Neben den Kosten für eine Vielzahl von Neueröffnungen nannte das Management als Grund für die Wachstumsdelle den bewussten Verzicht auf Geschäfte mit bonitätsschwachen Kunden in Südeuropa, Russland und der Ukraine.

Das Management wagte daher nicht, seine Jahresziele zu bekräftigen. Zwar bleibe die Konsumneigung im Kernmarkt Deutschland auf hohem Niveau, doch die politischen und wirtschaftlichen Krisen etwa in Russland und Südeuropa könnten die Entwicklung von Gerry Weber bremsen. Ursprünglich peilte der Vorstand im Bilanzjahr 2013/14 einen Umsatz von mindestens 900 (852) Millionen Euro an und einen operativen Gewinn von mindestens 120 (105,8) Millionen Euro. In den ersten neun Monaten addierten sich damit die Erlöse auf 600 (592) Millionen Euro und das Ebit auf 65,5 Millionen.

An der Börse sorgten die Nachrichten für einen Kursrutsch. Mit einem Abschlag von rund sechs Prozent auf 31,59 Euro waren die Papiere die größten Verlierer im MDax.

Reuters

Einschätzung der Redaktion

Die Zahlen der Modekette kommen schlecht an. Besonders die Zurückhaltung beim Ausblick enttäuscht. Angesichts der politischen und wirtschaftlichen Krisen etwa in Russland und Südeuropa wollte der Vorstand seine Jahresziele nicht bekräftigen. Ein Einstieg drängt sich auf dem aktuellen Niveau nicht auf, zumal auch die charttechnische Situation nach dem jüngsten Rückschlag angespannt ist. Wir nehmen unsere bisherige Kaufempfehlung zurück. Investierte Anleger beachten den Stoppkurs bei 29 Euro; das Kursziel senken wir von 42 auf 35 Euro.

Florian Westermann