Inländische Unternehmen:

Betriebsgewinn von Volkswagen sinkt - Ausblick bekräftigt

Der Betriebsgewinn von Volkswagen ist gesunken. Das operative Ergebnis sei im Zeitraum April bis Juni um 3,1 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro geschrumpft, teilte Europas größter Autobauer am Donnerstag mit. Mit exakt soviel hatten auch Analysten gerechnet. An der Börse kam vor allem gut an, dass die Wolfsburger die Geschäftsziele für das laufende Jahr bekräftigten. Die im Dax notierte Vorzugsaktie legte in einem schwachen Umfeld 1,6 Prozent zu.

Schwach schnitt die Marke VW ab. Während Audi und Porsche zulegen konnten, sackte der Betriebsgewinn der Hauptmarke in der ersten Jahreshälfte um ein Drittel auf eine Milliarde Euro ab. Konzernchef Martin Winterkorn hat ein Sparprogramm angekündigt, um die Kosten von VW um fünf Milliarden Euro im Jahr zu senken. Dadurch soll die operative Rendite der Marke Volkswagen bis 2018 auf mindestens sechs Prozent gehievt werden. Im ersten Halbjahr ging sie auf 2,1 Prozent zurück.

Den Ausblick bekräftigte das Management - auch weil in China der Gewinn weiter sprudelt. Demnach peilt der Konzern mit seinen zwölf Marken eine Rendite in einer Spanne zwischen 5,5 und 6,5 Prozent an. Zur Jahresmitte lag die Marge bei 6,3 Prozent. Beim Konzernumsatz hält Volkswagen im laufenden Jahr weiterhin sowohl einen Rückgang als auch einen Zuwachs für möglich - er soll sich in einer Bandbreite von drei Prozent um den Vorjahreswert bewegen. Im zweiten Quartal sanken die Erlöse um gut zwei Prozent auf 50,1 Milliarden Euro.

Adidas-Aktie bricht um 12 Prozent ein - Konzern kassiert Umsatz- und Gewinnziele

Die Probleme in Russland und im Golfgeschäft machen Adidas stärker zu schaffen als bisher von dem Sportausrüster eingeräumt. Das Unternehmen kassierte am Donnerstag seine Ziele für dieses und das kommende Jahr. Der auf Anteilseigner entfallende Gewinn werde nun lediglich 650 Millionen Euro betragen statt der bisher geplanten 830 bis 930 Millionen Euro. Der Umsatz werde möglicherweise nur um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag steigen statt um einen hohen einstelligen Prozentbetrag. Die mittelfristigen Ziele seien nun nicht mehr wie bisher geplant bis 2015 erreichbar. Die Nachrichten schickten die Adidas-Aktie auf Talfahrt, mit einem Minus von fast 12 Prozent war sie mit Abstand größter Verlierer im Leitindex Dax.

Siemens spürt Aufwind in der Industriekonjunktur

Anziehende Umsätze mit Zügen sowie eine Belebung der Industriekonjunktur haben das Ergebnis von Siemens angeschoben. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft kletterte im abgelaufenen Quartal binnen Jahresfrist um gut ein Drittel auf 1,37 Milliarden Euro. Der Umsatz schrumpfte dagegen um vier Prozent auf 17,9 Milliarden Euro, wie Siemens am Donnerstag mitteilte. Damit nahm der Technologiekonzern zwar weniger ein als von Analysten erwarten, verdiente aber besser.

Der Ergebnisanstieg ist allerdings zu großen Teilen darauf zurückzuführen, dass die Münchner im Vorjahreszeitraum für ihr Sparprogramm noch mehr als 400 Millionen Euro ausgaben. Im eben abgelaufenen dritten Quartal per Ende Juni verbuchte der Konzern außerdem vergleichsweise geringe Lasten für missratene Projekte. Die Effekte aus verspäteten Anschlüssen von Windparks in der Nordsee sowie ein verpatztes Hochspannungsprojekt in Großbritannien summierten sich auf 155 Millionen Euro. Während die Gewinne der Medizin- und der Energietechnik leicht zurückgingen, legten die Segmente Infrastruktur und Städte (I&C) sowie Industrie kräftig zu. Der I&C-Bereich profitierte vorwiegend von erfolgreichen Zuglieferungen, der Industriesektor bekommt die anziehende Konjunktur zu spüren. Vor allem die kurzzyklischen Geschäfte hätten zugelegt, hieß es.

Vorstandschef Joe Kaeser bekräftigte die Prognose, wonach Siemens im Geschäftsjahr 2013/14 auf vergleichbarer Basis einen stagnierenden Umsatz verbuchen werde. Das Ergebnis je Aktie werde dagegen um mindestens 15 Prozent zulegen. Kaeser wies jedoch darauf hin, dass das Energietechnikgeschäft in den kommenden Quartalen vor Herausforderungen stehe.

Es ist das vorletzte Mal, dass Siemens seine Zahlen in der bestehenden Struktur vorlegt. Ab dem neuen Geschäftsjahr 2014/15 im Oktober stellt der Konzern die Berichterstattung gemäß den Umbauplänen von Kaeser um. Er will sein Haus profitabler machen und schafft die aktuell vier Sektoren sowie regionale Ebenen ab. Davon sind mehr als 11.000 Beschäftigte betroffen. Am Donnerstag blieb zunächst weiter offen, wie viele Stellen davon letztendlich gestrichen werden.

Lufthansa-Aktie fällt mehr als sechs Prozent - Preiskampf und Streikkosten belasten Airline

Der Pilotenstreik und sinkende Ticketerlöse auf einigen Strecken haben der Lufthansa das Frühjahr verhagelt. Der operative Gewinn sei im zweiten Quartal um 17 Prozent auf 359 Millionen Euro gefallen, teilte Europas größte Fluggesellschaft am Donnerstag mit. Von Reuters befrage Analysten hatten mit 416 Millionen Euro gerechnet. Die Lufthansa-Aktien rutschen um mehr als sechs Prozent ab. Im Passagier- und im Frachtgeschäft hätten Überkapazitäten, insbesondere auf Amerika-, Europa- und zuletzt auch auf Asien-Pazifik-Strecken, zu Preisrückgängen geführt. Zudem haben Wertberichtigungen auf ausstehende Geldforderungen in Venezuela sowie der Streik der Piloten im April das Ergebnis mit jeweils 60 Millionen Euro belastet. "Wir sind nicht glücklich mit dem zweiten Quartal", sagte Finanzchefin Simone Menne. Nach einem Rückgang der Buchungszahlen als Folge des Ausstands hätten sich die Ticketverkäufe mittlerweile wieder normalisiert. Die Lufthansa müsse nun in der reisestarken Sommersaison Boden gutmachen.

Aufholen will die Fluggesellschaft mit neuen Billigablegern unter der Marke "Wings" im Kurz- und Langstreckenverkehr. Mit der Strategie will der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr schnell wachsenden Rivalen wie Easyjet oder Ryanair in Europa Paroli bieten. Auch auf der Langstrecke plant die Lufthansa eine neue Günstig-Airline - nach derzeitigem Stand mit einem Turkish Airlines Partner. Der Frankfurter Konzern mit 117.000 Mitarbeitern hält an den Geschäftserwartungen fest: Dieses Jahr wird ein Betriebsergebnis von einer Milliarde Euro erwartet, für 2015 werden zwei Milliarden Euro angepeilt.

Die Lufthansa-Aktien rutschen nach der Veröffentlichung ihrer Halbjahreszahlen um mehr als sechs Prozent ab.

Starker Euro bremst Continental - Ertragskraft steigt dennoch

Der Autozulieferer Continental hat den Betriebsgewinn im Frühsommer dank Einsparungen und günstiger Rohstoffkosten kräftig gesteigert. Konzern-Chef Elmar Degenhart hob daher die Prognose für die Ertragskraft binnen weniger Monate erneut an. "Wir wollen beim bereinigten operativen Ergebnis statt bisher 10,5 Prozent Marge nun rund elf Prozent erreichen", kündigte der Manager am Donnerstag an. Weil der starke Euro jedoch die Erlöse schmälert, senkte er den Ausblick für den Umsatz um eine halbe Milliarde auf 34,5 Milliarden Euro. Statt von 700 Millionen Euro gehe man wegen der Währungsturbulenzen nun von einem Negativeffekt von rund einer Milliarde Euro beim Umsatz aus.

Das bereinigte operative Ergebnis kletterte im Zeitraum April bis Juni leicht auf gut eine Milliarden Euro. Mit etwa soviel hatten Analysten beim Betriebsgewinn gerechnet. Im Vorjahr hatten 980 Millionen Euro zu Buche gestanden. Der Umsatz schrumpfte wegen der Währungseffekte indes leicht auf 8,5 Milliarden Euro. Hier hatten sich Experten mehr versprochen.

Der Konzern aus Hannover hatte unlängst bereits nach einem guten Jahresstart seine Rendite-Prognose auf 10,5 (Vorjahr 11,3) Prozent leicht angehoben. Den Schuldenberg baute Conti weiter ab: Die Netto-Finanzschulden lagen zur Jahresmitte bei 4,3 Milliarden Euro, 1,7 Milliarden Euro weniger als vor Jahresfrist. Dadurch erhöht sich der Spielraum für weitere Zukäufe. Conti hatte im Februar die Übernahme des US-Kunststoff- und Kautschukspezialisten Veyance für 1,4 Milliarden Euro angekündigt und wartet auf die Freigabe durch die Kartellbehörden. Anfang Mai hatte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer zu Reuters gesagt, Conti könne binnen eineinhalb Jahren eine weitere Großübernahme stemmen.

Gesundheitskonzern Fresenius schraubt Umsatzprognose hoch

Der Bad Homburger Gesundheitskonzern Fresenius hat nach den jüngsten Übernahmen seiner Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr erhöht. Nunmehr erwartet Fresenius-Chef Ulf Schneider 2014 einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 14 bis 16 Prozent, wie der Konzern am Donnerstag in seinem Zwischenbericht mitteilte. Bislang war ein Wachstum von zwölf bis 15 Prozent erwartet worden. Seinen bereinigten Gewinn will Fresenius in diesem Jahr weiterhin um zwei bis fünf Prozent erhöhen. Die Tochter FMC hatte unlängst in Amerika eine Mehrheitsbeteiligung an Sound Inpatients Physicians erworben, einem Netzwerk von Krankenhausärzten.

"Wir erwarten, dass sich das Wachstum im gesamten Konzern im zweiten Halbjahr weiter beschleunigt", erklärte Schneider. Im ersten Halbjahr nahm der bereinigte Konzerngewinn um ein Prozent auf 487 Millionen Euro zu. Fresenius setzte von Januar bis Juni 10,7 Milliarden Euro um - ein Plus von sieben Prozent.

Steuerliche Sonderlast drückt Gewinn von Fresenius Medical Care

Deutlich gestiegene Steuerlasten haben den Gewinn des weltgrößten Dialysekonzerns Fresenius Medical Care im abgelaufenen Quartal gedrückt. Der Überschuss sei im zweiten Quartal um elf Prozent auf 234 Millionen Dollar geschrumpft, teilte die Tochter des Bad Homburger Gesundheitskonzerns Fresenius am Donnerstag mit. FMC-Chef Rice Powell bezifferte die steuerliche Sonderbelastung in Folge einer Übernahme im vergangenen Jahr auf 18 Millionen Dollar. Ohne den Effekt traf FMC die Erwartungen von Analysten, die einen Überschuss von 252 Millionen Dollar prognostiziert hatten. FMC setzte von April bis Juni 3,84 Milliarden Dollar um - ein Plus von sechs Prozent.

"Auch für das zweite Halbjahr rechnen wir mit anhaltend gutem organischen Wachstum", erklärte Powell. FMC will seinen Umsatz in diesem Jahr wie bislang geplant um rund vier Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar erhöhen. Das Konzernergebnis soll leicht auf ein bis 1,05 Milliarden Dollar sinken. Mögliche Einsparungen durch ein laufendes Sparprogramm sind dabei noch nicht eingerechnet.

Softwarehersteller Nemetschek bleibt auf Wachstumskurs - Prognose bestätigt

Der Softwarehersteller Nemetschek hat im zweiten Quartal von einem starken Geschäft in Deutschland und einer weiter florierenden Auslandsnachfrage profitiert. Der Umsatz des Herstellers von Planungssoftware für Architekten zog im zweiten Quartal um 14,6 Prozent auf 51,3 Millionen Euro an, wie das TecDax-Unternehmen (TecDAX) am Donnerstag in München mitteilte. Der Gewinn schnellte um 40,7 Prozent auf 6,9 Millionen Euro in die Höhe. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) blieben mit 12,4 Millionen Euro 29,2 Prozent mehr übrig als ein Jahr zuvor.

"Neben einem starken Geschäft in Deutschland setzte sich auch der internationale Wachstumskurs weiter fort, darunter beispielsweise in Asien", sagte Vorstandssprecher Patrik Heider. Ein deutliches Plus gab es auch bei Software-Lizenzen, die in der Branche einträgliche Serviceverträge nach sich ziehen. Das Management sieht sich auf Kurs, um die Jahresziele zu erreichen. Der Umsatz soll mit einem Anstieg von 11 bis 14 Prozent weiterhin in einer Spanne von 207 bis 212 Millionen Euro landen, die Ebitda-Marge zwischen 23 und 25 Prozent liegen. Im ersten Halbjahr befand sich diese mit 25,0 Prozent am oberen Ende der Spanne.

DMG-Aktie bricht um neun Prozent ein

Trotz der Zuwächse im zweiten Quartal sind DMG Mori Seiki am Donnerstag auf Talfahrt gegangen. Die Titel rauschten um rund neun Prozent in den Keller und waren damit schwächster MDax-Wert. Händler machten mehrere Gründe für den Kursrutsch aus. Vieles von den guten Zahlen sei bereits eingepreist gewesen, sagte ein Börsianer. Daher dürften einige Investoren nun Kasse machen - DMG hat seit Jahresbeginn elf Prozent zugelegt, der MDax kommt im selben Zeitraum auf ein Minus von 2,5 Prozent. Ebenfalls belastend wirkte sich die Angst vor den Konsequenzen der verschärften EU-Sanktionen gegen Russland aus. Das starke Zahlenwerk sei von den Russland-Sanktionsrisiken überschattet, erklärte ein Händler.

Der Werkzeugmaschinenbauer hatte im vergangenen Jahr mit 100 Millionen Euro etwa fünf Prozent des Konzerumsatzes in Russland erzielt. Bislang liegt DMG Mori Seiki in der Region laut Konzernchef Rüdiger Kapitza auf Vorjahresniveau.

Projektverzögerungen belasten Autozulieferer Dürr

Verzögerungen bei einigen Projekten haben dem Autozulieferer Dürr im zweiten Quartal zu schaffen gemacht. Der Umsatz des Spezialisten für Lackieranlagen sank von April bis Juni um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 522 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) ging um drei Prozent auf 45 Millionen Euro zurück, wie Dürr am Donnerstag mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Umsatzanstieg im zweiten Quartal um fast acht Prozent auf 654 Millionen Euro und einem Ebit von 47 Millionen Euro gerechnet.

Der Auftragseingang nahm dagegen um 15 Prozent zu, sodass in der ersten Jahreshälfte fast das Niveau des Vorjahres erreicht werden konnte. Das Unternehmen aktualisierte seine Prognose: Der Umsatz werde das untere Ende der erwarteten Spanne von 2,4 bis 2,5 Milliarden Euro erreichen. Bei der Ebit-Marge peilt Dürr hingegen nun das obere Ende seines Zielkorridors von 8,0 bis 8,5 Prozent an.

Evonik grenzt nach Gewinnrückgang Prognose ein

Der Chemieriese Evonik kämpft weiter mit dem Preisverfall bei wichtigen Produkten. Der Abwärtstrend habe sich im zweiten Quartal jedoch abgeschwächt, teilte der Essener Konzern am Donnerstag mit. Beim Jahresausblick grenzte der Konzern aber sein Jahresziel ein - das bereinigte Ebitda werde nun eher "im unteren als im oberen Bereich der Spanne von 1,8 bis 2,1 Milliarden Euro" liegen.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei im zweiten Quartal bei einem Umsatz von 3,24 (Vorjahr: 3,2) Milliarden Euro auf 473 (509) Millionen Euro gesunken, teilte der Hersteller von Produkten für die Kunststoffindustrie und Wirkstoffen für Tiernahrung weiter mit. Das Konzernergebnis schrumpfte auf 139 (193) Millionen Euro. Analysten hatten für das Quartal mit einem Umsatz von 3,275 Milliarden Euro und einem bereinigten Ebitda von 472 Millionen Euro gerechnet.

Hochtief verdient mehr und sieht sich auf Kurs zu Jahresziel

Deutschlands größter Baukonzern Hochtief sieht sich nach einem Gewinnplus im zweiten Quartal auf Kurs zu seinem Jahresziel. Im zweiten Quartal sei bei einem Außenumsatz von rund 6,6 (Vorjahr: 7,4) Milliarden Euro ein auf 220,8 (216) Millionen Euro gestiegener operativer Gewinn (Ebit) auf vergleichbarer Basis erzielt worden, teilte der Konzern am Donnerstag in Essen mit. Der Gewinn nach Minderheiten stieg auf vergleichbarer Basis auf 62,7 (40,5) Millionen Euro. Die Zahlen sind aber bereinigt um Dekonsolidierungseffekte - Hochtief hatte sich in der Vergangenheit von zahlreichen Beteiligungen getrennt, der vom Mehrheitseigner ACS entsandte Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes will den Konzern auf Profit trimmen.

Die Prognose für 2014 bekräftigte Hochtief. Der Baukonzern rechnet weiter mit einem operativen Gewinn im Bereich von 225 bis 250 Millionen Euro. 2013 hatte Hochtief hier 207,5 Millionen Euro eingefahren.

Hugo Boss legt kräftig zu - Prognosen bestätigt

Der Modekonzern Hugo Boss hat im zweiten Quartal dank eines starken Geschäfts in Europa und eigenen Läden zugelegt. Der Umsatz sei um fünf Prozent auf 559 Millionen Euro gestiegen, teilte das im MDAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Metzingen mit. Der Gewinn kletterte um 18 Prozent auf 62,8 Millionen Euro. Damit schnitt Hugo Boss besser ab als von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Experten erwartet hatten. Konzernchef Claus-Dietrich Lahrs bestätigte zudem die Prognosen für das laufende Jahr.

Metro-Chef Koch kann auf längere Amtszeit setzen

Der Handelsriese Metro hat im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2013/14 einen Verlust geschrieben und seine Jahresprognose weiter eingegrenzt. Der flächenbereinigt Umsatz legte indes etwas zu. Metro-Chef Olaf Koch kann sich zudem auf eine neue Amtszeit freuen - der Personalausschuss des Aufsichtsrats empfahl, seinen Vertrag um drei Jahre zu verlängern, wie Metro am Donnerstag mitteilte.

Metro verzeichnete von April bis Juni bei einem Umsatz von 14,86 Milliarden Euro einen operativen Gewinn (Ebit) vor Sonderfaktoren von 276 Millionen Euro. Unter dem Strich stand nach Anteilen Dritter ein Verlust von 63 Millionen Euro. Analysten hatten im Mittel mit einem Umsatz von 14,8 Milliarden Euro und einem operativen Gewinn vor Sonderfaktoren von 265 Millionen Euro gerechnet.

ProSiebenSat.1 wächst auch ohne Fußball-WM-Übertragung

Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat sein Wachstum im zweiten Quartal auch ohne das Spektakel zur Fußball-WM fortgesetzt. Vor allem dank seiner Spartensender für Frauen, Männer und Senioren hielt das werbefinanzierte Unternehmen sein Publikum an den Bildschirmen und steigerte Umsatz und Gewinn. Die Erlöse kletterten um elf Prozent auf 691 Millionen Euro, wie ProSiebenSat.1 am Donnerstag mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) legte um knapp fünf Prozent auf 219 Millionen Euro zu. Damit erfüllte der Konzern die Erwartungen von Branchenexperten. Zum Wachstum trug erneut das Digitalgeschäft mit Videos, Spielen und Handel im Internet bei.

RTL Group kauft Vermarkter für Onlinevideo-Werbung

Die RTL-Sendergruppe steigt in den Markt für den automatisierten Verkauf von Onlinevideo-Werbung ein. Man werde die Mehrheit an dem US-Unternehmen SpotXchange übernehmen, teilte Europas größte werbefinanzierte Sendergruppe am Donnerstag mit. Der Kaufpreis für die 65 Prozent betrage zunächst 144 Millionen Dollar (107 Mio Euro). Der Preis könnte sich je nach Geschäftsentwicklung von SpotXchange noch erhöhen.

SpotXchange betreibt eine Plattform für den automatisierten Verkauf von Onlinevideo-Werbung. Anbieter von Werbespots treffen auf diesem Marktplatz auf Webseiten-Betreiber. Wenn ein Nutzer eine Seite aufruft, beginnt die Auktion. In Millisekunden entscheiden Computer dann darüber, welcher Anbieter auf dieser Seite seine Werbung platzieren kann. Diese ist zumeist auf den Nutzer zugeschnitten. Dafür werden Informationen des Webseitenanbieters über die Internetgewohnheiten des Nutzers verarbeitet, etwa über Cookies.

Onlinevideo-Werbung sei derzeit das am schnellsten wachsende Segment digitaler Werbung, betonte die RTL Group. Prognosen zufolge werde dieser Bereich bis 2018 weltweit um durchschnittlich 24 Prozent wachsen. Dieses Wachstum wird besonders vom automatisierten Verkauf der Online-Werbung befeuert. Das Geschäft werde weltweit von 2,7 Milliarden Dollar im Jahr 2013 auf voraussichtlich 15,4 Milliarden Dollar 2018 wachsen werde. SpotXchange strebt für 2014 einen Umsatz von etwa 40 Millionen Dollar an.

Deutsche Annington erhöht Prognose nach operativ guten Zahlen

Ein Anstieg bei den Mieten und sinkende Leerstandsquoten haben der Deutschen Annington im ersten Halbjahr Zuwächse im operativen Geschäft beschert. Deutschlands größte private Wohnungsgesellschaft steigerte ihr operatives Ergebnis (bereinigtes Ebitda) in den ersten sechs Monaten um 6,9 Prozent auf 258,4 Millionen Euro. Das teilte die Deutsche Annington (Deutsche Annington Immobilien SE) am Mittwoch in Bochum mit. Das Periodenergebnis sank zwar von 440,2 Millionen Euro im Vorjahr auf 70,0 Millionen Euro, im Vorjahr hatte es aber einen hohen positiven Bewertungseffekt gegeben.

Die in der Immobilienbranche wichtige Kennziffer Funds From Operations (FFO 1) stieg im ersten Halbjahr um 26 Prozent auf 130,3 Millionen Euro. Somit erhöhte das Unternehmen am Donnerstag seine Prognose: Für das Jahr 2014 strebt die Deutsche Annington nun einen FFO1 von 275 bis 285 Millionen Euro an, bisher sollten es 250 bis 265 Millionen Euro sein.

Modekette Tom Tailor bekommt neuen Großaktionär aus China

Der chinesische Finanzinvestor Fosun wird neuer Großaktionär des Modekonzerns Tom Tailor. Fosun übernehme zusammen mit Co-Investoren 23,16 Prozent der Tom-Tailor-Aktien von der liechtensteinischen Versorgungs- und Förderungsstiftung, teilte die Hamburger Modefirma am Mittwoch mit. Die Aktien, die einen Gesamtwert von 87,5 Millionen Euro haben, unterlägen noch bis zum 8. August 2015 einem vertraglichen Handelsverbot und seien bis dahin nicht veräußerbar.

In Deutschland ist Fosun als einer der Käufer der ehemaligen Deutsche-Bank -Tochter BHF bekannt. Zurzeit bemühen sich die Chinesen zusammen mit dem französischen Investor Ardian um den Zuschlag für den Tourismus-Anbieter Club Med. Sie haben 557 Millionen Euro geboten und liefern sich eine Bieterschlacht mit dem italienischen Geschäftsmann Andrea Bonomi. Der Verwaltungsrat von Club Med hat den Aktionären Bonomis 790 Millionen Euro schwere Offerte empfohlen.

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Offensive von T-Mobile US zeigt Erfolg -1,5 Millionen neue Kunden

T-Mobile US hat dank einer kostspieligen Offensive weiter Kunden hinzugewonnen. Im zweiten Quartal hätten sich 1,5 Millionen für die Tochter der Deutschen Telekom entschieden - 400.000 mehr als ein Jahr zuvor, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Der Umsatz sei um 15,4 Prozent auf 7,2 Millionen Dollar geklettert. Unter dem Strich schrieb das einstige Sorgenkind des Bonner Konzerns, der rund zwei Drittel an der US-Tochter hält, einen Gewinn von 391 Millionen Dollar. Im Jahr zuvor war noch ein Verlust von 16 Millionen Dollar angefallen.

T-Mobile US profitiert inzwischen von seinen Milliarden-Investitionen in den Netzausbau und einer Marketing-Offensive, um den wesentlich größeren Konkurrenten AT&T und Verizon Kunden abzuluchsen. Um den Platzhirschen Paroli zu bieten, will der Branchendritte Sprint Insidern zufolge T-Mobile - die Nummer vier in den USA - für 32 Milliarden Dollar übernehmen. Das Vorhaben dürfte aber nicht vor September umgesetzt werden. Großer Unsicherheitsfaktor könnten die Kartellbehörden sein, die einem Schulterschluss der beiden skeptisch gegenüber stehen.

Sony senkt Ziele für Smartphone- und TV-Geschäft

Sony erwartet in seinen Sorgensparten Smartphones und TV-Geräte noch schlechtere Geschäfte als bisher. Wegen der schwachen Nachfrage und der zunehmenden Konkurrenz aus China senkte der japanische Elektronikkonzern am Donnerstag in beiden Bereichen die Absatzziele für das laufende Geschäftsjahr. Die Prognosen seien "ein bisschen zu aggressiv" gewesen", sagte Planungsdirektor Hiroki Totoki. Freude bereitete dem Konzern dagegen das Geschäft mit Spielkonsolen und Netzinfrastruktur. Vor allem deshalb verdoppelte Sony den operativen Gewinn im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 auf 69,8 Milliarden Yen (507 Millionen Euro) und übertraf damit auch die Erwartungen der Analysten.

Sony rechnet im Gesamtjahr jetzt nur noch mit einem Absatz von 43 Millionen statt 50 Millionen Smartphones und ein nur noch ausgeglichenes Ergebnis statt eines operativen Gewinns. Für Fernseher senkte der Konzern seine Prognose auf 15,5 Millionen von 16 Millionen verkaufte Geräte. An seinen Zielen für den Gesamtkonzern hielt Sony allerdings fest und erwartet weiter einen operativen Gewinn von 140 Milliarden Yen und unter dem Strich einen Verlust von 50 Milliarden Yen - der sechste Nettoverlust in Folge.

Sony will wegen der roten Zahlen seinen Schrumpfkurs noch verschärfen, früheren Angaben zufolge sollen 5000 der zuletzt weltweit 145.000 Stellen wegfallen. Ganze Geschäftsfelder sollen aufgegeben werden, etwa die angeschlagene PC-Sparte mit der Hauptmarke Vaio. Bei der Produktion von Fernsehern sucht der Konzern einen Partner.

Samsung Electronics erleidet erneut Gewinneinbruch

Der weltgrößte Smartphone-Hersteller Samsung Electronics hat das dritte Quartal in Folge einen Gewinnrückgang erlitten. Neben einem schwierigeren Geschäftsumfeld für Handys drückte auch eine schwächere Nachfrage nach Flachbildschirmen das Ergebnis des südkoreanischen Elektronikkonzerns. Der Betriebsgewinn im Quartal von April bis Juni brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,6 Prozent auf umgerechnet rund 5,25 Milliarden Euro ein, wie Samsung am Donnerstag mitteilte. Das zweite Halbjahr bleibe angesichts des harten globalen Wettbewerbs eine Herausforderung, prognostizierte Samsung.

Hohe Abschreibungen drücken Erste Group tief in Verlustzone

Die österreichische Erste Group ist im ersten Halbjahr wegen hoher Abschreibungen tief in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich stand ein Minus von 929,7 Millionen Euro nach einem Plus von 302 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Sparkassenspitzeninstitut am Donnerstag mitteilte. Die Bank hatte bereits vor einigen Wochen gewarnt, dass hohe Abschreibungen in Rumänien und Probleme in Ungarn im laufenden Jahr zu einem Verlust von 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro führen würden. Diese Prognose bestätigte die Bank am Donnerstag.

Rekordstrafe in USA drückt BNP Paribas tief in die Verlustzone

Eine Rekordstrafe in den USA hat die französische Bank BNP Paribas tief in die roten Zahlen gedrückt. Der Nettoverlust summierte sich im zweiten Quartal auf 4,3 Milliarden Euro, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Es ist der erste Fehlbetrag bei der Bank seit der Finanzkrise 2008.

Die Pariser hatten sich schuldig bekannt, jahrelang gegen US-Sanktionen gegen den Sudan, Kuba und den Iran verstoßen zu haben. Dafür wurde eine Strafe von knapp neun Milliarden Dollar verhängt.

Rechnet man die Sonderlasten heraus, kam die Bank auf einen Überschuss von 1,9 Milliarden Euro, was deutlich über den Markterwartungen lag. Gut schnitt das Investmentbanking ab. Die Einnahmen im Kapitalmarktgeschäft stiegen beispielsweise um 22 Prozent.

US-Behörden ermitteln gegen Credit Suisse wegen "Dark Pools"

Die US-Behörden ermitteln auch gegen die Schweizer Großbank Credit Suisse wegen sogenannter "Dark Pools" und möglicher Marktmanipulationen. Die Bank gehöre zu den mehr als 30 Beschuldigten in einer Sammelklage in New York, in der den Unternehmen vorgeworfen wird, im Zusammenhang mit Hochfrequenz-Handel gegen US-Recht verstoßen zu haben, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Quartalsbericht der Bank. Credit Suisse habe Anfragen von Behörden zu alternativen Handelssystemen erhalten und arbeite mit ihnen zusammen.

Außerbörsliche Handelsplattformen geraten zunehmend ins Visier der Aufseher. Credit Suisse ist eine der weltweit größten Betreiber solcher sogenannten "Dark Pools". Auch Konkurrent UBS kooperiert bei den Untersuchungen.

Fußball-WM füllt Kasse von Budweiser-Hersteller Anheuser-Busch

Die Fußball-Weltmeisterschaft hat bei der global führenden Brauerei Anheuser-Busch InBev die Kasse klingeln lassen. Im WM-Land Brasilien verkaufte der Hersteller von Budweiser, Stella Artois und Corona 7,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Auch in China und Mexiko sei es gut gelaufen. Insgesamt habe sich der Umsatz auch dank Preissteigerungen um fünf Prozent erhöht. Der operative Gewinn (Ebitda) kletterte im zweiten Quartal auf vergleichbarer Basis um knapp zehn Prozent auf 4,85 Milliarden Dollar.

Banco Espirito Santo plant nach Verlust Kapitalerhöhung

Die angeschlagene portugiesische Bank Espirito Santo (BES) hat wegen der Geldprobleme ihrer Gründerfamilie im ersten Halbjahr einen Milliardenverlust verbucht. Das Minus belaufe sich auf 3,6 Milliarden Euro, teilte das Finanzinstitut am Mittwochabend mit.

Der neue Bank-Chef, Vitor Bento, kündigte eine Kapitalerhöhung an, um das Geldhaus zu stärken. Die Maßnahme solle sofort eingeleitet werden. Ein Volumen nannte er zunächst nicht. Etliche Investoren hätten bereits ihr Interesse an einem solchen Schritt bekundet. Zudem erwäge Bento im Rahmen einer Umstrukturierung den Verkauf von Geschäftsteilen der Bank. Der seit Mitte Juli amtierende Bank-Chef sagte, er halte es für möglich, dass bei der BES gegen Gesetze verstoßen worden sei.

Der Aktienkurs des Unternehmens war bereits im Laufe des Tages um mehr als zehn Prozent eingebrochen. Mehrere Unternehmen der Familie Espirito Santo sind insolvent.

Die portugiesische Zentralbank teilte nach Veröffentlichung der katastrophalen Zahlen mit, dass die für die Bilanzen zuständigen Mitarbeiter das Geldhaus verlassen müssten. Die Wirtschaftsprüfer PwC sollten die Bank solange überwachen, bis neue interne Revisoren installiert worden seien.

Boeing und All Nippon besiegeln Order von 40 Großraumflugzeugen

Der US-Flugzeugbauer Boeing und die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways haben sich endgültig auf die Bestellung von 40 Großraumflugzeugen geeinigt. Nach Listenpreis habe die Order ein Volumen von rund 13 Milliarden Dollar, teilte Boeing am Donnerstag mit. Bereits im März sei die Bestellung als Absichtserklärung bekanntgemacht worden.

Kreditkarten-Sparte von GE erlöst mit Börsengang 2,88 Mrd Dollar

Die Kreditkarten-Sparte des US-Mischkonzerns General Electric (GE) nimmt bei ihrem Börsengang 2,88 Milliarden Dollar ein. Die Aktien von Synchrony Financial kosten den Angaben des Unternehmens vom Mittwoch zufolge 23 Dollar je Stück. Insgesamt platziert Synchrony 125 Millionen Dividendenpapiere. Damit ist das Unternehmen an der Börse mit 19,1 Milliarden Dollar bewertet. Es ist die größte Neuemission an der Wall Street bislang in diesem Jahr. Mit dem Erlös will das Unternehmen unter anderem Schulden zurückzahlen und Investitionen tätigen. Die Aktie soll erstmals am Donnerstag an der New Yorker Börse gehandelt werden.

Der Siemens-Rivale GE hatte bereits im November eine Auslagerung der Kreditkarten-Sparte angekündigt, um sich wieder stärker auf den Industriekern zu konzentrieren. Synchrony Finanical erzielte 2013 einen Gewinn von zwei Milliarden Dollar.

Bank of America muss wegen Immobilienkrediten 1,3 Mrd zahlen

Auch sechs Jahre nach der Übernahme des Immobilienfinanzierers Countrywide Financial muss die Bank of America Milliardenbeträge für Altlasten des Unternehmens bezahlen. Am Mittwoch wurde das Geldinstitut von einem New Yorker Gericht verurteilt, wegen des Verkaufs minderwertiger Immobiliendarlehen durch Countrywide 1,27 Milliarden Dollar Schadenersatz zu zahlen. Es habe sich um einen "dreisten Betrug" aus Profitgier gehandelt, hieß es in der Urteilsbegründung. Betroffen seien nicht nur die vom Staat kontrollierten Hypothekenfirmen Fannie Mae und Freddie Mac gewesen, die die Darlehen kauften, sondern das gesamte Finanzsystem, hieß es in der Urteilsbegründung. Countrywide hatte die Kredite in den Jahren 2007 und 2008 an die beiden Unternehmen weitergereicht.

Bank of America erklärte, das Urteil stehe in keinem Verhältnis zur damaligen Praxis von Countrywide. Der Verkauf der Darlehen sei noch vor der Übernahme durch die Bank of America eingestellt worden. Das Institut will prüfen, ob es in Revision geht.


Britischer Pharmakonzern AstraZeneca hebt nach Gewinnschub Jahresziele an

Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca hat dank einer Sondereinnahme im zweiten Quartal einen Gewinnschub verbucht und seinen Ausblick für das Gesamtjahr erhöht. Nun peilen die Briten einen Umsatz - bei konstanten Währungen - in Höhe des Vorjahres an, wie AstraZeneca am Donnerstag mitteilte. Zuvor war das Unternehmen von einem Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich ausgegangen. Der Gewinn je Aktie vor Sonderposten soll im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zurückgehen.

AstraZeneca hatte von seinem US-Wettbewerber Pfizer für die Rechte einer frei verkäuflichen Version seines Herzmittels Nexium eine einmalige Zahlung von 200 Millionen Dollar erhalten. Nexium hatte im Mai seinen Patentschutz verloren. Bereinigt um diese Sondereinnahme sank der operative Gewinn im Kerngeschäft um ein Prozent auf 2,03 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte AstraZeneca 2,05 Milliarden Dollar verdient.

Der Gewinn je Aktie (EPS) stieg von 1,20 Dollar im Vorjahr auf 1,30 Dollar. Damit übertraf das Unternehmen deutlich die Schätzungen der Analysten. Der Umsatz kletterte im zweiten Jahresviertel um vier Prozent auf 6,45 Milliarden Dollar. Erst im Mai hatte AstraZenca eine der größten geplanten Firmen-Übernahmen in der Geschichte platzen lassen. Pfizer kam bei dem britischen Unternehmen nicht zum Zuge - trotz eines 117-Milliarden-Dollar-Gebots.

Thomas Cook bekommt Sparsinn der Urlauber zu spüren - Weniger Verlust

Sparsame Urlauber bremsen die Geschäfte bei Europas zweitgrößtem Reiseveranstalter Thomas Cook. So zogen die Last-Minute-Buchungen für die Sommersaison in Deutschland, Großbritannien und Nordeuropa deutlich an, wie der Konzern mit Marken wie Neckermann Reisen und Bucher Last Minute am Donnerstag im britischen Peterborough mitteilte. Allerdings entschieden sich die Reisenden insgesamt vermehrt für kürzere und billigere Urlaubsreisen. Vor allem die Briten schauten aufs Geld. Das Deutschland-Geschäft lief laut Unternehmenschefin Harriet Green gut.

Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni verbuchte der Tui-Konkurrent (TUI) einen Umsatzrückgang um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden britische Pfund (2,8 Mrd Euro) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei drückte die unsichere Lage in Ägypten auf die Erlöse. Der operative Gewinn wuchs - bereinigt um Sondereffekte - von 1 Million auf 33 Millionen Pfund. Die Sanierung des vor wenigen Jahren schwer angeschlagenen Konzerns kostete jedoch weiter Geld. Vor Steuern stand ein Verlust von 77 Millionen Pfund zu Buche, nur vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Santander steigert Gewinn dank Erholung in Spanien und britischem Geschäft

Die spanische Großbank Santander (Banco Santander Central Hispano) schüttelt die Folgen von Wirtschafts- und Finanzkrise zunehmend ab. Im zweiten Quartal steigerte das Institut seinen Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 38 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro, wie es am Donnerstag mitteilte. Das war besser als von Analysten erwartet. Dabei profitierte die größte spanische Bank von der allmählichen wirtschaftlichen Erholung in ihrem Heimatland. Das ließ den Anteil fauler Kredite weiter sinken. Zudem gab es im wichtigen britischen Geschäft einen kräftigen Gewinnsprung.

Die Wirtschafts- und Schuldenkrise hatte Santander schwer zugesetzt. In den vergangenen fünf Jahren kosteten ausfallende Kredite und Abschreibungen die Bank 65 Milliarden Euro. Am Mittwoch hatte bereits die zweitgrößte spanische Bank BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) einen Gewinnsprung jenseits eines Sondereffekts gemeldet.

Lloyds arbeitet sich weiter nach oben - Altlasten bremsen erneut

Die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte britische Großbank Lloyds (Lloyds Banking Group) hat im ersten Halbjahr ihren Erholungskurs im operativen Geschäft fortgesetzt. Der um Sondereffekte bereinigte Vorsteuergewinn legte verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um fast ein Drittel auf 3,8 Milliarden Pfund (4,8 Mrd Euro) zu, wie das Institut am Donnerstag in London mitteilte. Damit übertraf es die Erwartungen von Analysten. Der größte britische Immobilienfinanzierer profitierte von der Aufhellung der Konjunktur des Landes und dem Boom auf dem Häusermarkt. Die Bank musste nur noch 758 Millionen Pfund für ausfallende Kredite zurücklegen, 58 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Dass sich der Gewinn unter dem Strich dennoch auf 699 Millionen Pfund mehr als halbierte, lag erneut an den Altlasten der Bank. So legte das Institut weitere 600 Millionen Pfund für Schadensersatzsprüche von Kunden zurück, denen es über Jahre unnütze Kreditausfallversicherungen angedreht hatte. Zudem verbuchte die Bank eine Strafe von 226 Millionen Pfund im Libor-Skandal um manipulierte Zinsen. Lloyds hatte sich zu Wochenbeginn mit britischen und amerikanischen Behörden auf einen Vergleich geeinigt. In der zweiten Jahreshälfte sollen deutlich weniger Sonderbelastungen anfallen.

Diageo macht Schwäche in Asien zu schaffen

Der weltgrößte Spirituosenkonzern Diageo hat im abgelaufenen Geschäftsjahr unter der schleppenden Nachfrage in Schwellenländern gelitten. Schwächere Geschäfte in Asien machten Zuwächse in Nordamerika fast vollständig zu Nichte. Der um Währungseffekte und Zukäufe bereinigte Umsatz legte im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende Juni) um 0,4 Prozent zu, wie Diageo am Donnerstag mitteilte. Das operative Ergebnis sank um 10 Prozent auf 3,13 Milliarden Pfund. Analysten hatten jeweils etwas mehr erwartet.

Berechnet man Währungsschwankungen wie etwa beim venezolanischen Bolivar sowie Zu- und Verkäufe mit ein, dann ging der Umsatz um 9 Prozent auf 10,26 Milliarden britische Pfund (knapp 13 Mrd Euro) zurück. "Dieses Jahr stand unser Geschäft vor wirtschaftlichen und marktspezifischen Herausforderungen", sagte Diageo-Chef Ivan Menezes. Der Konzern habe aber Marktanteile gewonnen und die Margen erhöht. Besonders schwach war das Geschäft in Asien. Dagegen hat sich die Lage für den Hersteller von Johnnie-Walker-Whisky, Smirnoff-Vodka oder Guinness-Bier in Westeuropa stabilisiert.

Telefonica machen weiter Wechselkurse zu schaffen

Der spanische Telefonkonzern Telefonica kämpft weiter mit den schwachen Wechselkursen in seinen wichtigen Märkten in Lateinamerika. Auf dem spanischen Heimatmarkt bleibt die Situation angespannt. Hier sank der Umsatz im zweiten Quartal um gut neun Prozent, wie der Konzern am Donnerstag in Madrid mitteilte. Konzernweit gingen die Erlöse um 12 Prozent auf 12,73 Milliarden Euro zurück. Lateinamerika ist der größte Markt für die Spanier, in Brasilien gab es aber im Vergleich zum ersten Quartal erste Anzeichen einer Besserung. Der Umsatzrückgang wurde gebremst.

Auch der operative Gewinn litt deutlich und sackte um 15 Prozent auf 4,13 Milliarden Euro ab. Unter dem Strich verbuchte Telefonica dennoch ein Plus von knapp fünf Prozent auf 1,21 Milliarden Euro. Die Spanier zahlten deutlich weniger Steuern als vor einem Jahr. Mit den Zahlen schnitten die Spanier beim Gewinn besser als erwartet ab, beim Umsatz lagen sie im Rahmen der Erwartungen. Die Ziele für das laufende Jahr bestätigte Telefonica.

Die deutsche Tochter, der O2-Mobilfunknetzbetreiber Telefonica Deutschland, hat bereits am Mittwoch Zahlen vorgelegt. Der vor der Fusion mit E-Plus stehende Anbieter fuhr in den drei Monaten bis Juni einen Verlust von 24 Millionen Euro ein. Der Umsatz bröckelte wegen des scharfen Preiswettbewerbs weiter um 4,4 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro ab.

Generali verdient mehr Geld mit Versicherungen - Überschuss sinkt dennoch

Höhere Prämieneinnahmen und überschaubare Schäden haben den italienischen Versicherer Generali (Assicurazioni Generali) im zweiten Quartal auf Gewinnkurs gehalten. Getrieben vom Lebensversicherungsgeschäft lagen die Beiträge mit 15,7 Milliarden Euro rund 3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn stieg um gut ein Fünftel auf 1,25 Milliarden Euro, wie der Allianz-Konkurrent (Allianz) am Donnerstag in Triest mitteilte. Unter dem Strich machten sich jedoch höhere Steuern und gestiegene Abschreibungen bemerkbar. Der Überschuss ging daher um 13 Prozent auf 416 Millionen Euro zurück.

"Erstmals seit Jahren baut Generali seinen Marktanteil aus, steigert seine Gewinne und gibt gutes Geld an die Aktionäre zurück", sagte Vorstandschef Mario Greco.

Shell setzt Erholungskurs fort

Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell (Royal Dutch Shell Grou a) setzt seinen Erholungskurs fort. Der bereinigte Gewinn auf vergleichbarer Kostenbasis (CCS) stieg im zweiten Quartal um ein Drittel auf 6,13 Milliarden US-Dollar (4,57 Milliarden Euro), wie Europas größter Ölkonzern am Donnerstag in London mitteilte. Analysten hatten weniger erwartet. Positiv wirkten sich steigende Energiepreise in den USA und eine höhere Produktion bei Shell aus. Die Quartalsdividende soll wie im vorangegangenen Quartal 47 US-Cent betragen. Schon der Jahresauftakt war vergleichsweise gut ausgefallen, nachdem das Unternehmen im Vorjahr einen herben Gewinneinbruch hinnehmen musste.

Energiekonzern EdF steigert Gewinn dank guten Geschäften auf dem Heimatmarkt

Der französische Energiekonzern Electricite de France (EDF) hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr dank guter Geschäfte auf dem Heimatmarkt stärker als erwartet gesteigert. Das Nettoergebnis stieg in den ersten sechs Monaten um 8,3 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro, wie EdF am Donnerstag in Paris mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 3,1 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro zu. Damit übertraf das Unternehmen die Analystenerwartungen.

Besonders gut liefen die Atomkraftwerke. Ihre Prognose für das Gesamtjahr bekräftigten die Franzosen. Demnach nehmen sie sich für das laufende Jahr beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ein Wachstum ohne- Zu- und Verkäufe von mindestens drei Prozent vor.

Carrefour verdient mehr als erwartet

Der französische Handelsriese Carrefour hat in den ersten sechs Monaten von einem starken Geschäft in den Schwellenländern profitiert. Zudem habe sich der Heimatmarkt etwas erholt. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn sei um acht Prozent auf 833 Millionen Euro gestiegen, teilte der Konzern am Donnerstag in Boulogne-Billancourt bei Paris mit. Damit übertraf das im EuroSTOXX 50 notierte Unternehmen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Experten. Wie bereits seit Mitte Juli bekannt zog der Umsatz im ersten Halbjahr bereinigt um Sondereffekte wie dem starken Euro um 4,3 Prozent auf 40,3 Milliarden Euro an.

Sanofi etwas optimistischer für 2014 - Starker Euro belastet

Der Pharmakonzern Sanofi hat im zweiten Quartal vor allem von seiner Biotech-Tochter Genzyme und seinen Diabetismitteln profitiert. Sehr stark zulegen konnten die Franzosen in Lateinamerika, allerdings wurde das Umsatzplus fast vollständig von Währungseffekten aufgezehrt. Für das laufende Jahr gibt sich Sanofi nun etwas optimistischer und hat seinen Ausblick für 2014 leicht angehoben, wie der Konzern am Donnerstag in Paris mitteilte. Beim bereinigten Gewinn je Aktie erwartet Sanofi nun ein Plus von 6 bis 8 Prozent bei konstanten Wechselkursen nach zuvor 4 bis 7 Prozent.

Unter dem Strich stand beim bereinigten Gewinn ein Plus von fast vier Prozent auf 1,537 Milliarden Euro. Positiv machten sich hier Einsparungen bemerkbar. Beim Umsatz bekamen die Franzosen allerdings den starken Euro zu spüren. Der Erlös stieg um knapp ein Prozent auf 8,075 Milliarden Euro. Zu konstanten Wechselkursen wies der Konzern dagegen einen Zuwachs von 6,4 Prozent aus.

Schwache Rüstungsnachfrage belastet BAE Systems

Die schwache Nachfrage westlicher Staaten hat dem britischen Rüstungskonzern BAE Systems einen deutlichen Umsatzrückgang eingebrockt. Im ersten Halbjahr schrumpften die Erlöse um zehn Prozent auf 7,6 Milliarden britische Pfund (9,6 Mrd Euro), wie Europas größter Hersteller von Rüstungsgütern am Donnerstag mitteilte. Der operative Gewinn schrumpfte um acht Prozent auf 689 Millionen Pfund. Dank gesunkener Steuern und Finanzierungskosten stand unter dem Strich mit 434 Millionen Pfund ein um knapp fünf Prozent höherer Gewinn als ein Jahr zuvor. Analysten hatten mit noch besseren Ergebnissen gerechnet.

Die Zwischendividende für die ersten sechs Monate soll nun um zwei Prozent auf 8,2 Pence steigen. Für das laufende Jahr rechnet Unternehmenschef Ian King weiterhin mit einem geringeren Überschuss als im Vorjahr. Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte um fünf bis zehn Prozent sinken.

Bergbaukonzern Vale: Abschreibungen begrenzen Gewinnplus

Abschreibungen auf zwei Projekte haben den brasilianischen Bergbaukonzern Vale im zweiten Quartal gebremst. Der Gewinn stieg zwar im Zeitraum April bis Juni immer noch von 424 Millionen im Vorjahreszeitraum auf nun 1,428 Milliarden Dollar, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Allerdings musste Vale überraschend 774 Millionen Dollar abschreiben. Analysten hatten entsprechend mit einem größeren Gewinnwachstum gerechnet. Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar.

Vale war im Frühjahr am Aktienmarkt das Sorgenkind unter den Bergbaukonzernen. Der Börsenkurs bewegte sich in der Nähe eines Fünfjahrestiefs. Im vergangenen Jahr war der Gewinn um 90 Prozent eingebrochen, nachdem das Unternehmen zahlreiche Abschreibungen vornehmen musste. Mit einem harten Umbau wollen die Brasilianer gegen den Abwärtstrend kämpfen. So legten sie ein Sparprogramm auf. Zudem trennten sie sich bereits von zahlreichen wenig profitablen Randgeschäften.

Energiekonzern Eni profitiert von Vertragsverbesserungen mit Gazprom

Angetrieben von Verbesserungen im Gas- und Stromgeschäft hat der italienische Ölkonzern Eni seinen Gewinn erheblich gesteigert. Der bereinigte Nettogewinn stieg im zweiten Quartal um mehr als die Hälfte auf 868 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Rom mitteilte. Analysten hatten allerdings noch etwas mehr erwartet.

Das Gas- und Stromgeschäft profitierte unter anderem von der erfolgreichen Neuverhandlung von Lieferverträgen mit dem russischen Gasriesen Gazprom (Gazprom (Spons ADRs)). Dies wirke sich auch positiv auf die Barmittel des Unternehmens aus, wie Konzernchef Claudio Descalzi betonte. Eni will daher eine Zwischendividende von 56 Euro-Cent vorschlagen.

Im Raffineriegeschäft hat Eni indes wie auch die anderen Ölkonzerne mit einbrechenden Margen zu kämpfen, vor allem in Europa. Descalzi zufolge ist keine Besserung in Sicht. Daher will das Unternehmen die Sparte umbauen. Raffinerien sollen geschlossen werden, dabei steht bis zur Hälfte der bisherigen Kapazität zur Disposition.

dpa-AFX und Reuters