"Das zweite Quartal ist erfreulich verlaufen", sagte Langer. Erstmals seit zwei Jahren habe Boss in den USA wieder zugelegt und auch im Onlinegeschäft Fortschritte gemacht. Im Großhandelsgeschäft sorgten China und Großbritannien mit zweistelligen Zuwachsraten für Rückenwind. "Von einem Brexit-Kater spüren wir derzeit nichts." Er sei daher zuversichtlich, seine Ziele in diesem Jahr zu erreichen, die weitgehend stabile Umsätze vorsehen. Beim Ebitda hält er eine Schwankungsbreite von minus drei bis plus drei Prozent für möglich. 2018 peilt Langer wieder Zuwächse an. Der Manager räumte allerdings ein, die Vorbestellungen für die Frühjahr/Sommerkollekition 2018 lägen lediglich auf Vorjahresniveau. Zudem rechne er damit, dass der starke Euro sich dämpfend auf die Margen auswirken werde.

Im zweiten Quartal legten die Erlöse um zwei Prozent auf 636 Millionen Euro zu. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) stagnierte zwar bei 107,7 Millionen, doch der Nettogewinn verfünffachte sich auf 57,6 (Vorjahr: 11,1) Millionen Euro. Damit schnitt Boss besser ab als Analysten erwartet hatten. Das kam bei den Anlegern gut an. Die Aktie legte um 5,4 Prozent auf 68,75 Euro zu und war damit größter MDax-Gewinner.

Die Krise in der Bekleidungsindustrie hatte Hugo Boss 2015 gepackt. Vor allem in China und den USA büßte der Konzern ein. "Konsequentes Kostenmanagement" und der Ausbau des Onlinegeschäftes sollen dem schwäbischen Herrenmodeanbieter aus der Misere helfen.