Inländische Unternehmen:

Anleger machen bei K+S Kasse

Auf den zweiten Blick haben die Anleger am Donnerstag an den Geschäftszahlen von K+S doch etwas auszusetzen: "Die waren verglichen zu den Konkurrenten einfach nicht gut genug", kommentierte ein Händler. "Das reicht nicht für weitere Kursgewinne." Daher hätten viele Anleger Kasse gemacht. Die Aktien fielen um 3,3 Prozent auf 23,41 Euro und zählten im Dax damit zu den größten Verlierern. Die Titel des Düngemittelherstellers haben allein in den vergangenen fünf Handelstagen knapp sieben Prozent zugelegt. Das Plus im Dax belief sich auf lediglich 0,8 Prozent. Zum Vorjahresschluss lagen K+S per Mittwochabend sogar 8,3 Prozent im Plus, während der Dax 3,7 Prozent niedriger notiert.

K+S waren zu Handelsbeginn noch über zwei Prozent gestiegen. Analysten hatten erläutert, der Betriebsgewinn (Ebit) sei weniger stark gefallen als befürchtet worden war. Zudem würde der Preisausblick für die Titel sprechen.

RWE enttäuscht Anleger mit Zwischenbericht

Der Einbruch des operativen Gewinns hat RWE am Donnerstag zugesetzt. Die Aktien rutschten um bis zu 3,8 Prozent auf 28,20 Euro ab und bildeten damit das Schlusslicht im Dax. "Die Zahlen sind nicht gerade berauschend", sagte ein Händler. Im ersten Halbjahr ging der operative Gewinn (Ebitda) um rund ein Drittel auf 3,4 Milliarden Euro zurück. "Vor allem nach dem Zwischenbericht von E.ON am Mittwoch sind die Zahlen eine Enttäuschung", erklärte ein anderer Börsianer. E.ON hatte mit seinen Ergebnissen leicht über den Analystenschätzungen gelegen.

ThyssenKrupp peilt nach jahrelanger Krise Gewinn an

ThyssenKrupp ist nach der größten Krise in der Unternehmensgeschichte zurück auf Gewinnkurs. "Unter dem Strich erwartet ThyssenKrupp erstmals seit drei Jahren wieder ein ausgeglichenes bis leicht positives Nettoergebnis", kündigte Vorstandschef Heinrich Hiesinger am Donnerstag an. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14 (per Ende September) konnte der Konzern zulegen. Das Unternehmen profitierte unter anderem von deutlichen Verbesserungen im amerikanischen Stahlgeschäft, das ThyssenKrupp nach Pleiten, Pech und Pannen fast in den Ruin getrieben hatte. Nach neun Monaten erzielte ThyssenKrupp unter dem Strich einen Gewinn von 243 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Verlust von gut einer halben Milliarde Euro in den Büchern.

Am Ende des vergangenen Geschäftsjahres war der Fehlbetrag dreimal so hoch gewesen, im Jahr zuvor hatte ThyssenKrupp sogar einen Verlust von fünf Milliarden Euro eingefahren. Seitdem müssen auch die Aktionäre auf eine Dividende verzichten. Ob es dieses Jahr dafür reichen könnte, blieb zunächst offen. Versprochen hat ThyssenKrupp das bislang nicht.

STAHLSPARTE STEIGERT OPERATIVEN GEWINN

"Wir steigern unser Ergebnis kontinuierlich seit sieben Quartalen aus eigener Kraft", sagte Hiesinger. Im dritten Quartal konnte der Dax-Konzern seinen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) dank besserer Ergebnisse im Stahlgeschäft und Zuwächsen in der Aufzugssparte auf 398 Millionen Euro fast verdreifachen. Die amerikanische Stahlsparte mit dem Werk in Brasilien erzielte einen operativen Gewinn von 16 Millionen Euro. Das Ergebnis der europäischen Stahlsparte stieg vor allem dank der Einsparungen auf 103 Millionen Euro nach 62 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Hiesinger hat in den vergangenen Jahren die Kosten gesenkt, den Abbau tausender Stellen eingeleitet und den Konzern stärker auf das Technologiegeschäft mit Anlagen, Aufzügen, Autoteilen oder U-Booten ausgerichtet. Das Stahlgeschäft macht nun weniger als 30 Prozent des Umsatzes aus. ThyssenKrupp fuhr zudem die Schulden durch Beteiligungsverkäufe zurück. Im laufenden Geschäftsjahr reduzierte der Konzern die Nettofinanzschulden um fast eine Milliarde auf 4,1 Milliarden Euro.

Chinas Preiswächter verhängen erstmals Strafen gegen BMW-Händler

Erstmals haben Chinas Wettbewerbshüter nach ihren jüngsten Ermittlungen in der Autobranche Strafen verhängt. Vier BMW-Händler in der Provinz Hubei wurden zu Bußgeldern verurteilt, wie BMW am Donnerstag auf Anfrage bestätigte. Die Höhe der Strafe beläuft sich auf insgesamt 1,6 Millionen Yuan (195 000 Euro), wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf Regierungsangaben berichtete. Die Händler hätten ihre Preise verbotenerweise abgesprochen.

Die Agentur Xinhua warf Autoherstellern Preistreiberei vor. "Viele Premiummarken verlangen von chinesischen Konsumenten viel höhere Preise als in den Vereinigten Staaten oder Europa", schrieb die Staatsagentur. Die Preise in China seien teilweise um das Dreifache erhöht.

Seit Wochen erhöhen Chinas Preiswächter den Druck auf die Autobranche. Bei mehreren Firmen gab es Razzien. Mittlerweile sollen Untersuchungen gegen mehr als 1000 Autounternehmen, Händler und Zulieferer laufen. Besonders Premium-Hersteller stehen im Fokus. Chinas Markt für Oberklasse-Autos wird von den deutschen Anbietern Audi, BMW und Daimler dominiert. Audi und sein chinesischer Partner hatten eingeräumt, dass in dem Händlernetzwerk in der Provinz Hubei teilweise Verstöße gegen das Anti-Monopolgesetz gegeben habe. Fahnder hatten zudem die Daimler-Filiale in Shanghai und mehrere Händler untersucht.

Das Verfahren gegen das deutsch-chinesische Audi-Joint-Venture steht laut Medienberichten kurz vor einem Abschluss. Die zuständige Reform- und Entwicklungskommission (NDRC) hatte vor knapp zwei Wochen Strafen angekündigt, sich aber nicht zum Strafmaß geäußert. Die angesehene Pekinger Wirtschaftszeitschrift "21st Century Business Herald" beziffert das Bußgeld auf rund 250 Millionen Yuan (rund 30 Mio Euro). Andere Staatsmedien schrieben von einer Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Yuan (218 Mio Euro). Grundlage wäre ein Prozent des Umsatzes der Marke Audi in China.

In der gesamten Branche herrscht derzeit Unsicherheit über das weitere Vorgehen der chinesischen Behörden. Audi, Daimler, BMW, Jaguar Land Rover, Chrysler, Toyota (Toyota Motor) und Honda (Honda Motor) haben bereits Preisermäßigungen für Ersatzteile bekanntgegeben.

Beim Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec wächst die Vorsicht

Der Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec wird vorsichtiger. Der starke Euro macht dem auf Geräte zur Augenheilkunde und Mikrochirurgie spezialisierten Unternehmen im Asien-Geschäft zunehmend zu schaffen. Zwar halte der Konzern sein Mittelfristziel einer operativen Rendite (Ebit-Marge) von 15 Prozent weiter fest im Blick, teilte Carl Zeiss Meditec am Donnerstag mit. "Sollten die ungünstigen Wechselkurse allerdings anhalten, müssen wir bis zur Erreichung des Ziels gegebenenfalls mehr Geduld aufbringen", sagte Konzernchef Ludwin Monz. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2013/14 wurde eine operative Rendite von 13,7 Prozent erzielt.

In den erste neun Monaten sei der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 1,4 Prozent auf 92,1 Millionen Euro gesunken, bestätigte der Konzern die bereits Mitte Juli veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Der Gewinn je Aktie fiel um rund 13 Prozent auf 71 Cent. Für das gesamte Geschäftsjahr 2013/14 (Ende September) rechnet Konzernchef Monz weiterhin mit einem Umsatzwachstum von 0,4 bis 3,7 Prozent auf 910 bis 940 Millionen Euro.

Drillisch steigert Gewinn im Halbjahr und bekräftigt Ausblick

Der Mobilfunkanbieter Drillisch verdient dank neuer Kunden mehr. In der ersten Jahreshälfte stieg das Betriebsergebnis (Ebitda) um rund 24 Prozent auf 42,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen aus Maintal bei Frankfurt am Mittwoch mitteilte. Von Reuters befragte Analysten hatten mit 42,2 Millionen Euro gerechnet.

Die Zahl der Handy-Nutzer, die mit Konzernmarken wie "McSIM" oder "Simply" telefonieren, zog gleichzeitig um knapp 14 Prozent auf rund 1,8 Millionen an. Für dieses Jahr erwartet der Vorstand weiterhin ein operatives Ergebnis von bis zu 85 Millionen Euro. Nächstes Jahr soll es auf mindestens 95 Millionen Euro klettern.

Drillisch betreibt keine eigene Mobilfunkinfrastruktur, sondern kauft Netzbetreibern Telefon-Minuten ab und vermarktet diese unter eigenem Namen. In dem Geschäft steht die Firma vor einem Wachstumssprung, da sie künftig im großen Stil Netzkapazitäten von Telefonica Deutschland mietet. Telefonica erfüllt durch den Deal eine zentrale Auflage der EU-Kommission und darf nun den größeren Rivalen E-Plus schlucken.

Manz schafft wieder Gewinn - bleibt aber hinter Vorjahr zurück

Der Maschinenbauer Manz hat nach einem schwachen Auftaktquartal wieder die Wende in die Gewinnzone geschafft. Hinter den Ergebnissen des Vorjahres blieb das Unternehmen jedoch weit zurück. Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr um 19 Prozent auf 164 Millionen Euro. Besonders das Geschäft mit Maschinen für Smartphone- und Tablet-Displays sorgten im ersten Halbjahr für einen operativen Gewinn (Ebit) in Höhe von 1,2 Millionen Euro, wie Manz am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es 3,8 Millionen Euro. Unter dem Strich hielt sich das Ergebnis mit 0,2 Millionen Euro auf Vorjahresniveau.

Die starken Rückgänge beim operativen Ergebnis resultierten vor allem aus hohen Abschreibungen und Forschungskosten in der Solarsparte. Der Geschäftsbereich lag nach mehreren erfolgreichen Jahren zuletzt relativ brach. Die Branche ist von Überkapazitäten geprägt. Manz steht seit einiger Zeit mit einer Produktionslinie für die kostengünstige Dünnschichttechnologie in den Startlöchern - hat aber bisher noch keinen Auftrag erhalten. Vorstandschef Dieter Manz ist aber zuversichtlich. Die Chancen stünden aktuell besser denn je, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens.

Dank guter Aufträge in den beiden anderen Sparten Display und Battery konkretisierte der Vorstand am Donnerstag seine Prognose für das laufende Jahr: Der Umsatz soll 280 bis 300 Millionen Euro erreichen (2013: 266 Millionen Euro) und das Ebit soll positiv ausfallen.

Anleger von United-Internet-Zahlen begeistert

Mit seinen Aussagen zum Geschäftsverlauf hat United Internet am Donnerstag an der Börse einen Run auf seine Aktien ausgelöst. Die Titel schnellten um 6,3 Prozent auf 31,70 Euro in die Höhe und damit an die TecDax-Spitze. Positiv sei vor allem, dass der Mobilfunk- und DSL-Anbieter mehr Kunden gewonnen habe und weiter mit einem hohen Kundenzuspruch rechne, erklärten die Analysten von Close Brothers Seydler Bank. DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger beschrieb die Zahlen als solide. Sie demonstrierten die Fähigkeit, kontinuierlich profitabel zu wachsen. Oblinger bekräftigte seine Kaufempfehlung.

Deutsche Wohnen setzt sich höhere Ziele - GSW-Integration besser als geplant

Nach einem satten Gewinnanstieg in den ersten sechs Monaten setzt sich das Immobilienunternehmen Deutsche Wohnen höhere Ziele. Beim operativen Ergebnis (Funds from Operations / FFO) peilt der MDAX-Konzern für das laufende Jahr nun 220 statt 210 Millionen Euro an. Ein Grund für den optimistischeren Ausblick: Die Integration des geschluckten Konkurrenten GSW kommt schneller voran. "Wir liegen was den Zeitplan betrifft, aber auch im Hinblick auf die Kosteneinsparungen vor unseren Planwerten", sagte Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn am Donnerstag laut Mitteilung.

Im ersten Halbjahr hatte der Konzern seinen Überschuss dank der GSW-Übernahme um 88 Prozent auf 94,6 Millionen Euro gesteigert. Auch das operative Ergebnis (FFO) legte um diesen Wert auf 114,2 Millionen Euro zu. Seit dem Zusammenschluss ist das fusionierte Unternehmen mit aktuell 148 035 Wohneinheiten die zweitgrößte private Wohnimmobiliengesellschaft in Deutschland. Davor steht noch die Deutsche Annington (Deutsche Annington Immobilien SE). Die Leerstandsquote blieb bezogen auf die Wohnbestände, die die Deutsche Wohnen schon vor einem Jahr bewirtschaftete, konstant bei 2,5 Prozent. Die Mieteinnahmen legten auf dieser Basis um 3,4 Prozent zu.

Etappensieg für Metro im Machtkampf um Media-Saturn

Im Machtkampf um Europas größte Elektronikhandelskette Media-Saturn hat der Handelsriese Metro vor Gericht einen Etappensieg erzielt. Der von dem Mehrheitsgesellschafter an die Media-Saturn-Spitze entsandte Manager Pieter Haas könne auf seinem Posten bleiben, entschied das Landgericht Ingolstadt am Donnerstag. Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals hatte versucht, Haas mit juristischen Mitteln aus dem Amt zu drängen.

Metro habe aber nach dem Gesellschaftervertrag bei Media-Saturn das Recht, Geschäftsführer zu bestellen, sagte der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl. Metro habe damit auch "die Befugnis, jemand zu bestellen, der dem anderen nicht passt". Aus diesem Grund bestehe für die Kellerhals-Gesellschaft Convergenta auch "kein Anspruch, Herrn Haas die Ausübung der Tätigkeit als Geschäftsführer zu verbieten".

Minderheitsgesellschafter Kellerhals wirft Haas unter anderem vor, einseitig Interessen der Metro zu vertreten und kein Konzept für die Zukunft der Kette zu haben. Haas, der neben seinem Posten in Ingolstadt auch noch Vorstandsmitglied der Metro ist, gebe "ein Interview nach dem anderen, in dem er sich jeweils brüstet, angeblich eine neue Strategie zu haben", erklärte Kellerhals auf seiner Internet-Seite: "Bei genauem Hinsehen entpuppt sich vieles aber nur als heiße Luft." Die Mitarbeiter in der Media-Saturn-Zentrale seien unter Haas Führung "demotiviert und orientierungslos".

Kellerhals und der Düsseldorfer Handelskonzern ringen seit Jahren um das Sagen bei Media-Saturn. Gegenseitige Vorwürfe sind dabei ebenso an der Tagesordnung wie Gerichtstermine. Kellerhals, einer der Mitgründer der Elektrohandelskette, hält zwar nur knapp 22 Prozent an Media-Saturn, hat aber umfassende Veto-Rechte. Metro sind diese ein Dorn im Auge - der Konzern versucht, diese auszuhebeln. Auch dies führt immer wieder zu juristischen Streitigkeiten.

Der Handelsriese hatte den 50-jährigen Haas im Mai als stellvertretenden Vorsitzenden und Interimschef in den Media-Saturn-Vorstand entsandt. Zuvor hatte Media-Saturn-Chef Horst Norberg entnervt das Handtuch geworfen, Kellerhals hatte im Internet mit einer Stellenanzeige nach einem Nachfolger für ihn gesucht. Haas hat nun im Media-Saturn-Vorstand das Sagen, ein Nachfolger Norbergs muss von den zerstrittenen Parteien Metro und Kellerhals gemeinsam ernannt werden - Insidern zufolge dürfte dies noch viel Zeit in Anspruch nehmen.

Talanx legt im Ausland kräftig zu - Ergebnis besser als erwartet

Deutschlands drittgrößter Versicherer Talanx hat im ersten Halbjahr von einem guten Geschäft im Ausland profitiert. Dieses legte trotz des starken Euro kräftig zu und glich damit die Rückgänge im deutschen Privatkundenbereich und dem Rückversicherungsgeschäft der Tochter Hannover Rück (Hannover Rueck) aus. Konzernweit blieben die Prämien in den ersten sechs Monaten mit knapp 15 Milliarden Euro stabil, wie das das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Hannover mitteilte.

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei um drei Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Euro gefallen. Der Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass im Vorjahr der Verkauf von Swiss-Life-Aktien das Ergebnis nach oben getrieben hatte. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 381 (Vorjahr: 410) Millionen Euro. Bereinigt um den Swiss-Life-Effekt wäre der Gewinn deutlich gestiegen. Mit den vorgelegten Zahlen schnitt der Allianz- (Allianz) und Münchener-Rück-Konkurrent (Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft) besser ab als Experten erwartet hatten.

Talanx bestätigte die Prognose für das laufende Jahr. Demnach soll der Konzerngewinn im laufenden Jahr mindestens 700 Millionen Euro betragen. 2013 hatte der Versicherer 762 Millionen Euro verdient und damit so viel wie noch nie. Konzern-Chef Herbert Haas hatte im März angedeutet, dass er im laufenden Jahr mit einem deutlich über 700 Millionen Euro liegenden Gewinn rechnet. Bis 2017 soll der Konzerngewinn nach früheren Angaben vor allem dank des deutlichen Ausbaus des Auslandgeschäfts auf rund eine Milliarde Euro steigen.

Tui startet mit operativem Gewinnsprung in die Fusion mit Tui Travel

Europas größter Reisekonzern TUI geht mit einem Gewinnsprung in die heiße Phase der Fusion mit seiner Veranstaltertochter Tui Travel. Im dritten Geschäftsquartal bis Ende Juni zahlten sich der eingeschlagene Sparkurs und das späte Ostergeschäft aus. Im laufenden Geschäftsjahr 2013/2014 bis Ende September soll der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (Ebita) daher jetzt um mindestens 12 Prozent steigen - das ist das obere Ende der bisher angepeilten Spanne. Die Kreuzfahrtsparte soll wie geplant die Gewinnschwelle erreichen.

Von April bis Juni erzielte Tui einen bereinigten operativen Gewinn von 163,4 Millionen Euro und damit 89 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings waren die reisestarken Osterferien ein Jahr zuvor in den März und damit in ein anderes Quartal gefallen. Dennoch schnitt das Unternehmen nun noch besser ab als von Analysten erwartet. Einschließlich verbuchter Sonderbelastungen legte der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (Ebita) lediglich um vier Prozent auf 91 Millionen Euro zu. Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Ein Nettoergebnis will Tui erst im Zuge des angekündigten Übernahmeangebots für Tui Travel veröffentlichen, das für September erwartet wird.

Baukonzern Bauer kürzt wegen Ukraine-Krise Jahresprognose

Der Tief- und Maschinenbaukonzern Bauer hat wegen des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine seine Jahresprognose gekappt. Der Gewinn werde 2014 zwischen 15 bis 20 Millionen Euro liegen und nicht zwischen 20 und 25 Millionen, wie die Oberbayern bisher vorhergesagt hatten. "Insbesondere in Russland, wo wir seit vielen Jahren tätig sind, sind die Folgen des politischen Konflikts spürbar und die weitere Entwicklung nicht abschätzbar", sagte Konzernchef Thomas Bauer am Donnerstag. Die Einnahmen seines Hauses sieht er indes davon nicht beeinträchtigt. Die Gesamtleistung werde wie vorausgesagt bei 1,55 Milliarden Euro liegen.

Im ersten Halbjahr weiteten die Schrobenhauser ihren Verlust auf elf Millionen Euro von knapp acht Millionen Euro im Vorjahreszeitraum aus. Der Grund dafür lag allerdings nicht in Osteuropa sondern in den USA. Dort verliert Bauer mit einem Dammprojekt Geld und musste auch mehr Steuern bezahlen. Die Gesamtleistung stieg indes um rund vier Prozent auf 749,2 Millionen Euro. Im vorbörslichen Handel verlor die Aktie mehr als fünf Prozent und war damit Schlusslicht im Kleinwerteindex SDax.

Vizemeister Borussia Dortmund verstärkt Investorensuche

Nach einem Gewinneinbruch in der vergangenen Saison forciert der börsennotierte Fußballbundesligist Borussia Dortmund (BVB) die Suche nach einem neuen Geldgeber. "Wir werden die Gespräche mit den interessierten Investoren nun vertiefen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz. Bis Ende September wolle er einen Erfolg in der Sache vermelden. Der strategische Investor soll über eine Kapitalerhöhung einsteigen. Dazu stünden noch knapp 25 Millionen Euro genehmigtes Kapital zur Verfügung. In den vergangenen Tagen hatte Puma -Chef Björn Gulden Interesse an einem Einstieg bestätigt. Schon seit Wochen wird an der Börse spekuliert, dass der Adidas -Rivale als Ausstatter des Vizemeisters nach dem Einstieg des Spezialchemiekonzerns Evonik ebenfalls ein Aktienpaket übernehmen will.

Im Juni hatte sich bereits der langjährige BVB-Sponsor Evonik über eine Kapitalerhöhung von etwa 27 Millionen Euro mit rund neun Prozent an dem Traditionsclub beteiligt. Er stieg damit zum zweitgrößten Einzelaktionär des Fußball-Clubs hinter Einzelinvestor und BVB-Fan Bernd Geske auf, der knapp elf Prozent hält. Der Fußballverein selbst hält 6,5 Prozent, der Finanzinvestor Odey Asset Management LLP 4,6 Prozent.

Frisches Kapital kann der BVB im Wettstreit mit dem Erzrivalen FC Bayern gut gebrauchen, zumal sich der Ruhrgebietsclub nach dem ablösefreien Wechsel von Stürmerstar Robert Lewandowski zu Bayern München für rund 45 Millionen Euro mit neuen Spielern verstärkte. Zudem verbuchte der Club in der vergangenen Saison wegen geringerer Erlöse aus Spielerverkäufen einen Gewinneinbruch. Netto blieben noch knapp zwölf Millionen Euro übrig, nach 52 Millionen in 2012/13. Die Transfererlöse sackten auf 4,45 Millionen Euro ab. Ein Jahr zuvor hatten die Wechsel von Mittefeldspieler Mario Götze nach Bayern und Ivan Perisic nach Wolfsburg die Transfereinnahmen auf knapp 52 Millionen in die Höhe schnellen lassen. Den Gewinneinbruch bekommen die Aktionäre indes nicht zu spüren: Sie sollen eine unveränderte Dividende von zehn Cent je Aktie erhalten.

An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Die mehr oder weniger als Fan-Artikel gehandelten SDax-Papiere notierten mit 4,93 Euro rund zwei Prozent im Plus - damit sind sie allerdings immer noch meilenweit entfernt von den elf Euro Ausgabepreis beim Börsengang im Jahr 2000.

Flaues Europa-Geschäft bremst Heizungsspezialist Centrotec

Der Heizungs- und Lüftungsspezialist Centrotec hat im ersten Halbjahr weniger verdient. Als Gründe nannte der Vorstand am Donnerstag die schwache Entwicklung der europäischen Auslandsmärkte sowie höhere Abschreibungen infolge des Kapazitätsabbaus der vergangenen Jahre. Der Vorstand bekräftigte gleichwohl seine Jahresziele, die leichte Steigerungen des Umsatzes und operativen Gewinns auf 525 bis 550 (Vorjahr: 525,4) Millionen Euro beziehungsweise 36 bis 38 (35,7) Millionen Euro vorsehen.

Im ersten Halbjahr legte der Umsatz um 3,5 Prozent auf 244,2 Millionen Euro zu, während der operative Gewinn (Ebit) auf 5,6 (Vorjahr: 6,9) Millionen Euro schrumpfte, wie Centrotec mitteilte.

Übernahme drückt Delticom in die Verlustzone

Ein maues Sommerreifengeschäft und Verluste bei der Tochter Tirendo haben den Internet-Reifenhändler Delticom zum ersten Mal in einem Halbjahr in die roten Zahlen gedrückt. "Die Geschäftsentwicklung von Tirendo liegt auf Halbjahressicht sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis deutlich hinter der ursprünglichen Planung zurück", erklärte das Hannoveraner Unternehmen am Donnerstag. Den Nettoverlust von acht Millionen Euro bei der 2013 gekauften Berliner Firma konnte Delticom mit seinem Stammgeschäft nicht ganz ausgleichen - im Konzern fiel in den ersten sechs Monaten ein Verlust von rund 200.000 Euro an. Delticom hielt zwar an seinen Prognosen für das Gesamtjahr fest, die Ziele seien aber ambitionierter geworden.

Delticom hofft nun auf einen möglichst frühen Wintereinbruch mit viel Schnee: Damit die Ziele erreicht werden könnten, dürfe die Nachfrage nach Winterreifen im Herbst nicht genauso schwach ausfallen wie im vergangenen Jahr. Damals hatten viele Autofahrer wegen des milden Wetters auf den Kauf neuer Winterreifen verzichtet. "In der zweiten Jahreshälfte wird die Entwicklung des europäischen Reifenersatzmarktes wieder zu einem guten Teil vom Winterwetter abhängen", erklärte das Unternehmen.

Das Sommerreifengeschäft war im zweiten Quartal abgebröckelt, nachdem es zu Jahresbeginn gut angelaufen war. Insgesamt legte der Umsatz von Delticom im ersten Halbjahr um 6,5 Prozent auf 226 Millionen Euro zu. Wegen kräftig gestiegener Ausgaben für Personal und Marketing brach das operative Ergebnis (Ebitda) jedoch um fast 40 Prozent auf 6,2 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr peilt Delticom weiter ein Umsatzplus von zehn Prozent und ein Ebitda auf dem Niveau des Vorjahres an.

Die Delticom-Aktien waren mit einem Abschlag von fünf Prozent einer der größten Verlierer im Kleinwerteindex SDax.

HHLA legt nach turbulentem Halbjahr neue Zahlen vor

Der Hamburger Hafenkonzern HHLA (Hamburger Hafen und Logistik) legt am Donnerstag seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr vor. Dabei ist mit einem steigenden Umschlag zu rechnen; der Hamburger Hafen liegt gegenwärtig wieder im Aufwind. Ob das führende Umschlagunternehmen im Hafen aber auch bei den Gewinnen zulegen kann, ist offen. Die HHLA war in den vergangenen Monaten vielfältigen Belastungen ausgesetzt.

Zuletzt war die HHLA ins Gerede gekommen, weil es an einzelnen Tagen an einem der Terminals zu langen Staus und Problemen bei der Abfertigung der Container gekommen war. Nach Krisengesprächen mit Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) und Bahnchef Rüdiger Grube kündigte die HHLA 50 neue Stellen am Burchardkai an, um die Probleme in den Griff zu bekommen.

Immer größere Schiffe kommen an die Terminals und laden schlagen dabei enorme Mengen um. Das Problem sind dabei unregelmäßige Spitzenbelastungen. Im ersten Halbjahr kamen 63 Schiffe mit mehr als 3000 Containerbewegungen an die HHLA-Terminals, doppelt so viele wie vor sechs Jahren. Für ein einziges Schiff können bis zu 6450 Containerbewegungen anfallen, gegenüber maximal knapp 4000 im Jahr 2008. Auf der Wasserseite hat die HHLA in moderne Anlagen investiert, doch beim Zu- und Ablauf der Container kam es zu Stockungen.

Belastend wirkt sich für die HHLA zudem aus, dass immer noch keine Entscheidung über die Elbvertiefung vorliegt. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig will am 2. Oktober über die Klagen der Umweltverbände gegen das Projekt entscheiden. Und schließlich ist die HHLA mit einem eigenen Containerterminal in der ukrainischen Hafenstadt Odessa vertreten. Dort war der Umschlag bereits im 1. Quartal zurückgegangen.

MLP wartet noch auf anziehenden Altersvorsorge-Markt

Der Finanz- und Versicherungsvertrieb MLP wartet bisher vergeblich darauf, dass das Geschäft mit Lebensversicherungen und privaten Krankenversicherungen in Deutschland anzieht. Vorstandschef Uwe Schroeder-Wildberg verabschiedete sich deshalb von der Hoffnung, im laufenden Jahr einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von bis zu 75 Millionen Euro zu erreichen. Realistisch seien nun die 50 bis 65 Millionen Euro, die das Unternehmen mit fast 840.000 Kunden für den Fall einer verhalteneren Marktentwicklung in Aussicht gestellt hatte. Analysten hatten ihre Erwartungen schon vorher nach unten geschraubt: Sie gingen zuletzt einem Ebit von 59 (Vorjahr: 32,8) Millionen Euro aus. Die MLP-Aktie ging um zwei Prozent in die Knie.

Um 65 Millionen Euro erreichen zu können, müsste sich das Umfeld für Kranken- und Lebensversicherungen verbessern. Bisher sei das aber nicht der Fall, räumte MLP am Donnerstag ein. "Der Markt ist alles andere als einfach", sagte Schroeder-Wildberg. "Vor allem die Krankenversicherung liegt branchenweit noch hinter unseren Erwartungen zurück." Die Provisionserlöse stiegen nur leicht auf 205,4 (204,5) Millionen Euro. Nach sechs Monaten stand ein Ebit von 5,4 (2013: 5,0) Millionen Euro zu Buche, der Überschuss lag bei 4,5 (4,2) Millionen Euro. "Wir sind vorsichtig optimistisch, in den kommenden Monaten eine deutliche Beschleunigung zu sehen", sagte Schroeder-Wildberg.

Experten erwarten aber auch 2014 einen Rückgang der privat Krankenversicherten. Bei MLP stagnierte im ersten Halbjahr die Zahl der Kunden mit Kranken-Vollversicherungsverträgen, was aber weniger Erlöse brachte. In der Lebensversicherung verlangsamte sich das Neugeschäft im zweiten Quartal, auch wenn MLP gegen den Markttrend Zuwächse verzeichnete. Die Debatte um die Reform der Lebensversicherung habe die Kunden abwarten lassen. Schroeder-Wildberg begrüßte, dass die Bundesregierung sich gegen eine pauschale Deckelung der Provisionen entschieden habe. Diese hätte MLP hart getroffen.

Bergbauausrüster SMT brechen Geschäfte weg

Die schwache Nachfrage nach Bergbauausrüstung in Folge politischer Krisen und sinkender Rohstoffpreise setzt SMT Scharf weiter zu. "Wir leben derzeit mehr oder weniger von Reparaturen", sagte Vorstandschef Christian Dreyer am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Der für SMT größte Markt China schwächele, ebenso Polen. Das Geschäft in der Ukraine sei zum Erliegen gekommen. Allein Russland, das rund ein Viertel der Gesamterlöse ausmacht, bewege sich auf Vorjahresniveau. Da gebe es wohl Vorzieheffekte, weil die Investoren befürchteten, dass künftige Sanktionen Bestellungen schwieriger machten.

In Deutschland laufe der Bergbau aus, so dass auch hier kaum in Bergbauausrüstung investiert werde, erklärte Dreyer. Daher habe der Vorstand auch den Ende Juli angekündigten Personalabbau in die Wege geleitet. Weltweit beschäftigt SMT knapp 300 Mitarbeiter. "Von den 100 Mitarbeitern in Deutschland müssen fast die Hälfte gehen", kündigte Dreyer an. Wegen der Kosten des Stellenabbaus hatte der Manager bereits seine Jahresziele heruntergeschraubt. Er erwartet nun einen Konzernverlust von zwei Millionen Euro statt des ursprünglich geplanten ausgeglichenen Ergebnisses. Die Umsatzprognose liegt unverändert bei 45 (Vorjahr: 63,3) Millionen Euro.

Im ersten Halbjahr schrammte SMT bereits knapp an einem Verlust vorbei. Bei einem Umsatzeinbruch um ein Drittel auf 21,4 Millionen Euro sank der operative Gewinn auf 0,9 Millionen Euro nach 6,1 Millionen vor Jahresfrist. SMT baut und wartet schienengebundene Transportfahrzeuge für den Berg- und Tunnelbau.

Solarworld erneut mit Verlust - Preisdruck und Anlaufkosten in Arnstadt

Der Bonner Solarmodulhersteller Solarworld hat nach seinem scharfen Kapital- und Schuldenschnitt vom Frühjahr erneut zu kämpfen. Der Verlust verdoppelte sich im zweiten Quartal mit 52,3 Millionen Euro fast, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Preisdruck und erneute Nachfragerückgänge, vor allem auf dem deutschen Markt, belasteten den Konzern. Dazu kamen Anlaufkosten am Standort im thüringischen Arnstadt, wo Solarworld große Teile der Produktion von Bosch übernommen hat.

Bereits Ende Juli hatte Solarworld Eckdaten vorgelegt und ein Fragezeichen hinter seine Umsatzprognose für das laufende Jahr gesetzt. Das Ziel eines Umsatzes von 680 Millionen Euro sei wahrscheinlich nicht zu erreichen, hieß es am Donnerstag erneut. Ein weiterer Grund dafür sei, dass zwar die Nachfrage nach Modulen stark sei. Komplette Systeme würden aber viel seltener als erwartet nachgefragt.

Aufs Halbjahr gesehen steht der Konzern noch verhältnismäßig gut da - Grund dafür waren aber vor allem Sanierungsgewinne, die aus dem Schuldenschnitt zu Beginn des Jahres zustande kamen sowie die erstmalige Einbeziehung der Vermögenswerte aus dem Bosch-Geschäft.

Möbelbeschichter Surteco profitiert von Übernahme

Für den Möbelbeschichter Surteco zahlt sich die Übernahme der Süddekor aus. Der Umsatz kletterte im ersten Halbjahr binnen Jahresfrist um knapp 60 Prozent auf 315,3 Millionen Euro, der Gewinn legte im gleichen Umfang auf 12,8 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Trotz Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Ukraine-Krise hielt Surteco-Chef Friedhelm Päfgen an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Demnach peilen die Schwaben für 2014 einen Umsatz zwischen 630 und 640 Millionen Euro nach 404 Millionen im Vorjahr an, das Ergebnis vor Steuern solle den Wert des Vorjahres übertreffen. Im Jahr 2013 hatte Surteco einen Vorsteuergewinn von 28,1 Millionen Euro eingefahren, fast die Hälfte davon stammte aus einer Kaufpreisallokation im Rahmen der Süddekor-Übernahme. Surteco hatte den kleineren Oberflächenspezialisten Ende letzten Jahres für knapp 100 Millionen Euro gekauft.

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Ausländische Unternehmen:

Lenovo-Geschäfte laufen rund - Smartphones und Tablets als Wachstumstreiber

Der weltgrößte PC-Hersteller Lenovo profitiert weiter von dem Vorstoß in das Geschäft mit Smartphones. Zudem boomt der Tablet-Absatz. Umsatz und Gewinn legten im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2014/15 kräftig zu. Beim Erlös verzeichnete der Konzern einen Anstieg um 18 Prozent auf 10,4 Milliarden US-Dollar (7,8 Mrd Euro). Der Gewinn sei um fast ein Viertel auf 214 Millionen Dollar gestiegen, teilte das chinesische Unternehmen am Donnerstag in Peking mit. Wachstumstreiber war dabei das Geschäft mit Tablets und Smartphones, aber auch der Verkauf von PCs und Laptops zog an.

Der Konzern konnte dabei nach eigenen Angaben den Marktanteil in allen drei Segmenten ausbauen. Im lukrativen Geschäft mit hochwertigen und damit teuren Handys sieht sich Lenovo hinter Samsung (Samsung Electronics GDRS), Apple und Huawei mit einem Marktanteil von 5,2 Prozent weltweit als Nummer vier. Bei den Tablets proklamiert Lenovo 4,9 Prozent des weltweiten Absatzes für sich und ist damit nach Apple und Samsung die Nummer drei.

Ausbauen konnten die Chinesen auch ihre Position als weltgrößter PC-Hersteller vor Hewlett-Packard (Hewlett-Packard (HP)). Lenovo hat sich diese Stellung durch die 1,75 Milliarden Dollar teure Übernahme der PC-Sparte vom US-Konzern IBM im Jahr 2005 erkauft. In Deutschland übernahm Lenovo 2011 den Aldi-Lieferanten MEDION.

Der chinesische Konzern ist weiter auf Einkaufstour. Anfang des Jahres hatte Lenovo innerhalb weniger Tage die Übernahme von Teilen des IBM-Servergeschäfts sowie der Google-Handysparte für etwas mehr als fünf Milliarden Dollar angekündigt. Bei beiden Transaktionen steht noch die Genehmigung der US-Behörden aus.

Cisco kürzt weiter Stellen - Geschäfte kommen nicht voran

Der Jobabbau beim weltgrößten Netzwerk-Ausrüster Cisco (Cisco Systems) Systems geht weiter: 6000 Stellen werden gekürzt, wie CEO John Chambers am Mittwoch erklärte. Das entspricht acht Prozent der Belegschaft. Vor einem Jahr hatte Chambers bereits den Rotstift angesetzt, damals waren 4000 Arbeitsplätze gestrichen worden.

Geschäftlich kommt Cisco nicht voran - im vierten Geschäftsquartal (bis Ende Juli) stagnierte der Umsatz im Jahresvergleich bei 12,4 Milliarden Dollar (9,3 Mrd. Euro), wie der zuvor veröffentlichte Finanzbericht zeigte. Unter dem Strich sank der Nettogewinn um 1,0 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar.

Konzernchef Chambers zeigte sich trotzdem zufrieden: "Wir schlagen uns gut in einem schwierigen Umfeld." Anleger teilten die Einschätzung - die Aktie stieg nachbörslich um etwa zwei Prozent. Analysten hatten etwas schwächere Ergebnisse erwartet.

Cisco stellt Geräte für den Datenverkehr her, sogenannte Router und Switches. Sie sorgen dafür, dass bei Unternehmen und Verbrauchern das Internet läuft. Das Unternehmen setzt derzeit verstärkt auf das "Internet der Dinge". Dahinter steckt die Vernetzung von Alltagsgeräten wie Klimaanlagen oder Kühlschränken.

Kreise: Electrolux ist an GE-Haushaltssparte interessiert

Der US-Industriekonzern General Electric (General Electric (GE)) (GE) hat laut Kreisen zwei Interessenten für sein Geschäft mit Haushaltsgeräten gefunden. Neben dem schwedischen Großkonzern Electrolux (Electrolux AB (B)), zu dem auch der deutsche Hersteller AEG gehört, sei das noch junge amerikanische Unternehmen Quirky an der zum Verkauf stehenden Sparte interessiert, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Ein Verkauf könnte GE rund zwei Milliarden Dollar in die Kassen spülen. Die beteiligten Unternehmen wollten die Informationen nicht kommentieren.

GE hatte 2008 schon einmal versucht, die Sparte loszuwerden. Damals scheiterte das Geschäft aber an der Finanzkrise, in der sich die meisten Konzerne mit größeren Übernahmen zurückhielten. Vor einigen Wochen hatte Bloomberg berichtet, dass GE-Chef Jeffrey Immelt jetzt wieder einen Versuch unternimmt, den vergleichsweise kleinen Bereich zu verkaufen. Er will General Electric noch stärker auf das Industriegeschäft ausrichten und setzt hier auch auf Zukäufe. Im Juni hatte er sich im Kampf um große Teile des Energiegeschäfts des französischen Konzerns Alstom gegen Siemens durchgesetzt.

Auch der deutsche Rivale will laut Medienberichten aus dem Geschäft mit Haushaltsgeräten aussteigen, das Konzernchef Joe Kaeser nicht mehr zum Kernbereich der Münchner zählt. Derzeit betreibt Siemens die Sparte zusammen mit Bosch. Kaeser will den milliardenschweren Siemens-Anteil von 50 Prozent angeblich an den Partner verkaufen. 2013 setzte das Gemeinschaftsunternehmen Bosch Siemens Hausgeräte (BSH) mehr als 10 Milliarden Euro um.

Blatt: Rosneft bittet Russland wegen Sanktionen um Milliarden

Wegen der Sanktionen des Westens hat der staatliche russische Ölkonzern Rosneft einem Zeitungsbericht zufolge die Regierung um Milliardenhilfen gebeten. Konzernchef Igor Setschin habe vorgeschlagen, dass der russische Staatsfonds Rosneft-Anleihen kaufen solle, berichtete das Wirtschaftsblatt "Wedomosti" am Donnerstag unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach gibt es ein Schreiben von Ministerpräsident Dmitri Medwedew mit der Anweisung, den Vorschlag zu prüfen.

Der Zeitung zufolge schlägt Setschin Hilfen von 1,5 Billionen Rubel (31 Milliarden Euro) vor. Allerdings sei das meiste Geld des Staatsfonds bereits in andere Projekte investiert. Es sei unwahrscheinlich, dass Medwedew den Plan unterstütze, berichtete das Blatt. Rosneft lehnte einen Kommentar ab.

Wegen des Konfliktes in der Ukraine hat der Westen russische Firmen mit Sanktionen belegt. So darf sich Rosneft auf dem US-Finanzmarkt kein Geld mehr leihen. Dies betrifft Anleihen und Darlehen, die eine Laufzeit von mehr als drei Monaten haben.

Die USA und die EU wollen Russland mit den Sanktionen dazu bewegen, auf die Separatisten im Osten der Ukraine mäßigend einzuwirken. Sie werfen der Regierung in Moskau außerdem vor, die Kämpfer zu unterstützen. Dies weist Russland zurück.

Versicherer Uniqa hält an Ukraine- und Russlandgeschäft fest

Der österreichische Versicherer Uniqa denkt trotz der Krise in der Ukraine nicht an einen Rückzug aus dem Land. Im ersten Quartal habe sich das Geschäft sowohl in der Ukraine als auch in Russland gut entwickelt, sagte Firmenchef Andreas Brandstetter dem "Wirtschaftsblatt" (Donnerstagausgabe). "Wir sind gekommen, um zu bleiben, in jedem der Länder, wo wir heute sind. Wir werden in keine neuen Länder mehr gehen, aber uns auch von nirgendwo zurückziehen", sagte er. Zentral- und Osteuropa biete weiterhin gute Wachstumschancen für Versicherer.

Den Anteil am österreichischen Baukonzern Strabag könnte Uniqa auf längere Sicht verkleinern. "Wir halten rund 14 Prozent am Baukonzern und haben große Freude mit unserer Beteiligung. Aber es ist nicht ausgeschlossen, diese langfristig zu reduzieren", sagte Brandstetter.

Gewinn von weltgrößtem Mobilfunk-Betreiber China Mobile schrumpft

Nach Großinvestitionen für den Ausbau des schnelleren Mobilfunkstandards 4G ist der Gewinn des weltgrößten Mobilfunk-Betreibers China Mobile deutlich geschrumpft. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ging der Nettogewinn des Staatsunternehmens um 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf rund 58 Milliarden Yuan (7 Milliarden Euro) zurück, wie China Mobile am Donnerstag in Peking mitteilte. Die Firma hat mittlerweile 410 000 4G-Basisstationen in 300 Städten eingerichtet und beansprucht für sich, damit das größte 4G-Netz weltweit aufgebaut zu haben.

China Mobile ist der nach Kundenzahl gerechnet größte Mobilfunk-Betreiber der Welt. Im ersten Halbjahr dieses Jahres konnte die Firma die Zahl ihrer Kunden um 6,8 Prozent auf 790 Millionen steigern.

Chinas Mobilfunk-Markt wird von drei großen Staatsunternehmen bestimmt: China Mobile, China Telecom und China Unicom. Seit 2008 versucht Peking den Wettbewerb zwischen den Großkonzernen anzutreiben. Mehrfach wurden Manager auf Behördenanordnung zwischen den Unternehmen getauscht.

Deutschsprachige Schriftsteller protestieren gegen Amazon

Auch deutschsprachige Autoren üben scharfe Kritik an den Geschäftsmethoden des Onlinehändlers Amazon (Amazoncom). In einem Protestbrief an Amazon-Chef Jeff Bezos, der dem "Handelsblatt" (Donnerstag) vorliegt und in der kommenden Woche veröffentlicht werden soll, werfen die Schriftsteller Amazon vor, Autoren und ihre Bücher als Druckmittel für mehr Rabatte zu nutzen. Laut "Handelsblatt" gehören zu den über 100 Unterzeichnern des Briefes Autoren wie Ingrid Noll, Nele Neuhaus und "Tatort"-Drehbuchautor Fred Breinersdorfer.

"Wir müssen die Leser aufklären, dass die Manipulation der Empfehlungslisten und die verzögerte Auslieferung von Büchern, deren Verlage sich gegen Amazon wehren, zum Alltag bei Amazon gehören", sagte Regula Venske, Generalsekretärin des PEN-Zentrums Deutschland, der Zeitung.

Zuvor hatten in den USA mehr als 900 Autoren, darunter Stephen King und John Grisham, mit einem offenen Brief gegen Amazon protestiert. Es geht dabei um den seit Monaten schwelenden Streit mit dem US-Verlag Hachette. Die Autoren kritisierten, dass Amazon die Auslieferung gedruckter Hachette-Bücher verlangsamt sowie keine Vorbestellungen angenommen habe. Der Internet-Händler will niedrigere Preise für digitale Bücher durchsetzen. Literatur müsse günstiger werden, da sie mit vielen anderen Medien im Wettbewerb stehe, konterte Amazon.



dpa-AFX und Reuters