von Andreas Büchler

Ausgangssituation und Signal



Fresenius ist nicht erst seit gestern einer der beliebtesten Werte im Deutschen Aktienindex. Schon seit Jahren kennt der Kurs nur eine Richtung und hat sich seit den 2009er-Tiefständen mehr als versiebenfacht. Aktuell beträgt das Anstiegstempo des im Wochenchart erkennbaren Aufwärtstrendkanals (rot gestrichelte Markierungen) rund 20 Prozent pro Jahr. Allerdings ist das Papier Anfang des Jahres bereits an die oberen Grenzen des Kurskorridors gestoßen und hat diesen noch einmal nach oben erweitert. Nun ist auch das neue Limit bei rund 69 Euro fast erreicht, und mit einem Abstand von 15 Prozent zum 200-Tage-Durchschnittskurs ist die Aktie auch nicht mehr billig. Luft nach oben gibt es jedoch immer, eine Differenz zum langfristigen Mittelpreis von mehr als 25 Prozent ist schon häufiger messbar gewesen, Spitzenwerte liegen bei 32 bis 40 Prozent.

Und auch kurzfristig zeigt ein neuer, etwas steiler verlaufender Aufwärtstrend Potenzial bis 73,30 Euro, ein Abstand von aktuell 7,6 Prozent zur 21-Tage-Linie ist noch unter den Extremen von bis zu 11 Prozent. Ein bisschen Luft bleibt also noch.

Empfehlung



Anleger, die etwas Geduld mitbringen, können bei Rücksetzern an die ersten schwachen Unterstützungen bei rund 65,50 und 60 Euro mit einem besseren Chance-Risiko-Verhältnis einsteigen, auch wenn der jüngste Ausbruch über die erstgenannte Marke ein verlockendes Kaufsignal darstellt. Wer nicht warten will, kann auch von einer kleinen weiteren Rally profitieren, indem er beispielsweise Hebelprodukte wie das am Ende der Analyse vorgestellte Zertifikat der HSBC einsetzt. Es hebelt Kursgewinne um das Sechsfache, ist am ersten Kursziel daher um mehr als 50 Prozent im Plus.

Dafür droht aber auch der Totalverlust wenn die Aktie noch einmal auf 56 Euro einbricht, was die stets als Unterstützung dienende 200-Tage-Linie bei rund 58 und eine weitere, auf gleicher Höhe verlaufende Aufwärtstrendlinie im Wochenchart allerdings mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindern dürften. An diesen Chartmarken ist bei einer stärkeren Korrektur wieder mit einer gesteigerten mittel- bis langfristigen Nachfrage zu rechnen. Anleger können einen Stopp bei 60 Euro setzen, um das Risiko zu begrenzen, allerdings ist die schwankungsfreudige Aktie schnell einmal um zehn Prozent gestiegen oder gefallen, da sind solche Verlustbegrenzungsmarken schwierig. Besser ist es, nur ein wenig Spielgeld zu setzen, bei dem auch der Totalverlust verkraftbar ist.

Tageschart





Wochenchart





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Produktidee

























Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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