Grüne und Linke warfen der großen Koalition vor, mit ihrem Streit über die Asylpolitik für den Aufstieg der Partei verantwortlich zu sein. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Michael Grosse-Brömer, mahnte das eigene Bündnis, die beste Antwort auf die AfD seien gutes Regieren und gute Lösungsvorschläge.

Der CDU-Politiker sagte, die AfD lebe vor allem vom Protest. Die Partei sei nicht besser geworden und zerstritten. Die Flüchtlingskrise biete ihr einen gewissen "Nährboden für vermeintlich einfache Antworten", ohne selbst Probleme lösen zu müssen. Klar ist laut Grosse-Brömer aber auch: "Je mehr die Koalition streitet, desto weniger überzeugend sind wir."

Der Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger kritisierte, mit populistischem Aktionismus spielten SPD und Union der rechtspopulistischen AfD in die Hände. Der Schlagabtausch der Regierungsparteien werde "von Tag zu Tag armseliger". Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagte, die Zerstrittenheit der Regierung zerstöre die Vertrauenswürdigkeit der Politik. "Damit sorgt diese Bundesregierung dafür, dass AfD und andere Rechtsextreme und Rechtspopulisten noch populärer werden."

Auch in anderen Umfragen hat die AfD in jüngster Zeit zweistellige Werte erzielt. Die anderen Parteien sorgt der Aufstieg vor allem auch deswegen, weil am 13. März in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt Landtagswahlen anstehen.

Der Insa-Umfrage zufolge verharren CDU/CSU im Bund bei 32,5 Prozent. SPD (23 Prozent) und Grüne (zehn Prozent) gewinnen je einen halben Punkt dazu. Die Linke gibt einen Punkt auf neun Prozent ab, die FDP einen halben Punkt auf sechs Prozent. Insa befragte vom 22. bis 25. Januar 2047 Wahlberechtigte.