Inländische Unternehmen:

RWE prüft weitere Kraftwerksstilllegungen

Der Energiekonzern RWE wird angesichts der Gewinneinbrüche in der Stromerzeugung womöglich weiteren Kraftwerken den Stecker ziehen. Der Versorger habe seit Anfang 2013 bereits Anlagen mit einer Leistung von mehr als 12.600 Megawatt eingemottet oder stillgelegt, sagte der Chef der Kraftwerkstochter, Matthias Hartung, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Bergheim bei Köln. "Und wir nehmen weiterhin jeden einzelnen Block kritisch unter die Lupe." RWE könne nicht dauerhaft Kraftwerke weiter betreiben, die rote Zahlen schrieben. Zusätzliche Belastungen seien nicht verkraftbar. "Das Ende der Fahnenstange ist erreicht."

Den Essenern machen wie dem Konkurrenten E.ON und zahlreichen Stadtwerken die gefallenen Strom-Großhandelspreise zu schaffen. Diese purzeln wegen der Überkapazitäten in Europa und der zunehmenden Konkurrenz durch den staatlich geförderten Ökostrom. Hartung verwies darauf, dass die Großhandelspreise inzwischen auf 3,4 Cent je Kilowattstunde gefallen seien, nachdem sie vor drei Jahren noch fast doppelt so hoch gewesen waren. "Viele Kraftwerke arbeiten nicht mehr kostendeckend." Er forderte die Bundesregierung erneut dazu auf, die Rahmenbedingungen für konventionelle Anlagen wie Kohle und Gaskraftwerke zu verbessern. Dies würde gebraucht, um die Erzeugung aus dem schwankenden Ökostrom abzusichern.

RWE hatte im vergangenen Geschäftsjahr Milliardenabschreibungen auf seine Kraftwerke vorgenommen. Derzeit sehe er keinen weiteren Abschreibungsbedarf, sagte Hartung. Im ersten Quartal 2014 fiel das Betriebsergebnis von RWE Generation um ein Viertel geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Dies könne auch im Gesamtjahr der Fall sein, fügte Hartung hinzu. 20 bis 30 Prozent der RWE-Kraftwerke deckten aus ihren Erlösen nicht die Kosten für den Brennstoff und für die Verschmutzungsrechte, erläuterte der Manager.

RWE erzeugt rund die Hälfte seines Stroms mit Stein- und Braunkohlekraftwerken. Bei der Braunkohle, die der Konzern im Rheinischen Reviers selbst fördert, droht erneuter Ungemach. Die Tagebaue benötigen viel Strom, den RWE aus seinen eigenen Kraftwerken erzeugt. Im Zuge der Reform des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) könnte die Befreiung dieses erzeugten Stroms von der EEG-Umlage fallen. Sollte der Versorger nach 2017 die volle EEG-Umlage für den Eigenstrom zahlen müssen, kämen Hartung zufolge auf den Versorger insgesamt Zusatzkosten von bis zu 250 Millionen Euro zu, davon etwa 210 Millionen für den Betrieb der riesigen Braunkohle-Schaufelbagger.

Adidas-Aktie fällt auf 16-Monats-Tief - Trotz deutschem 7:1-Erfolg gegen Brasilien

Adidas sind am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit mehr als 16 Monaten gerutscht. Die Aktie verbilligte sich um bis zu 2,4 Prozent auf 71,15 Euro und zählte damit zu den Dax-Schlusslichtern. Damit konnte der Ausrüster der deutschen Nationalmannschaft nicht vom 7:1-Erfolg der DFB-Elf gegen Brasilien im Halbfinale der Fußball-WM profitieren.

"Der mögliche Einstieg bei Manchester United würde zu steigenden Marketingkosten führen, zudem ist die Gewinndynamik bei Adidas schwach", sagte Analyst Jörg Frey von Warburg Research. Die Franken könnten einem Insider zufolge auf einen Sponsorenvertrag bei dem traditionsreichen Fußball-Klub hoffen. Der US-Rivale Nike werde seinen Ausrüster-Kontrakt mit dem zwanzigfachen englischen Meister aus Kostengründen nicht erneuern, sagte ein mit den Verhandlungen Vertrauter am Dienstag.

Ein Aktienhändler verwies auf Aussagen von Nike-Chef Mark Parker. Demnach erwarten die Amerikaner im Duell mit dem Dax-Konzern ungebremstes Wachstum im Fußballgeschäft. "Das klingt wie eine Kampfansage an Adidas in ihrem Brot- und Buttergeschäft und drückt auf den Kurs", sagte der Börsianer. Ein anderer Marktteilnehmer führte charttechnische Gründe an, der Adidas-Kurs könnte bald bis auf 65 Euro zurückfallen.

Monopolkommission drängt Bund zum Verkauf von Commerzbank-Anteil

"Die Monopolkommission plädiert tatsächlich dafür, dass der Staat sich bei der Commerzbank zurückzieht", sagte der Vorsitzende der Kommission Daniel Zimmer am Mittwoch bei der Vorstellung des Hauptgutachtens des Gremiums in Berlin. Der rund 17-prozentige Staatsanteil an der Commerzbank stelle in einem ohnehin von etlichen Wettbewerbsverzerrungen gekennzeichneten Finanzmarkt einen "Störfaktor" dar, der beseitigt werden sollte.

Es mache keinen Sinn, in der Hoffnung auf bessere Kurse für das Commerzbank-Papier damit noch lange zu warten, sagte Zimmer. Dass es überhaupt zu einer staatlichen Rettung der Commerzbank im Zuge der Finanzkrise gekommen sei, hätte schon im Vorfeld durch eine bessere Bankenaufsicht verhindert werden können. Die Bundesregierung hat angesichts von immer wiederkehrenden Gerüchten am Markt über einen angeblich anstehenden Verkauf der Commerzbank-Beteiligung wiederholt betont, dass sie nicht auf Dauer an dem Institut beteiligt bleiben will. Von aktuellen Plänen für einen Verkauf war bislang aber nicht die Rede.

Neuer Lufthansa-Chef gibt künftigen Kurs vor

Lufthansa-Chef Carsten Spohr stellt heute (Mittwoch) die künftige Strategie der Fluglinie vor. Die Präsentation wird mit Spannung erwartet, da Spohr erst vor gut zwei Monaten die Führung von Europas größter Airline von Christoph Franz übernahm und es die erste Kursbestimmung des Neuen ist. Zudem sind bei der Lufthansa viele Fragen offen, nachdem im Juni die Gewinnerwartungen für dieses Jahr sowie für das Konzernumbau-Programm "Score" gekippt worden waren. Als Gründe wurden damals die Überkapazitäten auf den gewinnträchtigen Nordatlantik-Routen, eine Konjunkturdelle im Fracht-Geschäft sowie Sonderbelastungen genannt. Gleichzeitig kämpft die Kranich-Linie auch mit der zunehmenden Konkurrenz durch Billig-Anbieter wie Ryanair oder Easyjet und aufstrebende arabische Airlines wie Emirates.

Um gegenzusteuern, prüft die Lufthansa Branchenkreisen zufolge derzeit vor allem zwei Ideen. Zum einen könnte neben Germanwings ein zweiter konzerneigener Billigflieger etabliert werden, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Im Mittelpunkt stehe dabei die Tochter-Fluglinie Eurowings, die erweitert werden könnte. Zudem spielt die Lufthansa einem Konzerninsider zufolge ein Konzept für günstigere Interkontinentalflüge durch. Hier könnten bereits abgeschriebene Airbus -Maschinen vom Typ A340 eingesetzt werden.

Deutsche Bank sortiert Manager in Vermögensverwaltung neu

Die Deutsche Bank verteilt die Verantwortlichkeiten in der Vermögensverwaltung neu. Asoka Wöhrmann ist ab sofort alleiniger Anlagechef (CIO) für die integrierte Sparte Deutsche Asset and Wealth Management (AWM), wie das Institut am Dienstag mitteilte. Wöhrmann übernimmt von Frankfurt aus die weltweite Verantwortung für alle Anlagetätigkeiten und Teams in den Bereichen Aktien, Anleihen und Multi-Asset-Strategien. Sein bisheriger Kompagnon Randy Brown soll sich künftig um den Aufbau des Geschäfts in Großbritannien kümmern.

Nicht mehr dabei ist Wolfgang Matis, der bisher die vor allem in Deutschland bekannte Fondstochter DWS und das Deutschland-Geschäft leitete. Er verabschiedet sich nach Konzernangaben aus persönlichen Gründen in den Ruhestand. Wer künftig die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank im Heimatmarkt führen soll, wurde zunächst nicht bekannt.

Die Deutsche Bank hat ihre lange Zeit ertragsschwache Vermögensverwaltungssparte seit 2012 radikal umgebaut und will nun mit neuer Stärke angreifen. Im Fokus stehen vor allem die superreichen Privatkunden.

Kaufempfehlung macht Gerry Weber begehrt

Anleger sind einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank gefolgt und haben am Mittwoch bei Gerry Weber zugegriffen. Die Aktien kletterten in der Spitze um 4,5 Prozent auf 36,52 Euro und waren der mit Abstand stärkste Wert im MDax. Die Analysten sehen bei der Modefirma großen Spielraum für eine Steigerung der Margen. Der Fokus von Gerry Weber liege auf Frauenmode ab 45, ein Bereich, in dem die Zahl der Konkurrenten begrenzt sei. Zudem arbeite das Unternehmen an einer Kostenoptimierung. Berenberg setzte die Titel auf "Buy" von "Hold".

Kion investiert in Europa-Geschäft

Der Gabelstaplerhersteller Kion will mit einer effizienteren Produktion in Deutschland und einem neuen Werk in Tschechien von der wieder anziehenden Nachfrage in Europa profitieren. Kion investiere bis 2021 insgesamt 83 Millionen Euro in die Optimierung der Produktionsprozesse in den beiden Stammwerken in Aschaffenburg und Hamburg, teilte das im SDax gelistete Unternehmen am Mittwoch mit. Dazu werde im tschechischen Pilsen für rund zwölf Millionen Euro ein Werk gebaut, das vor allem die Märkte in Ost- und Südeuropa beliefern solle. "Europa bleibt neben den Wachstumsmärkten im Fokus unserer Investitionen", erklärte Vorstandschef Gordon Riske.

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Alcoa kehrt mit Alufelgen in Gewinnzone zurück

Gute Geschäfte mit Alufelgen und Flugzeugrümpfen haben den US-Aluminiumriesen Alcoa in die Gewinnzone zurückgeführt. Zum Auftakt der US-Bilanzsaison meldete der vom früheren Siemens -Chef Klaus Kleinfeld geleitete Konzern unter dem Strich ein Ergebnis von 138 Millionen Dollar. Vor einem Jahr musste Alcoa noch 119 Millionen Dollar Verlust verkraften. Der Umsatz blieb mit 5,8 Milliarden Dollar im zweiten Quartal stabil, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Analysten hatten weniger Umsatz und Gewinn erwartet - im nachbörslichen Handel stieg die Alcoa-Aktie um zwei Prozent.

"Unser zweites Quartal zeigt, dass Alcoas Umbau mit hohen Drehzahlen vorangeht", sagte Kleinfeld. Angesichts niedriger Aluminiumpreise konzentriert sich der Konzern immer stärker auf fertige Produkte aus dem Metall. Hoffnungen knüpft Alcoa beispielsweise an die stark zunehmende Verwendung von Aluminium im Automobilbau. Diese Produkte haben zuletzt mehr abgeworfen als das Geschäft mit dem Abbau des Alu-Erzes Bauxit und dessen Veredelung zu dem Leichtmetall.

"Es sieht wie ein sehr gutes Quartal aus", sagte Tim Ghriskey von Solaris Asset Management, einer Investmentfirma, die Alcoa-Anleihen hält. Das gelte für Gewinne und Umsätze.

Alcoa gibt traditionell als erster großer amerikanischer Konzern Einblick in die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal. Das Unternehmen hat Kunden in wichtigen Branchen wie Auto-, Flugzeug- und Bauindustrie. Alcoa gilt daher als Konjunkturindikator.

Insider: Citigroup vor 7-Milliarden-Vergleich mit US-Behörden

Die Citigroup steht einem Insider zufolge kurz vor einem milliardenschweren Vergleich mit den US-Behörden: Rund sieben Milliarden Dollar soll es die US-Großbank kosten, ein Verfahren wegen Betrugs an Investoren im Vorfeld der Finanzkrise beizulegen. Citigroup wird vorgeworfen, Geldanlegern hochriskante Hypothekenpapiere verkauft und damit um Milliarden von Dollar gebracht zu haben.

Dem Insider zufolge soll die Zahlung vorwiegend bar erfolgen, einige Milliarden seien aber auch als Hilfe für finanziell angeschlagene Investoren gedacht. Eine Einigung zwischen der Bank und dem US-Justizministerium könnte in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Citigroup wollte sich dazu nicht äußern. Eine Sprecherin des Justizministeriums antwortete nicht auf Anfragen.

Ein Vergleich über sieben Milliarden Dollar wäre mehr, als Analysten angesichts der Größe des Citi-Geschäfts mit Verbriefungen von Hypothekenkrediten erwartet haben. Einige Analysten an der Wall Street hatten geschätzt, dass die Bank rund drei Milliarden Dollar dafür zur Seite gelegt hat. Das Justizministerium wiederum hatte Insidern zufolge eine Klage mit einer Strafforderung von mindestens zehn Milliarden Dollar erwogen. Eine ähnliche Klage plant das Justizministerium gegen die Bank of America. Auch hier kam es bislang nicht zu einer Einigung. Diskutiert wurde über einen Vergleich in Höhe von zwölf bis 17 Milliarden Dollar.

Die US-Großbank JPMorgan Chase & Co hatte im November die Rekordsumme von 13 Milliarden Dollar gezahlt, um den Streit mit der Regierung über die Hypothekenpapiere beizulegen.

Novartis drohen Umsatzausfälle bei Augenmittel in Frankreich

In Frankreich dürfen Ärzte in Zukunft aus Kostengründen das medizinisch dafür nicht zugelassene Roche-Krebsmedikament Avastin zur Behandlung einer Augenkrankheit verschreiben. Das beschloss das Parlament am Dienstag. Mit dem Schritt soll der Sozialhaushalt um 200 Millionen Euro im Jahr entlast werden.

Der Beschluss geht in erster Linie zulasten des Pharmakonzerns Novartis, könnte indirekt aber auch Roche treffen. Der ebenfalls in Basel ansässige Novartis-Konzern vertreibt in Europa das Medikament Lucentis gegen altersbedingte Netzhautdegeneration (AMD). Eine Behandlung mit Lucentis schlägt in Frankreich mit 900 Euro zu Buche. Ärzte in den USA und in Europa verschreiben aber seit einiger Zeit gegen AMD auch Avastin. Das kostet lediglich 30 Euro pro Behandlung.

Die Pharmakonzerne und Experten sprechen sich gegen den Einsatz von Avastin bei AMD aus, solange keine ausreichenden klinischen Tests vorliegen. Unter anderem könne es zu Infektionen kommen, argumentieren sie, die Patientensicherheit dürfe nicht zugunsten von Kosteneinsparungen aufs Spiel gesetzt werden. Es gibt aber auch eine von der US-Regierung unterstützte Studie aus dem Jahr 2011, wonach Avastin gleich wirkt wie Lucentis, wenn auch mit mehr unerwünschten Nebenwirkungen.

VIEL GELD IM SPIEL

Die Wirkstoffe von Lucentis und Avastin - Ranibizumab und Bevacizumab - wurden beide von der Roche-Biotechnologietochter Genentech in den USA entwickelt. Novartis hat die Lucentis-Vertriebsrechte außerhalb der USA. Für beide Konzerne geht es um viel Geld: Roche erzielte im vergangenen Jahr mit Lucentis in den USA umgerechnet 1,4 Milliarden Euro Umsatz, bei Novartis waren es 1,7 Milliarden Euro. Würde das französische Beispiel in Europa Schule machen, könnte Novartis nach Analystenschätzungen im schlimmsten Fall drei bis vier Prozent des Gewinnes verlieren. Betroffen wäre womöglich auch der Bayer-Konzern, der das Augenmedikament Eylea vertreibt und dem ebenfalls Gewinneinbußen drohen könnten.

Auch Kartellwächter in Frankreich und Italien haben Roche und Novartis wegen der Präparate im Visier. Italienische Behörden werfen den beiden Firmen Absprachen vor, um den Einsatz von Avastin zur AMD-Behandlung zu verhindern und Ärzte zur Verschreibung von Lucentis anzuhalten. Italien brummte den Schweizer Konzernen deswegen Millionenstrafen auf. Das Gesundheitsministerium in Rom fordert Schadenersatz in Milliardenhöhe. Roche und Novartis wiesen die Vorwürfe zurück und wollen die Strafen vor Gericht anfechten.

Nike-Chef erwartet ungebremstes Wachstum im Fußballgeschäft

Der US-Sportausrüster Nike erwartet im Duell mit dem deutschen Erzrivalen Adidas ungebremstes Wachstum im Fußballgeschäft. Nike-Chef Mark Parker verwies im Interview mit dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) darauf, dass der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr unter Herausrechnung von Wechselkursverlusten seinen Fußballumsatz um 21 Prozent gesteigert hat. "Ich verspreche Ihnen, das wird so weitergehen im nächsten Jahr", sagte Parker. Nike und Adidas liefern sich zur Fußball-WM in Brasilien eine beispiellose Werbeschlacht.

Nike ist zwar der weltgrößte Sportausrüster. Im prestigeträchtigen Fußballgeschäft weist allerdings der Branchenzweite Adidas bisher höhere Umsätze aus. Die Deutschen erlösten im vergangenen Kalenderjahr mehr als 1,7 Milliarden Euro mit Fußbällen, Schuhen und Trikots und erwarten im laufenden WM-Jahr mindestens zwei Milliarden Euro. Nike kam im vergangenen Geschäftsjahr mit Fußballausrüstung auf 2,3 Milliarden Dollar oder umgerechnet knapp 1,7 Milliarden Euro.

Doch ein Vergleich ist schwierig. Weil das Geschäftsjahr von Nike erst im Mai endet, umfasst die abgelaufene Periode einen größeren Teil des verkaufsträchtigen WM-Geschäfts - Umsätze, die bei Adidas erst im laufenden Geschäftsjahr anfallen. Außerdem zählt Nike seine Trikotverkäufe nicht zu den Fußball-Umsätzen. Mit den Leibchen nehme Nike "ein paar hundert Millionen Dollar" zusätzlich ein, sagte Parker der Zeitung.

KEIN EINSTIEG BEI FUSSBALLCLUBS

Einen Einstieg bei einem Fußballclub lehnt Nike ab. "Wir bleiben bei unserem Kerngeschäft. Beteiligungen an Vereinen stehen bei uns nicht auf der Agenda", sagte Parker. Adidas ist Anteilseigner des FC Bayern München. Dem wesentlich kleineren Branchendritten Puma wurde zuletzt Interesse an einem Einstieg bei Borussia Dortmund nachgesagt. Viele Vereine versuchen auf diese Weise zusätzliches Geld in die Kasse zu bekommen. Die Dortmunder angelten sich jüngst den Chemiekonzern Evonik als Großaktionär.

"FT": Britische Behörden verhören Airbus-Mitarbeiter

Britische Behörden haben einem Zeitungsbericht zufolge vier frühere und derzeitige Mitarbeiter einer Airbus-Tochter festgenommen und verhört. Es gehe um den Verdacht der Korruption in Zusammenhang mit einem Auftrag aus Saudi-Arabien, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mit den Ermittlungen Vertraute. Die britische Behörde zur Verfolgung schwerer Betrugsfälle (SFO) habe zwei Beschäftigte der Airbus-Sparte GPT Special Project Management vernommen, hieß es in dem Bericht weiter. Die Sparte beliefert die saudische Nationalgarde mit Kommunikations- und Intranet-Diensten. Die beiden anderen Verhörten seien ehemalige Airbus-Angestellte. Die SFO hatte vor fast zwei Jahren Ermittlungen aufgenommen wegen des Verdachts, die damalige Airbus-Mutter EADS habe Vertreter Saudi-Arabiens bestochen, um einen 3,3 Milliarden Dollar schweren Auftrag zu ergattern.

Ein SFO-Sprecher sagte, es habe am Wochenende Festnahmen gegeben. Zur Anzahl der Festgenommenen wollte er nichts sagen. Ob die Festnahmen in Zusammenhang mit den Airbus-Ermittlungen stehen, wollte er weder bestätigen noch dementieren.

Airbus erklärte gegenüber der Zeitung, jüngst seien vier Angestellte von der SFO befragt worden. Bei Airbus war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

dpa-AFX und Reuters