Das linke Parteienbündnis Syriza will nach seinem Wahlsieg in Griechenland die mit den europäischen Partnern vereinbarten Reformauflagen neu verhandeln. Mit dem Wahlergebnis gebe es ein klares Mandat für ein Ende des zerstörerischen Sparprogramms, sagte Bündnis-Chef Alexis Tsipras am Sonntagabend in Athen vor tausenden Anhängern. Die Troika aus Europäischer Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF), die Griechenland mit 240 Milliarden Euro vor dem Kollaps gerettet hatten, sei Geschichte. Griechenland werde eigene Reformpläne präsentieren. Dabei wolle die neue Regierung mit den Geldgebern aber an einer gemeinsamen Lösung arbeiten. Ein destruktiver Streit solle verhindert werden. Ziel sei, die durch die Krise entstandenen Wunden der Griechen zu heilen und den sozialen Zusammenhalt im Land wiederherzustellen.

Tsipras hatte schon im Wahlkampf angekündigt, Reformen nicht umzusetzen, die die Regierung mit der Troika im Gegenzug für die Rettungshilfen vereinbart hat. Auch will er einen Schulden-Nachlass erreichen. An den Finanzmärkten gibt es deshalb die Sorge vor neuen Turbulenzen in der Euro-Zone.

Syriza ist klarer Sieger der Parlamentswahl vom Sonntag. Ob es allein regieren kann, blieb zunächst offen. Hochrechnungen zufolge kommt es auf 149 bis 151 der 300 Sitze im Parlament.

rtr