EZB-Chef Mario Draghi kündigte bei einer Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europa-Parlaments für die Zinssitzung im Juni eine Neubewertung der wirtschaftlichen Risiken an. Er betonte allerdings, dass die Konjunktur weiterhin ein "außergewöhnliches Ausmaß an geldpolitischer Unterstützung" benötige.

"Draghi hat nicht Neues gesagt, aber die Wahrnehmung hat sich geändert", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Offenbar hätten einige Anleger auf stärkere Signale für eine Veränderung des geldpolitischen Ausblicks - im Börsenjargon Forward Guidance genannt - gehofft. "Die EZB sieht sich aber nicht unter konkretem Handlungsdruck", sagte Umlauf. Die Notenbank hatte das monatliche Ankaufvolumen für europäische Staatsanleihen zum April auf 60 von 80 Milliarden Euro reduziert.

rtr