeschichte. Die Begründer von Beats, der Hip-Hop-Star Dr. Dre und der einflussreiche Musikproduzent Jimmy Iovine, werden künftig zum Apple-Topmanagement gehören. Beats ist für seine Kopfhörer mit dem markanten roten "b" bekannt und startete unlängst auch einen Streaming-Dienst für Musik.

Apple kauft sich mit Beats eine Eintrittskarte ins Geschäft mit Abo-Diensten, bei denen man für einen monatlichen Festbetrag Millionen Songs abrufen kann. In diesem Bereich gilt die schwedische Firma Spotify als treibende Kraft, hat aber auch viele Konkurrenten. Bei den Abo-Streamingdiensten gibt es derzeit das größte Wachstum in der Musik-Branche, während die Downloads ihren Höhepunkt scheinbar überschritten haben. Das Streaming-Geschäft ist derzeit aber noch viel kleiner als der CD-Verkauf oder das Herunterladen von Musik, bei dem Apple besonders stark ist. Spotify hat nach jüngsten Angaben 10 Millionen zahlende Kunden und 30 Millionen Gratis-Nutzer.

COOK: BEATS-APPS FÜR KONKURRENZ-SYSTEME BLEIBEN

Apple-Chef Tim Cook versicherte in einem Interview mit der "Financial Times", die Apps des Beats-Musikdienstes für Geräte mit dem Google-System Android und Microsofts Windows Phone werde es auch weiter geben. In der Pressemitteilung wurde der Streamingdienst von Beats an erster Stelle genannt, womit die Prioritäten klar sein dürften. Vom Kaufpreis werden 2,6 Milliarden Dollar sofort fällig und die restlichen 400 Millionen Dollar zu einem nicht genannten späteren Zeitpunkt.

Bei dem Deal gehe es nicht darum, was Apple und Beats heute machten, sondern darum, was sie in Zukunft zusammen erreichen könnten, sagte Cook dem Technologieblog "Recode".

IOVINE: 'ICH WUSSTE IN MEINEM HERZEN IMMER, DASS BEATS ZU APPLE GEHÖRTE'

Erste Spekulationen über Apple und Beats waren vor drei Wochen aufgetaucht. Damals wurde in Medienberichten noch ein Preis von 3,2 Milliarden Dollar genannt. Die "New York Post" schrieb kurz vor der offiziellen bekanntgabe des Deals, der Preis habe sich auf drei Milliarden reduziert, nachdem Informationen über den Kundenstamm des Beats-Musikdienstes durchgesickert waren. Demnach hatte Beats im März gerade einmal etwas über 110 000 Streaming-Kunden.

"Ich wusste in meinem Herzen immer, dass Beats zu Apple gehörte", wird Iovine in Apples Pressemitteilung zitiert. Der 61-Jährige ist eine schillernde Figut der Musikbranche. In den 70er Jahren war er Aufnahmeingenieur für John Lennon, später produzierte er Musik unter anderem für U2 und wurde schließlich Musik-Manager. Iovine ist als ein Freund des 2011 verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs bekannt und soll ihm seinerzeit mit einigen Deals in der Musikbranche geholfen haben.

APPLE SITZT AUF EINEM GELDBERG VON RUND 150 MILLIARDEN DOLLAR

Apple sitzt auf einem Geldberg von rund 150 Milliarden Dollar und hatte noch nie annähernd soviel Geld für eine Übernahme ausgegeben. Der bisher größte Deal war der Kauf von Jobs' Firma Next für gut 430 Millionen Dollar Ende 1996. Das Geschäft brachte den charismatischen Gründer zum damals notleidenden Konzern zurück, Jobs rettete die Firma. In den vergangenen Jahren kaufte Apple maximal für einige hundert Millionen Dollar eher kleinere Unternehmen auf, mit denen sich Geräte und Dienste des Konzerns ergänzen ließen.

Brasilien verhängt Milliarden-Kartellstrafe gegen Zementfirmen

Die brasilianische Kartellbehörde hat gegen sechs Zementhersteller, darunter die Schweizer Holcim, wegen Preisabsprachen eine Milliardenstrafe verhängt. Die Firmen müssen zusammen umgerechnet eine Milliarde Euro (3,1 Milliarden Real) zahlen, wie die Kartellwächter am Mittwoch mitteilten. Demnach sprachen sich die Unternehmen zwei Jahrzehnte lang ab, um Konkurrenten vom Markt zu drängen. Sie müssen der Entscheidung zufolge auch ihr Geschäft auf großen Märkten verkleinern und gegenseitige Beteiligungen abstoßen. Die Hersteller hatten argumentiert, dass es für Preisabsprachen keine Beweise gebe.

Neben Holcim sind auch Cimpor Cimentos de Portugal sowie Votorantim Cimentos, Intercement Brasil, Itabira Agro Industrial und Cia de Cimentos Itambe betroffen. Auf sie entfallen drei Viertel des Zement- und Betonmarktes in Brasilien. "Dieses Kartell war so mächtig, dass es ein klares strategisches Ziel gab", sagte Kartellwächter Marcio de Oliveira Junior.

Der Entscheidung waren achtjährige Ermittlungen vorausgegangen. Der brasilianische Marktführer Votorantim kündigte umgehend an, gegen die Entscheidung juristisch vorzugehen. Sie sei ungerechtfertigt und habe keine rechtliche Grundlage.

Ein mit dem Fall betrauter Anwalt sagte der Nachrichtenagentur Reuters, derart hohe Strafen und ein erzwungener Verkauf von Firmenteilen habe es in vergleichbaren Fällen weltweit noch nie gegeben. Die Branche vertritt zudem den Standpunkt, dass die Kartellbehörde nicht befugt ist, den Unternehmen eine Schrumpfung ihres Geschäfts aufzuerlegen.

Der Entscheidung zufolge muss allein Votorantim umgerechnet mehr als 490 Millionen Euro zahlen. Bei Holcim sind es 166 Millionen Euro. Der Konkurrent von HeidelbergCement will mit der französischen Lafarge fusionieren.

Kreise: Börsengang von ING-Versicherungsgeschäft schon nächste Woche möglich

Der niederländische Finanzkonzern ING (ING Group NV) will Kreisen zufolge eventuell schon kommende Woche den Börsengang seines europäischen Versicherungsgeschäfts ankündigen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag und beruft sich auf mehrere Insider. Der Gang aufs Parkett wäre der größte in Europa in diesem Jahr. Laut den Kreisen wollen die Niederländer bis zu zwei Milliarden Euro beim Börsengang erlösen. Das Versicherungsgeschäft würde dabei mit rund acht Milliarden Euro bewertet. Eine ING-Sprecherin wollte nichts zum möglichen Volumen eines Börsengangs sagen, bekräftigte aber die generellen Pläne für einen solchen Schritt in diesem Jahr.

Mit RRJ Capital, Temasek und Seatown hatte sich der niederländische Finanzkonzern Ende April bereits drei Anker-Investoren an Bord geholt. Die drei Finanzinvestoren pumpen insgesamt 1,275 Milliarden Euro in die Sparte. Zudem haben sie zugesagt, beim Börsengang der Sparte, die seit ein paar Monaten unter dem Namen NN firmiert, Papiere für 150 Millionen Euro zu zeichnen. Zum Zeitplan hieß es bisher nur, ING wolle das noch im Konzern verbliebene Versicherungsgeschäft in Europa und Asien noch in diesem Jahr an die Börse bringen - zumindest teilweise. In Amerika haben die Niederländer diesen Schritt schon hinter sich. Inzwischen halten sie nur noch etwas mehr als 40 Prozent an dem dort inzwischen in Voya umbenannten Versicherer.

ING muss die wegen der in der Finanzkrise erhaltenen Staatshilfen erzwungene Abspaltung der Versicherungssparte bis 2016 abgeschlossen haben. Vom einst einzig bedeutenden Allfinanzkonzern Europas soll dann nur noch ein streng auf das Bankgeschäft zugeschnittenes Unternehmen übrig bleiben.

Anfang der Woche hatte bereits ein anderer großer Spieler der Finanzbranche einen Börsengang angekündigt. Die britische Großbank Lloyds (Lloyds Banking Group) will einen ersten Teil ihrer Tochterbank TSB an die Börse zu bringen. Kommenden Monat werde ein Viertel der Aktien Investoren angeboten, hieß es. Details zum Preis wurden noch nicht genannt. Weitere TSB-Anteile werden folgen, denn die teilverstaatlichte Großbank muss die Tochter bis Ende 2015 komplett loswerden, um Auflagen der EU-Kommission zu erfüllen.

dpa-AFX und Reuters