Die Anleger trennen sich in Scharen von der Aktie des Modehändlers Hugo Boss. Im ersten Quartal sank der Umsatz im eigenen Online-Geschäft um 27 Prozent. Hugo Boss verwies in diesem Zusammenhang auf Probleme wie zu lange Ladezeiten und zu hohe Preisen für die online angebotenen Kollektionen. Der eigene Internethandel macht zwar erst etwa fünf Prozent des Konzernumsatzes aus. Viele Anleger setzten bislang aber darauf, dass Hugo Boss hier noch kräftig wachsen kann. Im zweiten Quartal erwartet der Konzern Verbesserungen im Online-Geschäft, sagte Boss-Chef Mark Langer.

Insgesamt schnitt der Modekonzern im ersten Quartal nicht schlecht ab. Der Konzernumsatz legte um ein Prozent auf 651 Millionen Euro zu. In Europa, Boss’ wichtigstem Markt, belief sich das Plus auf zwei Prozent. Die Umsatzentwicklung litt indes wie erwartet unter den Einschränkungen im Vertrieb im US-Großhandelsgeschäft. Im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen von Handelspartnern in den USA wegen deren Rabattaktionen getrennt.

Der Rohertrag legte um zwei Prozent auf 419 Millionen Euro zu. Die Rohertragsmarge legte leicht auf 64,4 Prozent zu. Boss verwies auf die im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringeren Rabatte. Das operative Ergebnis (Ebit) kletterte um ein Fünftel auf 64 Millionen Euro. Netto verdiente Boss 48 Millionen Euro - ein Zuwachs von 25 Prozent.

Der Konzern bekräftigte seine Jahresprognose, die weitgehend stabile Erlöse auf währungsbereinigter Basis vorsieht.

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Einschätzung der Redaktion



Die Hugo Boss-Aktie bleibt aussichtsreich. Der starke Rückgang im Internetgeschäft ist ein Dämpfer. Firmenboss Langer dürfte aber alles daran setzen, das Problem zu beheben. Das Kursminus erscheint daher völlig übertrieben. Kursrückschläge wie nach den Zahlen sind eine Kaufgelegenheit.

Einschätzung: Kaufen

Kursziel: 85 Euro

Stoppkurs: 53 Euro