Fresenius strebt nun einen um Währungseinflüsse und Sondereffekte bereinigten Gewinnanstieg von 20 bis 22 Prozent an statt einem bisherigen Plus von 18 bis 21 Prozent. Es ist bereits das dritte Mal in diesem Jahr, dass sich das Unternehmen höhere Ziele setzt. Probleme gibt es allerdings weiterhin bei der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC), die seit einiger Zeit nicht mehr mit dem Gesamtkonzern mithalten kann.

Unter dem Strich stand bei der ebenfalls im Dax gelisteten Tochter FMC im dritten Quartal erneut ein Gewinnrückgang, nachdem das Nettoergebnis in den ersten beiden Quartalen noch leicht ausgebaut werden konnte. Zwar zahlt sich das von FMC-Chef Rice Powell eingeleitete Sparprogramm langsam aus, doch belastete jüngst der Verkauf des Dialyse-Dienstleistungsgeschäfts in Venezuela sowie die Schließung einer Fabrik. Der Gewinn fiel von Juli bis September um drei Prozent auf 262 Millionen Dollar.

Der Umsatz stieg hingegen um drei Prozent auf 4,23 Milliarden Dollar. Negative Währungseffekte im internationalen Geschäft verhinderten ein stärkeres Plus. Powell erklärte, dass sich die Investitionen in das Geschäft rund um die Dialyse ("Care Coordination") bezahlt machten und zu Wachstum führten.

Erneut besser als erwartet schlug sich die auf flüssige Nachahmermedikamente spezialisierte Tochter Kabi. Sie profitiert davon, dass sich die Lieferengpässe von Rivalen in den USA langsamer auflösen als prognostiziert. Zugleich würden neue Produkte in den USA gut angenommen, erklärte Fresenius. Auch bei der Krankenhaussparte Helios, die nach dem Kauf zahlreicher Häuser des Konkurrenten Rhön-Klinikum größter Klinikbetreiber Deutschlands ist, und der kleinsten Tochter, dem Krankenhausdienstleister Vamed, laufe es weiterhin rund.

Konzernweit reichte es zu einem Umsatzplus im dritten Quartal von währungsbereinigt sieben Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Fürs Gesamtjahr rechnet Fresenius weiterhin mit Zuwächsen zwischen acht und zehn Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn stieg im dritten Quartal sogar um 20 Prozent auf 367 Millionen Euro. Das war mehr als von Analysten erwartet.