"Wir erwarten, dass wir bereits 2017 rund ein Drittel der erwarteten Synergien realisieren werden", sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Freitag vor den Aktionären in Hamburg. Ab 2019 sollten die Kosten durch die Fusion dann um mindestens 400 Millionen Dollar im Jahr sinken. Dem stünden Kosten von 150 Millionen Euro gegenüber, die im laufenden und im kommenden Jahr verbucht würden. 2016 erwartet Hapag-Lloyd wegen der Fusionskosten und der sinkenden Frachtraten einen deutlich niedrigeren Betriebsgewinn.

Die Anteilseigner von Hapag-Lloyd wollen auf ihrer Hauptversammlung den Weg für den Zusammenschluss mit USAC zur weltweit fünftgrößten Containerreederei freimachen. Dazu soll das Kapital erhöht werden. Die neuen Aktien sollen an die Eigner der United Arab Shipping Company gehen, die im Gegenzug ihre Containeraktivitäten bei Hapag-Lloyd einbringen. Dadurch rücken die Araber mit 28 Prozent zum größten Anteilseigner auf. Die Mehrheit von 52 Prozent bleibt in Händen der Stadt Hamburg, dem Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne und den Eignern der kürzlich übernommenen Containersparte der chilenischen Reederei CSAV.

Im Anschluss soll das Kapital um 400 Millionen Dollar aufgestockt werden. Das Geld wird zum Schuldenabbau eingesetzt. Durch den Zusammenschluss verdoppeln sich die Verbindlichkeiten fast auf 7,1 Milliarden Dollar.

Die Containerschifffahrt steckt seit acht Jahren in einer tiefen Krise und leidet unter Überkapazitäten und sinkenden Frachtraten. Deshalb schließen sich immer mehr Reedereien zusammen oder bilden Allianzen, um die Kosten zu senken. Für Hapag-Lloyd ist es bereits die zweite Fusion binnen kurzer Zeit.

rtr