Die ElringKlinger-Aktien stiegen um bis zu 3,4 Prozent auf 29,34 Euro und führten damit die Gewinnerliste im MDax an. Die Analysten hatten die Aktien auf "hold" von "reduce" gestuft und das Kursziel um drei auf 26 Euro angehoben. ElringKlinger hätten sich im Vergleich zu den Titeln ihrer Wettbewerber zuletzt deutlich schlechter entwickelt. Das sei nicht gerechtfertigt, schrieben die Analysten. Ein Großauftrag von Daimler, mit dem der Autozulieferer in die Leichtbau-Technik vordringe, sei ein gutes Argument für die Aktien. Zudem habe das Management auf einer Analystenveranstaltung mehr Details zum langfristigen Potenzial dieses Bereichs bekannt gegeben.

Reuters

Einschätzung der Redaktion:

Der jüngste Großauftrag wurde bereits bei der Vorlage der enttäuschenden Q3 Zahlen in Aussicht gestellt. Das jährliche Umsatzvolumen entspricht etwa zwei Prozent des Konzernumsatzes. Deshalb dürfte der positive Effekt auf die Margen relativ gering sein. Die starke Reaktion der Börse zeigt deshalb, dass die Erwartungen der Anleger nach drei Gewinnwarnungen in Folge inzwischen leicht zu übertreffen sind. Es gibt gute Argumente dafür, dass die Serie von Negativnachrichten jetzt beendet sein könnte. Die Schweizer Hug Tochter hat den Tournaround im abgelaufenen Jahr geschafft und 17 Prozent operative Marge (Ebit) erreicht. Der vor knapp drei Jahren übernommene Spritzgusswerkzeugbauers Hummel-Formen GmbH hat ElringKlingers Wettbewerbsposition gestärkt und den Zugang zu neuen Fertigungsverfahren gebracht. Zudem sollten verschärfte Regulierungen für CO2 -Emissionen weltweit die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens ankurbeln.

Fazit: Aufgrund der anspruchsvollen Bewertung der Aktie sind für eine nachhaltige Kurserholung weitere positive Nachrichten notwendig. Weiter auf Beobachten.

Klaus Schachinger