Sanierungskosten sowie die schleppende Nachfrage in China und den USA haben dem Modekonzern Hugo Boss im ersten Quartal zugesetzt. Die Erlöse sanken um vier Prozent auf 643 Millionen Euro. Der operative Gewinn (EBITDA) vor Sondereffekten lag mit 93 Millionen Euro um 29 Prozent unter dem Vorjahresquartal. "Kurzfristig stehen die Stabilisierung unseres US-Geschäfts, die Verbesserung unserer Kosteneffizienz und die Steigerung des Free Cash Flows im Vordergrund", sagt Finanzchef Mark Langer.

Für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern seinen Ausblick. Demnach rechnet Hugo Boss mit einem Anstieg des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Für das operative Ergebnis (EBITDA vor Sondereffekten) wird ein Rückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet.

Mit den vorgelegten Zahlen schrammte Hugo Boss an den Prognosen der Analysten vorbei. Die Anleger reagieren aber relativ gelassen. Die Kursverluste halten sich am Vormittag in Grenzen. Nach den heftigen Kursabschlägen der vergangenen Monate ist die Aktie inzwischen attraktiv bewertet.

Für 2016 rechnen Analysten zwar mit einem Nettogewinnrückgang. 2017 dürfte der Gewinn aber bereits wieder um acht Prozent auf über 300 Millionen Euro steigen. Mit einem KGV von 13,3 für das kommende Jahr ist die Aktie moderat bewertet. Zudem lockt eine Dividendenrendite von aktuell 6,5 Prozent.

Aus charttechnischer Sicht ist die Gefahr allerdings noch nicht gebannt. Die Aktie befindet sich seit dem vergangenen Herbst in einem Abwärtstrend, dessen obere Begrenzung aktuell bei 56,70 Euro verläuft. Risikofreudige Anleger positionieren sich und spekulieren darauf, dass die Aktie den Abwärtstrend nachhaltig überwindet. Das Kursziel liegt bei 65 Euro. Ein Stopp bei 44 Euro sichert ab.