Einer der heißesten Hotstocks ist aktuell die Aktie von Finlab. Die Frankfurter Beteiligungsholding, die bis vor Kurzem noch unter dem Namen Altira firmierte, hat sich mittlerweile auf Investments im zukunftsträchtigen Fintech-Sektor spezialisiert. Fintech ist die Kurzform von Financial Technologies und steht als Oberbegriff für Geschäftsideen von Startups für Finanzdienstleistungen aller Art. Die noch recht junge Branche mischt mit vielen cleveren Geschäftsideen zunehmend die etablierte Bankenlandschaft auf und verspricht lukrative Gewinne.

Die Aussicht darauf lockt immer mehr Investoren an. Nicht nur die Samwer-Brüder haben mit ihrer Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet die Fintech-Branche längst entdeckt, auch Bankinstitute, Finanzkonzerne und Verlagshäuser suchen dort neue Geschäftsmodelle. International wurden bereits zweistellige Milliardenbeträge in Fintech-Start-ups investiert - Tendenz steigend. Finlab steckt mit dem neuen Geschäftsmodell zwar noch in den Kinderschuhen, die ersten Investments wurden jüngst aber bereits getätigt.

Vor einigen Wochen etwa investierten die Hessen in den Fintech-Start-up Nextmarkets, der eine führende Online-Lernplattform für Privatinvestoren werden soll. Zudem erwarb Finlab jüngst eine Mehrheitsbeteiligung an der Münchner Investmentplattform Venturate und setzt damit unter anderem auf den zukunftsträchtigen Crowdfunding-Markt. Obwohl die Aussichten im operativen Geschäft vielversprechend sind, muss das Finlab-Management erst noch beweisen, dass es in der Fintech- Branche nachhaltig erfolgreich ist. Richtig interessant ist die Aktie indes heute schon aus fundamentaler Bewertungssicht.

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Deutlich unter Buchwert

Auf dem aktuellen Kursniveau um sechs Euro notiert der Micro Cap mit einem Börsenwert von rund 27 Millionen Euro deutlich unter Net Asset Value (NAV), also dem wahren Wert der Unternehmensgruppe. Der NAV soll laut Flüsterschätzungen zurzeit bei über zehn Euro je Aktie liegen und dürfte mit den endgültigen Jahreszahlen für 2014, bei denen Finlab einen Gewinn von gut 1,50 Euro je Aktie ausweisen könnte, Ende April auch veröffentlicht werden, hören wir aus Branchenkreisen.

Allein die Barmittel und börsennotierten Beteiligungen von Finlab, die Afrika- Banken-Gruppe Atlas Mara und die Beteiligungsfirma Heliad decken laut eigenen Angaben mit gut 7,50 Euro je Aktie mehr als den kompletten Börsenwert ab. Obendrauf kommen noch die Werte der nicht börsennotierten Beteiligungen, etwa des Dachfondsmanagers Patriarch oder der Managementgesellschaft von Heliad, die zusammen mindestens 15 Millionen Euro - also 3,30 Euro pro Finlab-Aktie - wert sein sollen.

Die wertvollste Beteiligung des Nebenwerts ist der 47-prozentige Anteil an Heliad, der zum aktuellen Kurs von gut fünf Euro über 22 Millionen Euro wert ist. Interessant: Heliad selbst notiert ebenfalls deutlich unter dem NAV, der per 30. September 2014 bei 8,83 Euro je Aktie lag. Würde Heliad - zumal es bei der Beteiligungsgesellschaft operativ aktuell sehr gut läuft (siehe Seite 27) - den fairen Wert erreichen, wäre das Paket, das Finlab an ihr hält, knapp 40 Millionen Euro wert. Allein daraus würde sich ein zusätzliches Kurspotenzial von 3,80 Euro pro Finlab-Aktie ergeben.

Wir trauen der Aktie auf Jahressicht durchaus einen Anstieg auf zehn Euro zu, selbst eine Kursverdopplung ist im positiven Börsenumfeld möglich. Da der Micro Cap aber sehr markteng ist, sollten spekulative Nebenwertefans nur limitiert bis maximal 6,50 Euro einsteigen.

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