Der Überschuss bei Gerry Weber fiel auf 1,7 (Vorjahr: 11,4) Millionen Euro. Der Umsatz ging auf 230 (240) Millionen Euro zurück. Vorstandschef Ralf Weber setzt auf ein Umbau- und Sparprogramm, um den Konzern aus Halle, Westfalen, nach der rasanten Expansion der vergangenen Jahre wieder profitabler zu machen. 21 Filialen wurden bis Ende April dichtgemacht. Webers Pläne sehen vor, dass insgesamt 103 Geschäfte die Pforten schließen. Rund 700 der etwa 7000 Stellen will Weber streichen.

"Nach mehr als 40 Jahren des Wachstums ist die Phase der Neuausrichtung insbesondere für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit großen Belastungen verbunden", erklärte Weber. Doch sei der Umbau nötig - er schaffe die Voraussetzungen, wieder an vergangene Erfolge anzuknüpfen. Erst einmal drückt der Umbau aber auf die Erträge. Ende Mai sei ein Sozialplan abgeschlossen worden, für die Folgequartale sei mit einem Anstieg der Personalkosten aufgrund außerordentlicher Abfindungszahlungen zu rechnen, hieß es im Geschäftsbericht.

Die Sanierung wird auch im Gesamtjahr 2015/16 zu einem Gewinneinbruch führen, hatte Weber bereits angekündigt. Einmalige Aufwendungen und Abschreibungen von 36 Millionen Euro werden das Ebit auf zehn bis 20 Millionen Euro drücken, bekräftige das Unternehmen. Bereits 2014/15 war das Ebit um fast ein Drittel auf rund 79 Millionen Euro geschrumpft.